Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Keime als Krankmacher So oft sollten Sie Ihre Klobürste wechseln
Viele wechseln die Klobürste im Badezimmer oft jahrelang nicht. Doch das kann gesundheitliche Folgen haben – die angesammelten Keime können Krankheiten auslösen.
Viele Menschen achten ganz genau auf das Verfallsdatum von Lebensmitteln: Da wird etwa der Jogurt weggeschmissen, der das Mindesthaltbarkeitsdatum erst um ein paar Tage überschritten hat und der eigentlich noch gut ist. Und auch das tägliche Duschen ist für die meisten nicht wegzudenken, obwohl das medizinisch gesehen nicht notwendig ist. Doch bei Haushaltsgegenständen scheinen es manche mit dem Verfallsdatum und der Hygiene nicht so genau zu nehmen: Klobürsten stehen oft Monate oder Jahre im Badezimmer, ohne gereinigt und gewechselt zu werden – das ist sehr unhygienisch.
Wie häufig sollten Klobürsten gewechselt werden?
Klobürsten sollten nach spätestens sechs Monaten ausgetauscht werden. Falls Sie länger verwendet werden, kann es zu gesundheitlichen Schäden kommen. Denn bei jeder Benutzung sammeln sich Keime und Bakterien an, die mit der Zeit nicht weggeschrubbt, sondern in der Toilette verteilt werden. Vor allem nach Magen-Darm-Erkrankungen sollten Sie eine neue Klobürste anschaffen.
Hilft es, die Klobürste zu reinigen?
Mit einem Trick können Sie die Lebensdauer der eigenen Klobürste verlängern. Und zwar, indem Sie sie reinigen. Dafür benötigen Sie lediglich Toilettenreiniger. Füllen Sie diesen zusammen mit Wasser im Verhältnis 1:1 in die Halterung der Bürste und lassen Sie alles etwa eine Stunde lang einweichen.
Tipp
Am besten reinigen Sie Ihre Klobürste, nachdem Sie die Toilette damit gereinigt haben.
Klobürste beim Putzen reinigen
Sie können das Putzutensil auch während der Badreinigung säubern. Nachdem Sie den WC-Reiniger in der Toilettenschüssel verteilt haben, stellen Sie die Bürste in den Siphon. Geben Sie nun zusätzlich noch etwas Putzmittel auf die Bürste.
Nach etwa einer Stunde Einwirkzeit können Sie Bürste beim Spülgang abbrausen. Sie sollte nun wieder sauber sein.
Achtung
Entleeren Sie regelmäßig den Auffangbehälter in der Klobürstenhalterung. In dem heruntertropfendem Wasser können sich Bakterien, Viren und Krankheitserreger leicht vermehren.
Klobürste mit Essig und Gebiss-Tabs reinigen
Doch es gibt auch Alternativen zu normalen WC-Reinigern, mit denen Sie die Bürste reinigen können. Viele empfehlen Gebissreinigungs-Tabs, die sie in die saubere Kloschüssel geben, die Bürste hineinstecken und über Nacht einwirken lassen. Auch der Einsatz von Fleckensalz wird in verschiedenen Foren empfohlen. Essig gilt ebenfalls als guter Kalklöser und ist besonders für die geeignet, die auf Chemie verzichten möchten. Das gilt übrigens auch für Zitronensaft.
Von diesen Hausmitteln eignet sich jedoch Essig am besten. Die Säure wirkt auch desinfizierend. Zudem hat diese Reinigungsmethode den Vorteil, dass es zugleich den Urinstein in der Toilettenschüssel entfernt. Sie haben sich damit also auch zusätzliche Schrubbarbeit erspart.
Tipp
Zusätzlich können Sie die Bürste über der Toilettenschüssel mit kochendem Wasser übergießen. Das tötet weitere Krankheitserreger ab.
Nicht experimentieren
Mischen Sie sowohl verschiedene Reiniger als auch Reinigungsmittel nicht mit Hausmitteln. WC-Reiniger enthalten meist organische Säuren wie Ameisen-, Essig- oder Zitronensäure oder anorganische Säuren wie Natriumhydrogensulfat oder Phosphorsäure. Diese Inhaltsstoffe helfen, Kalk- und Urinablagerungen in der Toilette zu lösen. Solche Putzmittel darf man nie zusammen mit Reinigern verwenden, die Aktivchlor enthalten. Denn dadurch können giftige Chlorgase entstehen, warnen Experten.
Klobürste in der Spülmaschine reinigen?
Einige reinigen Ihre Toilettenbürste auch, indem Sie sie in die leere Spülmaschine legen und das Programm mit der höchsten Temperatur auswählen.
Diese Methode kann gefährlich für die Gesundheit werden. Einige Spülmaschinen haben von Werk aus ein Eco-Programm, bei dem aus Energiespargründen nicht ausreichend hohe Temperaturen erreicht werden. Das bestätigen auch mehrere Tests von Ökotest und Stiftung Warentest. Durch die etwas niedrigeren Temperaturen werden nicht alle Bakterien, Viren und Krankheitserreger auf dem Putzutensil abgetötet. Hierzu zählen beispielsweise auch Escherichia coli oder Campylobakter. Diese verteilen sich zum einen in der Maschine und können sodann beim nächsten Spülgang auf das Geschirr übergehen. Zum anderen bleiben sie weiterhin auf der Toilettenbürste – die demnach nicht gereinigt wurde.
Ein weiterer Grund, die Klobürste nicht in der Spülmaschine zu reinigen, ist der Energie- und Wasserverbrauch: Es werden wesentlich mehr Ressourcen verbraucht, als wenn Sie die Bürste mit Essig und kochendem Wasser reinigen.
Klobürste entsorgen
Entsorgen Sie Ihre Klobürste im Restmüll. Zwar besteht sie hauptsächlich aus Kunststoff. Da sie jedoch keine Verpackung ist, darf sie nicht in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack entsorgt werden. Das wäre dann nicht nur ein falsches Recycling, sondern würde auch aus hygienischen Gründen nicht richtig sein.
Wir eine Klobürste dennoch in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack gefunden, können die Entsorgungsbetriebe die Abfälle stehen lassen und eine Nachsortierung verlangen. Erfolgt die Nachsortierung nicht, so wird von den Entsorgungsbetrieben der gesamte Müll als Restmüll gewertet und entsprechend für den Besitzer der Tonnen gebührenpflichtig entsorgt.
- Eigene Recherche
- Helpling, Roxanna Pelka