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Kreuzfahrtschiff "Icon of the Seas" gestartet: Klima-Experte schlägt Alarm


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"Schritt in die falsche Richtung"
Weltgrößtes Kreuzfahrtschiff startet – Experte alarmiert


Aktualisiert am 28.01.2024Lesedauer: 1 Min.
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Ozeanriese mit gefährlichen Auswirkungen: So sieht es auf der "Icon of the Seas" aus. (Quelle: t-online)
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Die "Icon of the Seas" ist zu ihrer Jungfernfahrt aufgebrochen. Die Reederei brüstet sich mit dem neuen Flaggschiff – doch Experten warnen vor falschen Schlüssen.

Die Nachfrage für die erste Fahrt mit dem weltweit größten Kreuzfahrtschiff sei "beispiellos" gewesen, teilte das Unternehmen Royal Caribbean mit. Die "Icon of the Seas" hat Platz für mehr als 5.600 Passagiere und bis zu 2.350 Besatzungsmitglieder.

Angetrieben wird der 365 Meter lange Ozeanriese von sechs Zweistoffmotoren, die mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden. Laut der Reederei sei LNG für die Schifffahrt sauberer als bisher verwendete Kraftstoffe.

Doch Klimaexperten schlagen Alarm. Zwar werde durch den Einsatz von LNG der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid minimiert, erklärt Bryan Comer vom Internationalen Rat für sauberen Verkehr (ICCP). Doch die Bestandteile von Flüssiggas sind ebenfalls gefährlich.

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Die “Icon of the Seas” gilt als das weltweit größte Kreuzfahrtschiff. Auf einer Länge von 365 Metern kann der Ozeanriese bis zu 5.600 Gäste beherbergen.

Hinzu kommen: 20 verschiedene Decks, 7 Pools und 9 Whirlpools, 6 Wasserrutschen, lebende Pflanzen sowie ein über 16 Meter hoher Wasserfall. Das sind nur einige der Highlights auf dem Schiff.

Angetrieben wird die “Icon of the Seas” von sechs Zweistoffmotoren, die mit Flüssigerdgas betrieben werden können. Während Flüssigerdgas, auch LNG genannt, bei der Verbrennung sauberer ist als bisher verwendete Kraftstoffe, steigt das Risiko gefährlicher Methanemissionen. Klimaexperten warnen:

“Die Verwendung von LNG ist eine Möglichkeit, den Kohlendioxidausstoß ihrer Schiffe zu verringern. Aber wenn man sich die Auswirkungen auf das Klima ansieht, ist das eigentlich ein Schritt in die falsche Richtung.”

Bei der Verarbeitung von LNG, das fast komplett aus Methan besteht, entweichen kleine Anteile des Gases in die Atmosphäre.

Methan wirkt rund 80 Mal stärker auf das Klima als Kohlenstoffdioxid. Laut der EU ist das Gas für etwa ein Drittel der derzeitigen Erderwärmung verantwortlich.

Die “Icon of the Seas” ist laut dem Betreiber Royal Caribbean hinsichtlich der CO2-Emissionen 24 Prozent effizienter als von der Internationalen Maritimen Organisation vorgeschrieben.

“Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil unseres Weges zu einem künftigen Netto-Null-Ziel, und LNG ist ein Teil dieses Fortschritts auf diesem Weg.”

Wie die “Icon of the Seas” werden derzeit rund 6 Prozent aller Kreuzfahrtschiffe mit LNG betrieben, doch bei Neuanfertigungen sind es bereits weit über die Hälfte.

Der Klimaexperte Comer sieht LNG nicht einmal als kurzfristige Alternative. So würden mehr Treibhausgase ausgestoßen als mit den bisherigen Kraftstoffen, mahnt er.

Welche Risiken der Experte beim Einsatz von LNG bei Kreuzfahrtschiffen sieht, wie viele Schiffe bereits mit dem Kraftstoff betrieben werden und was die "Icon of the Seas" ihren Passagieren bietet, sehen Sie im Video hier oder oben im Text.

Verwendete Quellen
  • Videomaterial und Interview über Reuters
  • Pressematerial von Royal Caribbean
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