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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das kann Downdraft Neue Dunstabzugshauben: Der Dampf geht ganz neue Wege
In den Herd integrierte Dunstabzüge sind momentan der letzte Schrei.
Auf dem Markt werden immer mehr Geräte vorgestellt, bei denen der Dunstabzug ein Teil des Herdes selbst ist. Sind diese sogenannten Downdraft-Systeme die Zukunft? Roland Hagenbucher, Geschäftsführer von Siemens Hausgeräte, will "keinen Abgesang" auf die klassische Dunstesse über dem Herd halten.
Vielmehr setzt das Unternehmen aus München unter anderem auf die sogenannte Updraft-Lösung in Form einer Entlüftungsmechanik hinter schwarzen flachen Glasscheiben an der Wand - und zwar als Gestaltungselement: "An der einen Wand hängt der Fernseher, an der anderen Wand hängt die Dunstesse." Die beiden gleich aussehenden Elemente verbinden gestalterisch die offene Küche mit dem Wohnraum.
Der Hersteller Neff setzt ebenfalls auf eine dekorative Lösung: Die Dunstabzüge sind schwarz, grün oder orange - und die Platten lassen sich beschreiben und bemalen. Mit Magneten kann man Postkarten daran pinnen, auf einer kleine Ablageleiste lassen sich Bilder oder das Kochbuch abstellen.
Alles ist so schön vernetzt hier
Auch Miele bringt eine neue Haube für die Wand über dem Kochfeld mit solch einem Zusatznutzen heraus: "Black Wing Music" heißt das Modell, es verbindet die Technik bekannter Modelle des Herstellers mit einem integrierten Verstärker und Lautsprecher zum Abspielen von Musik. Das Modell ist via Bluetooth mit Smartphone und Tablet steuerbar. Warum die Kombination? "Nicht jeder möchte seine Arbeitsplatte mit Boxen vollstellen", sagt Reinhard Zinkann, Geschäftsführender Gesellschafter von Miele. "Es ist ein weiterer Schritt zu einer - wie wir meinen - cross-funktional vernetzten Küche."
Der Dunst kann nicht mehr aufsteigen
Zugleich setzen diese Firmen, genauso wie zum Beispiel Robert Bosch Hausgeräte, AEG und Gaggenau, immer auch auf die andere Variante: die Downdraft-Systeme.
Im Grunde sehen die neuen Downdraft-Systeme alle gleich aus und arbeiten gleich: In der Mitte des schwarzen Induktions-Kochfeldes sitzen Schlitze, die den Dunst direkt am Topfrand erfassen und absaugen, bevor er aufsteigen kann. Dabei übernehmen die Geräte auch eigenständig die Einstellungen: Der Abzug wird an den jeweiligen Kochvorgang angepasst, seine Stärke wird je nach Dunstmenge reguliert, und er stellt sich am Ende der Zubereitung sogar ab. Eine manuelle Regelung durch den Koch ist aber ebenfalls noch möglich.
Downdraft ist eher was für Küchen-Bonzen
Die Hersteller erwarten, dass beide Systeme gleichberechtigt auf dem Markt bleiben werden. Zwar werden aktuell in vielen Neubauten und bei Sanierungen von Bestandsgebäuden offene Grundrisse mit Kücheninseln umgesetzt, die Lösungen ohne eine Wandmontage nötig machen. "Dieses Platzangebot hat aber nicht jeder, daher bleibt weiterhin die Dunstesse für die Wand gefragt", betont Neff-Geschäftsführer. Er sieht auch keinen Fokus der Hersteller bei den Downdraft-Systemen: "Der Fokus liegt nur bei dem, was der Kunde sucht." Und da die typische Küche in Deutschland nach wie vor nur 7,8 Quadratmeter habe, "braucht man weiterhin auch Geräte für die Wand".
Zudem sind Abzüge im Herdfeld noch ein High-End-Produkt, das erst langsam die mittlere Preisklasse erreiche, wie Thomas Grothkopp, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Möbel und Küchen, erläutert. Es ist also auch eine Frage der Kosten, wie sich das Downdraft-System durchsetzen könnte. Und es bleibt die Frage, wie sich die Wohnräume auf lange Frist verändern - sprich ob es bei der Tendenz zu offenen Küchenlösungen bleibt, betont Grothkopp. Rahmendaten der Branche zufolge werden Küchen in Deutschland nur etwa alle 17 Jahre ersetzt.