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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wohnen So richten Sie Ihren Flur ein
Die Tür geht auf, und der Gast tritt ein. Als Erstes stolpert er über Schuhe und Schirme. Danach kommen die Mäntel und Jacken, an denen er sich vorbeiquetschen muss. Schließlich steht er in einem schmalen Gang mit kahlen Wänden, der nur spärlich beleuchtet ist. Schön ist anders. So sieht es aber leider oft im Flur aus. Dabei entscheidet sich dort, wie der erste Eindruck der eigenen Wohnung ausfällt. Acht Tipps, wie Sie auch kleine Flure mit platzsparenden Alternativen praktisch einrichten können.
Beim Betreten der Wohnung sehen Gäste als Erstes den Flur. Nur leider sieht der oft alles andere als einladend aus. Von den Einbaumöbeln über die Farbauswahl bis zur Beleuchtung – das Gesamtkonzept Flur kostet ein paar Euro. Doch die sind gut investiert, findet Werner Dielen vom Bund deutscher Innenarchitekten aus Mönchengladbach. "Der Flur ist der erste Bereich, den Bewohner und Gäste sehen. Sein Ambiente entscheidet darüber, ob man sich wohlfühlt oder nicht."
Flur bietet meistens zu wenig Stauraum
Der lange Gang mit vielen Türen ist oft schwer einzurichten. Das Problem ist häufig seine geringe Fläche. Immerhin sollen dort viele Dinge untergebracht werden – von der Garderobe mit Schuhen und einem Schlüsselbrett bis zur Handtaschenkollektion reicht die Palette. Hierbei sind Ideen gefragt, die möglichst wenig Fläche kosten. "Ideal – auch für Benutzer von Gehhilfen oder Rollstühlen – wäre eine Flurbreite von 1,20 Metern, die dann auch frei und nicht zugestellt sein sollte", empfiehlt Karin Dieckmann vom Verein Barrierefrei Leben in Hamburg. "Auf jeden Fall sollten Stolperfallen wie Kabel von Stehlampen oder Teppichkanten vermieden werden."
So verstauen Sie alles im Flur
Die erste Frage ist: Wohin mit Jacken und Mänteln? Platzsparend und flexibel platzierbar sind einfache Wandhaken, die aber nicht zu dicht behängt werden dürfen. Denn überquellende Haken wirken nicht nur unordentlich, die Kleiderwülste ragen auch störend in den Raum hinein. Sollten direkt im Flur eine Treppe in die oberen Stockwerke führen, kann man auch den Stauraum unter der Treppe sinnvoll nutzen, zum Beispiel mit passgenauen Einbauschränken.
Schuhe kommen am besten in einen geschlossenen Schuhschrank. Je schmaler er ist, umso besser. "Sehr praktisch sind Schuhschränke mit Klappen", sagt Dieckmann. Bei Kauf eines solchen Möbels sollte am besten ein Paar von dem Bewohner mit den größten Füßen mitgebracht werden. Denn nicht jedes Modell kann auch Schuhe für große Füße aufnehmen. Das gleiche gilt für hohe Frauenschuhe.
Auch Hüte, Schals, Taschen und Schuhputzzeug brauchen im Flur ihren Platz: Sie können in Hängeschränken oder Fächern unter einem Sitzmöbel unterkommen. "Aktuell sind Multifunktionsmöbel besonders angesagt", sagt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef bei Bonn. Das kann eine Spiegelwand sein, die über eine Garderobenstange sowie Einlegeböden mit der Wand verbunden ist. Oder ein drehbarer Schrankkörper ist auf einer Front mit einem Spiegel, an den Seiten mit Haken und auf der Rückseite mit Fächern ausgestattet.
Verschiedene Möbel bringen Unruhe
Allerdings gilt: Je mehr Möbel in einem Raum sind, umso unruhiger wirkt er. "Wenn es der Grundriss erlaubt, sind Einbaumöbel eine Überlegung wert", schlägt daher Dielen vor. Das biete sich vor allem in Räumen mit Nischen an, wo zum Beispiel Möbel mit raumhohen Schiebetüren unterkommen können. Solche Konstruktionen sind nicht nur praktisch: "Sie vergrößern den Raum optisch und reduzieren das Gefühl von Enge zumindest zum Teil", erläutert Dielen.
Die richtige Farbe im Flur
Optisch weitet man einen Raum auch mit Hilfe von Farbe: "Für die Wände kleiner Räume sind helle Farben das Mittel der Wahl", sagt Klaas. "Ein guter Trick ist, für Wände, Türen und eventuell auch Einbaumöbel dieselbe helle Farbe zu wählen. So wird insgesamt eine großzügige Wirkung erzielt." Auf Muster und auffällige Strukturputze oder -tapeten sollte weitgehend verzichtet werden, denn sie wirken zu unruhig. Spiegelflächen dagegen – egal, ob auf Türen oder an der Wand – lassen den Raum großzügiger wirken. "Wenn Türen zu angrenzenden Wohnräumen öfter offen stehen, macht es sich gut, den Bodenbelag in diese Räume übergehen zu lassen. Ein anderes Hilfsmittel ist, Dielen quer zur Laufrichtung zu verlegen", ergänzt Klaas.
Im Flur Akzente setzen mit Licht
Ganz oder teilweise verglaste Zimmertüren lassen ein wenig Tageslicht in den Flur. "Für eine gleichmäßige Grundbeleuchtung bieten sich Decken- oder nach oben strahlende Wandleuchten an", rät Innenarchitekt Dielen. "Eine kostengünstige und gleichzeitig sehr effektvolle Lösung ist auch eine Lichtdecke." An der Wand wird dabei ein umlaufender Metallrahmen befestigt und innen mit einer milchig-transparenten Folie bespannt. Diese wird von der Decke beleuchtet und die dann helle Flurdecke bildet quasi den Himmel bei Tageslicht nach. Akzente lassen sich auch setzen, indem etwa ein Strahler den Spiegel in Szene setzt.
Sitzgelegenheiten im Flur schaffen
Nicht nur für Ältere oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen ist eine Sitzmöglichkeit im Flur wichtig. Dort kann man sich zum Ausziehen der Schuhe bequem hinsetzen oder die Einkaufstaschen abstellen, während man den Mantel auszieht. "Flexibel einsetzbar ist ein Hocker. Die platzsparendste, stabile Lösung ist ein in der Wand befestigter Klappsitz", sagt Karin Dieckmann vom Verein Barrierefrei Leben in Hamburg. Voraussetzung für die Montage ist eine tragfähige Wand. Aber: "Es gibt mittlerweile auch Modelle, bei denen an der in den Flur ragenden Kante ein Stützblock befestigt ist. Beim Aufklappen des Sitzes bietet er zusätzliche Stabilität und trägt einen Teil des Gewichtes des Benutzers."