Aserbaidschan Nächster Klimagipfel-Gastgeber im Kreuzfeuer der Kritik
Im November soll die Klimakonferenz in Aserbaidschan stattfinden. An dem Gastgeber gibt es, ähnlich wie bei der letzten Klimakonferenz, Kritik.
Die Umweltorganisation Global Witness wirft Aserbaidschan als Gastgeberland der nächsten Weltklimakonferenz vor, in den kommenden Jahren deutlich mehr Gas fördern zu wollen. Die klimaschädliche Gasproduktion in Aserbaidschan solle um ein Drittel ausgebaut werden – von rund 37 Milliarden Kubikmetern in diesem Jahr auf 49 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2033, teilte die Nichtregierungsorganisation in London am Montag unter Berufung auf Daten des norwegischen Analysediensts Rystad Energy mit.
"Drogendealer lösen kein Drogenproblem, und Öl- und Gasstaaten werden nicht die Klimakrise beheben", kritisierte die Organisation. Klimapolitik dürfe nicht von Staaten gemacht werden, die ein Interesse daran hätten, dass die Welt von Öl und Gas abhängig bleibe.
COP29: Erneut Kritik an Gastgeberland
Die nächste UN-Klimakonferenz COP29 soll im November in Aserbaidschan stattfinden. Die Wirtschaft der ehemaligen Sowjetrepublik setzt stark auf Öl- und Gasexporte. Der aserbaidschanische Umweltminister Mukhtar Babayev soll Präsident der Konferenz werden. Er war früher lange für den staatlichen Ölkonzern Socar tätig.
Die Umweltorganisation Germanwatch hatte die Entscheidung für Aserbaidschan als Gastgeberland bereits im Dezember kritisiert. "Die Tatsache, dass mit Aserbaidschan nach Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten ein weiterer Ölstaat die Klimaverhandlungen leiten soll, ist höchst problematisch", hieß es damals. Außerdem gebe es dort große Probleme mit Korruption.
In Aserbaidschan hat Staatschef Ilham Aliyev für den 7. Februar eine vorgezogene Präsidentenwahl angesetzt. Der 61-Jährige führt das Land am Kaspischen Meer mit etwa zehn Millionen Einwohnern seit 2003, seine Herrschaft gilt als autoritär.
- Nachrichtenagentur dpa