Aktuelle Umfrage EU-Bürger sehen Klimawandel als größtes globales Problem an
Noch vor Armut, Krankheiten oder der wirtschaftlichen Lage: In der europäischen Bevölkerung wird ein anderes Thema noch größer priorisiert. Um den Klimawandel zu bekämpfen, brauche es ehrgeizigere Ziele.
Der Klimawandel ist aus Sicht der EU-Bürger das derzeit größte globale Problem. Nach einer Umfrage im Auftrag der EU-Kommission wird er mittlerweile als bedeutender angesehen als Armut, Infektionskrankheiten und die wirtschaftliche Lage.
Mehr als neun von zehn Befragten halten den Klimawandel für ein ernstes Problem, wobei fast acht von zehn ihn als sehr ernst erachten, wie die Kommission am Montag in Brüssel weiter mitteilte. In Bezug auf die Reaktion der Politik seien sich neun von zehn Europäerinnen und Europäern darin einig, dass die Treibhausgasemissionen auf ein Minimum reduziert und die verbleibenden Emissionen kompensiert werden sollten, um in der EU bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Fast neun von zehn Europäerinnen und Europäern hielten es zudem für wichtig, dass sich die EU ehrgeizige Ziele setze, um verstärkt erneuerbare Energien zu nutzen. Und ebenso viele erachteten es als wichtig, dass die EU die Verbesserung der Energieeffizienz unterstütze.
Umstrittenes Maßnahmenpaket
Veröffentlicht wurde die Umfrage rund eine Woche vor Vorstellung eines Maßnahmenpakets zum Erreichen des EU-Klimaziels für 2030. Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 hat die Europäische Union sich das Zwischenziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Das Maßnahmenpaket wird deswegen "Fit for 55" genannt.
Vor allem in der Wirtschaft wird es mit Spannung erwartet. Dort gibt auch Befürchtungen, dass es einzelne Maßnahmen die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen einschränken könnte. Kontrovers wird zum Beispiel diskutiert, dass die Kommission laut vorab in die Öffentlichkeit gelangten Papieren die Einführung einer europaweiten Steuer auf Kerosin vorschlagen könnte.
- Nachrichtenagentur dpa