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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht überladen In diesen Schlafzimmern schläft man besser
Studien belegen: Jeder dritte Erwachsene leidet gelegentlich unter Schlafstörungen. Bei jedem zehnten ist das Problem sogar chronisch. Betroffene müssen aber nicht in jedem Fall zur Pillendose greifen oder für teures Geld ein neues Bett anschaffen. Die Schlafforschung ist sich inzwischen einig: Wie gut wir schlafen hängt noch von vielen anderen Faktoren wie der Einrichtung und der Zimmerdeko ab.
"Wichtig ist auch das Umfeld", bestätigt Professor Jürgen Zulley, Schlafforscher am Universitätsklinikum Regenburg. Dieser Umstand wird allerdings allzu oft missachtet. "Häufig wird das Schlafzimmer lieblos als Abstellkammer für alle möglichen Gegenstände wie Bügelbretter und Bügelwäsche genutzt", bedauert Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelhersteller (VDM) in Bad Honnef. In so einer Rumpelkammer könne man nicht abschalten oder erholsam schlafen.
Das Schlafzimmer nicht überladen
Die Möbelexpertin rät, den Schlafraum nicht mit zu vielen unnötigen Dingen zu überfrachten. Eine auf das Wesentliche reduzierte, schlichte und geradlinige Möblierung sei die bessere Option. Doch das ist nicht so einfach umzusetzen: Kleine Kleiderschränke bieten oft nicht den benötigten Stauraum. Damit man das Schlafzimmer mit einem riesigen Kleiderschrank nicht überfrachte, könne man diesen auch in einen anderen Raum auslagern, rät Zulley deshalb. Auch Geismann empfiehlt bei genügend Räumen und Platz einen begehbaren Kleiderschrank oder gar ein separates Ankleidezimmer. Zumindest den begehbaren Kleiderschrank kann man sich auch verhältnismäßig leicht selbst bauen und so die Kosten klein halten.
Das richtige Bett
Das wichtigste Möbelstück im Schlafzimmer bleibt natürlich immer das Bett. "Gutes Schlafen setzt nicht nur ein wohnliches, sondern auch ein ausreichend großes Bettgestell voraus", erklärt Geismann. In Standardbetten von zwei Metern Länge hätten große Menschen oft nicht ausreichend Platz, um sich auszustrecken. Allen Personen mit einer Körperlänge von über 1,85 Metern rät die Möbelspezialistin deshalb zu einem Bett mit 220 Zentimeter Länge.
Daneben müsse auch das Innenleben des Bettes stimmen: Die Basis bildet in der Regel die Unterfederung, meist ist dies ein Lattenrost. Matratze und Unterfederung sollten optimal aufeinander abgestimmt sein, rät Geismann für den Bettenkauf. Auch ein kann eine sinnvolle Anschaffung sein - insbesondere für Menschen mit Rückenproblemen. Allerdings sind Wasserbetten nicht billig, so dass man sich vor der Anschaffung gut beraten lassen sowie Kosten und Nutzen sorgfältig abwägen sollte.
Ein beruhigendes Umfeld schaffen
Einrichtung und Dekoration im Schlafzimmer sollten möglichst in dezenten, warmen Farben gehalten sein. Das schafft eine beruhigende Atmosphäre. An den Wänden sollten Bilder hängen – möglichst mit einem persönlichen Bezug – zum Beispiel ein gerahmtes Urlaubsfoto. "Im Schlafzimmer sollte nichts zu finden sein, was einen an Arbeit erinnert", ergänzt Zulley die Einrichtungsempfehlungen.
Keine Elektrogeräte im Schlafzimmer
Computer oder Laptop seien ebenso tabu. Und auch wenn es manchem schwer fällt: Die Flimmerkiste hat im Schlafzimmer ebenfalls nichts zu suchen. Hier soll man zur Ruhe kommen und sich vom Stress des Tages erholen. Die Dauerberieselung durch das TV-Programm wäre da wenig hilfreich. "Elektrische Geräte gilt es wegen möglicher Belastungen durch Elektrosmog ohnehin möglichst aus dem Schlafzimmer zu verbannen", empfiehlt Hans Ulrich-Raithel vom Münchener Umweltinstitut.
Für ihn gehören also auch keine Radiowecker oder Handys ins Schlafzimmer. Selbst das schnurlose Festnetztelefon, das viele Menschen gern auf dem Nachttisch liegen haben, sei über Nacht besser woanders aufgehoben. Von den Basisstationen ginge oft Strahlung aus, welche die nächtliche Ruhe stören kann.
"Lässt es sich nicht vermeiden, Elektrogeräte im Schlafzimmer zu haben, nimmt man sie nachts am besten vom Stromnetz", empfiehlt der Experte. Wer nicht jeden Stecker einzeln ziehen möchte, sollte eine Steckerleiste mit Schalter legen - so können alle Geräte mit einem einzigen Knopfdruck vom Netz genommen werden. Eine komfortable Alternative ist ein Netzfreischalter, der sich in den Sicherungskasten für einzelne Zimmer einbauen lasse.
Für gutes Klima sorgen
Wichtig ist auch das Raumklima im Schlafzimmer. So sollte der Raum weder zu warm noch zu kalt sein. "Für die meisten Menschen ist eine Raumtemperatur von 18 Grad Celsius optimal", berichtet Schlafforscher Zulley. Vor dem Zubettgehen sollte unbedingt das Fenster kurz weit geöffnet werden, um frische Luft ins Schlafzimmer zu lassen. Die Luftfeuchtigkeit sollte etwa 50 Prozent betragen.