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"Ökologische Bankrotterklärung der Menschheit"


Welterschöpfungstag
WWF: "Ökologische Bankrotterklärung der Menschheit"

Von t-online, joh

26.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Baumstämme im Südschwarzwald: Beispielhaft für den zu schnellen Verbrauch von Ressourcen in Deutschland steht der überdurchschnittlich hohe pro Kopf Verbrauch von Holz. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Baumstämme im Südschwarzwald: Beispielhaft für den zu schnellen Verbrauch von Ressourcen in Deutschland steht der überdurchschnittlich hohe pro Kopf Verbrauch von Holz. (Symbolbild) (Quelle: Andreas Haas/imago-images-bilder)
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Ab jetzt lebt die Welt auf Pump: Es werden mehr Ressourcen verbraucht, als in einem Jahr neu entstehen. In Deutschland liegt dieser Tag bereits Wochen zurück.

Dieser Tag rückt in jedem Jahr weiter nach vorne: Der Welterschöpfungstag, auch bekannt als Earth Overshoot Day, fällt in diesem Jahr auf den kommenden Donnerstag. Ab dann verbraucht die Menschheit in diesem Jahr mehr Ressourcen als die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Sprich: Die natürlichen Ressourcen für ein ganzes Jahr sind ab dem 28. Juli verbraucht.

Der World Wide Fund for Nature (WWF) kritisiert das mit deutlichen Worten: Das sei eine "ökologische Bankrotterklärung der Menschheit". Noch vor 20 Jahren habe der Earth Overshoot Day im September gelegen, teilte die Organisation mit. Bis auf kleinere Abweichungen und eine coronabedingte Ausnahme im Jahr 2020 rücke der Tag Jahr für Jahr weiter im Kalender vor.

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"Regenwälder, Flüsse und Korallenriffe fallen unserem Konsum zum Opfer. Wir vergeuden und zerstören unsere Lebensgrundlagen und ruinieren die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder – weltweit und direkt vor unserer Haustür", sagt Florian Titze, WWF-Experte für Internationale Biodiversitätspolitik. "Damit der Earth Overshoot Day in Zukunft wieder später im Jahr stattfindet, muss sich die Bundesregierung sich in Montreal für die Halbierung des ökologischen Fußabdruckes von Produktion und Konsum bis 2030 einsetzen. Das geht nur mit einer entsprechenden Transformation unserer Wirtschafts- und Finanzsysteme."

Deutschland hat bereits im Mai den nationalen Erschöpfungstag erreicht, mehr dazu lesen Sie hier. Beispielhaft dafür stehe der überdurchschnittlich hohe pro Kopf Verbrauch von Holz in Deutschland, teilt der WWF mit. Der ist laut einer Studie der Organisation und der Uni Kassel mehr als doppelt so hoch, wie der weltweite Durchschnitt. Deshalb müsse nun Holz importiert werden – und das, obwohl Deutschland ein relativ waldreiches Land ist. "Besonders die energetische Nutzung von Holz, also zum Heizen und zur Energieerzeugung, frisst ein massives Loch in die Waldbestände", sagt der WWF-Experte.

Die Berechnungen zum Welt- und EU-Erschöpfungstag sowie den nationalen Overshoot Days erstellt das Global Footprint Network. Sie basieren auf dem Konzept des Ökologischen Fußabdrucks. Er weist aus, wie viel Fläche benötigt wird, um alle Ressourcenbedürfnisse inklusive der Energieversorgung zu gewährleisten.

Verwendete Quellen
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