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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Achtung, Gesundheitsgefahr! Dunkle Flecken an der Wand: Schimmel oder Fogging?
Bei dunklen Flecken in Zimmerecken oder an der Wand gehen viele gleich von Schimmel aus. Es kann sich jedoch auch um etwas ganz anderes handeln.
Sie sind der Meinung, ausreichend zu lüften und zu heizen, doch plötzlich bilden sich schwarze oder braune Flecken in den Zimmerecken und an der Wand. Ist das etwa Schimmel? Nicht unbedingt. Denn die Verfärbungen können auch Schwarzstaub sein, sogenanntes Fogging (vom Englischen "fog" für Nebel).
Was ist Fogging?
In vielen Haushalten lagert sich Schwarzstaub, auch Black Magic Dust genannt, in den Zimmerecken und -wänden ab (vor allem Dachschrägen). Untersuchungen des Umweltbundesamtes (UBA) zeigen, dass es vor allem während der Heizperiode (92 Prozent der Fälle) vermehrt zu dem Phänomen kommt, das auch Fogging genannt wird. Aber auch frisch renovierte Wohnungen (86 Prozent) sind vor Fogging nicht gefeit. Die Ablagerungen zeigen sich dann in der Regel innerhalb eines Jahres nach den Maler-, Fußbodenarbeiten oder Dichtungsmaßnahmen.
Dabei handelt es sich beispielsweise um Ausdünstungen (beispielsweise Weichmacher, Fettalkohole, Phthalate) von Reinigungsmitteln, Baumaterialien, Möbeln, Wandfarbe, Spielzeug, Elektrogeräten oder kunststoffbeschichteten Fußböden. Aufgrund der Heizungsluft kondensieren diese ausgedünsteten, flüchtigen Chemikalien und lagern sich dann im Raum an den Stellen ab, die kühler sind.
Weitere Quellen können Kerzen, Räucherstäbchen und Kaminöfen sowie Zigaretten und Autoabgase (bei Häusern an einer Verkehrsstraße) sein.
Wie entsteht Schimmel?
In der Umgebungsluft befinden sich zahlreiche Schimmelsporen. Sind bestimmte Stellen im Raum kalt, vorzugsweise Wände und Raumecken, kondensiert die feuchtwarme Luft an den Stellen. Die Ecken und Wände werden feucht oder gar nass, wodurch sich die Schimmelsporen hier gut einnisten können und ideale Bedingungen zum Wachsen und Gedeihen finden.
Das heißt, wer wenig heizt und lüftet, hat ein erhöhtes Schimmelrisiko in seiner Wohnung – insbesondere, wenn die Wände schlecht gedämmt sind und schnell auskühlen.
Fogging und Schimmel: Die Unterschiede
Zeit
Schimmel kann bereits nach 24 Stunden sichtbar sein, wenn die Umstände (Feuchtigkeit, Wärme, Nährstoffe) entsprechend gut sind. Meist ist das nach einem unentdeckten Rohrbruch der Fall. In einem Raum, in dem es aufgrund von zu hoher Luftfeuchtigkeit schimmelt, kann es sein, dass die dunkeln Flecken erst nach einigen Wochen erkennbar sind. Fogging kann über Nacht auftreten.
Aussehen
Schwarzstaub ist meist schwarz oder grau. Schimmel kann sowohl schwarz als auch grün oder braun sein.
Geruch
Im Gegensatz zu Schimmel riecht Black Magical Dust nicht so muffig und modrig.
Bekämpfung
Fogging kann mit einem weichen, nebelfeuchtem Baumwolltuch und etwas Spülmittel leicht entfernt werden. Bei Schimmel sollten Sie entsprechende Hausmittel verwenden (die Tipps und Tricks gibt es hier) oder ab einer entsprechenden Größe (etwa einem Quadratmeter) einen Fachbetrieb um Unterstützung bitten.
Fazit
Bei Fogging handelt es sich um Ausdünstungen von Gegenständen und Farben, die an kalten Zimmerecken und Wänden kondensieren. Aber auch Ruß von Kerzen, Kaminöfen oder Autos können sich als Schwarzstaub im Raum ablagern. Im Gegensatz zu Schimmel ist Schwarzstaub jedoch nicht derart gesundheitsgefährdend und lässt sich mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel leicht entfernen.
- ifau.org „Fogging”
- bmgev.de "Magic Dust"
- umweltanalytik.com "Fogging - Schwarzstaub - "Black Magic Dust""
- umweltbundesamt.de "Attacke des schwarzen Staubes"