Geständnis brachte ihn um den Freispruch "Mönch von Lützerath" verurteilt
![Der "Mönch von Lützerath" schubst einen Polizisten (Archivbild): Jetzt wurde er dafür bestraft. Der "Mönch von Lützerath" schubst einen Polizisten (Archivbild): Jetzt wurde er dafür bestraft.](https://images.t-online.de/2025/02/MpvQUrePHwFY/0x84:828x466/fit-in/828x0/der-moench-von-luetzerath-schubst-einen-polizisten-archivbild-jetzt-wurde-er-dafuer-bestraft.jpg)
Ein Klimaaktivist erregte mit seinem Auftritt bei Protesten Aufsehen. Dabei attackierte er auch Polizisten. Jetzt wurde er dafür bestraft.
Der als "Mönch von Lützerath" bekannte Klimaaktivist ist vom Amtsgericht Erkelenz zu einer Geldstrafe von 4.200 Euro verurteilt worden. Der 29-Jährige hatte am ersten Prozesstag gestanden, im Januar 2023 bei den Protesten am Braunkohletagebau Garzweiler zwei Polizeibeamte in den Schlamm geschubst zu haben. Das Video des Demonstranten in der Kutte eines Mönchs, der einen Polizisten in den Matsch schubst, war im Internet hunderttausendfach geklickt worden. Wegen der Kapuze war das Gesicht nicht zu erkennen.
Der in den Schlamm geschubste 33 Jahre alte Polizist aus Magdeburg sagte als Zeuge, er habe keine Verletzungen erlitten und weitergearbeitet. Er habe einer Kollegin helfen wollen, die im Morast auf den Feldern vor Lützerath feststeckte. "Ich hatte Panik, weil ich nicht rausgekommen bin", berichtete die 26 Jahre alte Beamtin über ihre Erfahrung während des Polizeieinsatzes bei einer Demonstration von 15.000 Menschen gegen die Räumung von Lützerath.
Ein weiterer Polizist, der ebenfalls von dem Angeklagten zu Fall gebracht worden war, sagte aus, dass er plötzlich etwas an seinem linken Bein gespürt habe, gestürzt sei und sich über die Schulter abgerollt habe. "Ich hatte einen kleinen blauen Fleck an der linken Schulter und musste den Einsatz nicht abbrechen", sagte er als Zeuge. Den Verursacher seines Sturzes habe er nicht gesehen. Erst später habe ein Kollege ihm die Bilder gezeigt, auf denen eine als Mönch verkleidete Person zu sehen sei.
Der Richter lobte das Geständnis des Angeklagten. Ohne die Aussage wäre aus seiner Sicht ein Freispruch herausgekommen, sagte er. Die Verteidigung hatte einen Freispruch gefordert, während die Anklage acht Monate Haft beantragt hatte. Der lange unbekannt gebliebene "Mönch" hatte ein Interview gegeben, in dem auch sein Bild und Name erschienen war. Er machte im Prozess immer wieder seine Haltung für Klimaschutz deutlich und prangerte Polizeigewalt an. Er bedauerte die Taten nicht.
Das Urteil fiel schließlich milder aus als gefordert, trotz der Vorstrafe des Angeklagten wegen Beteiligung an den G20-Krawallen in Hamburg im Juli 2017. Rund 50 Unterstützer begleiteten den Prozess und reagierten mehrmals mit Applaus auf kritische Kommentare zum Polizeieinsatz.
- Nachrichtenagentur dpa