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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Deko Landhausstil auf französische Art
Leben wie Gott in Frankreich, das wäre schön! Alles scheint dort ein wenig leichter, froher, heller zu sein – selbst schmiedeeiserne Windlichter muten filigran an, wenn sie unter der Veranda-Decke schaukeln. Hier ein paar bunt zusammengewürfelte Töpfe mit Kräutern, dort ein klappernder Fensterladen, an dem schon ein wenig die Farbe abplatzt – der Charme des Unvollkommenen prägt das französische Landidyll. Das ist aber noch längst nicht alles, was der Landhausstil unserer gallischen Nachbarn zu bieten hat.
Wie überall anders auch, gibt es in im Land der feinen Lebensart nicht "den" einen Landhausstil. Je nach Zeitalter, Region und Reichtum hat die schönste aller Einrichtungsformen auch in Frankreich ihre verschiedenen Gesichter.
Dunkle Möbel aus der Normandie
Im Norden, in der Normandie, findet man zurückhaltende, oft dunkel gebeizte Holzmöbel, die sich vor allem durch Zweckmäßigkeit auszeichnen. Mit üppigen Rosenmustern, geschwärztem Schmiedeeisen und rustikalem Steingut wird hier der geschmackliche Einfluss der britischen Inseln dokumentiert. Diese normannische Wohnkultur pflegen in Deutschland meist nur ausgesuchte Kenner, die diese raue Region von ihren Reisen kennen. Eine entsprechende Anmutung lässt sich nicht nur mit Möbeln erzeugen, sondern auch mit einzelnen Accessoires wie zum Beispiel dunklen, schlichten Windlichtern, "rosigen" Stoffen und Tapeten sowie mit steinernen, grob anmutenden Übertöpfen.
Nostalgische Accessoires in den Städten
In den Städten Zentralfrankreichs zelebrieren Landhausfreunde Leichtigkeit und Helligkeit. Bis in die Gegenwart hinein spielen die sogenannten Stilmöbel, neue Einrichtungsgegenstände in alten Formen also, in Frankreichs Wohnungen eine tragende Rolle. Französische Einrichtungshersteller schöpfen dabei aus dem atemberaubenden Stilreichtum, der Frankreich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts den Status der führenden Möbelnation Europas bescherte: vom Barock-, Régence- und Rokoko- bis zum Transitions-, Directoire- oder Empire-Stil.
Einen stimmungsvollen und entspannten Landhaus-Look erzielen Hobbyeinrichter allerdings am besten mit echt alten, gerne auch weniger kostbaren Möbeln, deren Patina sie liebevoll bewahren. Mit filigranen weißen Möbeln, zarten Rosenstoffen, besticktem Tuch, gravierten Gläsern oder bunten nostalgischen Stühlen für drinnen und draußen holen sich Nostalgiker ein wenig Romantik ins eigene Heim.
Der ursprüngliche Charme der Provence
"Es genügt schon ein Häufchen reifer Kornähren, ein bisschen farbiger Raphia-Bast, ein Kupferkessel, ein Stück Stoff, ein Schal, das Strohgeflecht eines Stuhls, ein gewachstes Holz, ein Glas mit etwas klarem Wasser darin, eine Rose, ein Spiegel, eine Goldverzierung, ein Terrakotta-Boden, damit alles um euch herum an Fülle und Tiefe gewinnt." Mit diesen Worten beschreibt der 1970 verstorbene provenzalische Schriftsteller Jean Giono die bezaubernde Poesie der guten Stuben in seinem Heimatland – und inspiriert damit auch heute noch viele Landhaus-Fans.
Das Stück Stoff, das der Autor in seinem Buch "Provence" beschreibt, kann natürlich nur aus Marseille, Avignon, Orange oder Tarascon kommen. Dort werden die "Indiennes" hergestellt, die heute so typisch für die Provence sind. Ursprünglich stammen die leuchtend bunt bemalten Baumwollstoffe aus Indien. Seit Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Muster dann in Frankreich maschinell bedruckt und mit eigenen bunten Streublumenmustern versehen. Heute schmücken sie im "Midi", also im Süden Frankreichs, viele Küchen und Gartenmöbel.
Es ist so einfach, eine Atmosphäre à la française zu kreieren: Nehmen Sie, was Sie schön finden, und gestalten Sie Ihr ganz eigenes Sehnsuchtsreich!