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Klimawandel: Forscher warnen vor Zusammenbruch des Nordatlantikstroms


Neue Studie
Nordatlantikstrom könnte bald zusammenbrechen

Von t-online, ams

04.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Schmelzendes Eis in GrönlandVergrößern des Bildes
Dass der Nordatlantikstrom bedroht ist, zeigt eine neue Studie. (Quelle: Felipe Dana/AP/dpa/dpa)
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Ohne ihn wird es deutlich kühler: Der Nordatlantikstrom ist bedroht, so Forscher. Die Folgen wären frappierend.

Der Nordatlantikstrom, der das Wetter weltweit beeinflusst, könnte laut einer neuen Studie schon ab den 2030er-Jahren zusammenbrechen. Das System spiele eine elementare Rolle im globalen Klimasystem, berichtet der US-amerikanische Fernsehsender CNN über die Untersuchung von Wissenschaftlern der Universität Utrecht.

Die Auswirkungen eines Zusammenbruchs des Stroms wären dramatisch, schreiben die Forscher. Nach einem Kollaps würde das arktische Eis langsam südwärts vordringen und könnte nach etwa 100 Jahren bis zur südlichen Küste Englands reichen. Dabei würde es zu starken Temperaturabfällen in Europa und Nordamerika kommen – einschließlich Teilen der USA. Im Amazonas-Regenwald würden sich die Jahreszeiten komplett umkehren: Die aktuelle Trockenzeit würde zur Regenzeit werden und umgekehrt, heißt es im Bericht weiter.

Für ihre Schlussfolgerungen verwendeten die Wissenschaftler modernste Modelle und identifizierten erstmals ein Gebiet im Südatlantik als idealen Ort, um Veränderungen zu überwachen. Sie analysierten Temperaturen und Salzgehalt des Ozeans dort. Damit wollten sie bisherige Vorhersagen präzisieren, wann der Nordatlantikstrom seinen Wendepunkt erreichen könnte.

Studienautor: "Das ist sehr beunruhigend"

Die Forscher gehen davon aus, dass ein Zusammenbruch zwischen 2037 und 2064 stattfinden könnte. Es sei sogar wahrscheinlicher als nicht, dass er bis 2050 eintritt. "Das ist sehr beunruhigend", sagte René van Westen, Meeres- und Atmosphärenforscher an der Universität Utrecht und Mitautor der Studie. "Alle negativen Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels werden sich fortsetzen – wie mehr Hitzewellen, mehr Dürren, mehr Überschwemmungen." Ein Zusammenbruch des Nordatlantikstroms würde diese Situation noch verschärfen.

Es gibt jedoch auch Kritik an den Modellen. So berücksichtigen sie zum Beispiel nicht das Schmelzen des grönländischen Eises. Enorme Mengen Süßwasser fließen von dort in den Nordatlantik und stören eine der treibenden Kräfte der Zirkulation: das Salz. Dies könnte bedeuten, dass die Vorhersagen sogar zu optimistisch sind. Ein Zusammenbruch könne demnach noch schneller als prognostiziert kommen, so CNN.

Die Studie wird derzeit begutachtet und hat noch keine Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift gefunden.

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