Geklautes "C" der CDU Küsterin öffnet Greenpeace die Kirche – und wird bestraft
Greenpeace-Aktivisten haben in einer Kirche im rheinischen Kohlerevier gegen die Klimapolitik der CDU protestiert. Die 80-jährige Küsterin hatte ihnen die Tür geöffnet – und wurde dafür zur Rechenschaft gezogen.
Greenpeace hat mit einer Aktion um das geklaute "C" aus dem CDU-Parteilogo für Aufregung in Erkelenz im rheinischen Braunkohlerevier gesorgt. Eine Küsterin bekam Ärger mit ihrer Gemeinde, nachdem die Umwelt-Aktivisten ein Foto einer Replik des "C"s in der Kirche von Erkelenz-Keyenberg veröffentlicht hatte.
Die Küsterin hatte die Aktivisten in das Gotteshaus hineingelassen. Nun musste sie ihren Kirchenschlüssel abgeben, das Schloss wurde ausgetauscht.
"Wir müssen unser Eigentum schützen"
Vergangene Woche hatten Greenpeace-Aktivisten das "C" aus dem CDU-Logo am Konrad-Adenauer-Haus in Berlin gestohlen. Seitdem läuft eine Kampagne mit Kunststoff-Nachbildungen des Buchstabens, mit der Greenpeace die CDU zu mehr Umwelt- und Klimapolitik drängen will. Das Foto in der Kirche im Braunkohlegebiet entstand bereits am Sonntag. Bei der Veröffentlichung des Fotos auf Twitter schrieb Greenpeace: "Heute schicke ich der Dame, die mir die Tür geöffnet hat, meine Liebe, Dankbarkeit & Unterstützung."
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"Wir müssen unser Eigentum schützen", sagte Pfarrer Werner Rombach am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Frau habe sich illoyal verhalten. Sie habe klare Anweisung gehabt, die Kirche nur für Gottesdienste und für religiöse Gruppen aufzuschließen. Sie sei nicht entlassen, werde aber künftig nicht mehr allein in der Kirche arbeiten. Zum Jahresende habe die über 80 Jahre alte Frau ohnehin aus Altersgründen gekündigt.
"Das war wie eine kalte Dusche"
Ein Greenpeace-Sprecher nannte die Reaktion der Kirche "sehr ungerecht". Es sei "wahnsinnig traurig", dass die Dame dafür bestraft werde, dass sie die Enzyklika des Papstes zum Schutz der Umwelt "Über die Sorge für das Gemeinsame Haus" ernst genommen und danach gehandelt habe.
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Die Küsterin sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie sei nach vielen Jahren Gemeindedienst "menschlich sowas von enttäuscht". Sie habe sich nichts dabei gedacht, die Menschen in die Kirche zu lassen, zumal die Kirche zu dem Zeitpunkt leer gewesen sei. "Das war wie eine kalte Dusche."
- Nachrichtenagentur dpa