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Viraler Tipp Schützt Spüli die Klobürste vor Keimen? Das sagen Experten
Die Klobürste gilt als besonders unhygienisch. Ein Trick mit Spülmittel soll das ändern – doch Experten stellen den erwarteten Effekt infrage.
Die Klobürste zählt bei vielen wahrscheinlich zu den unhygienischsten Gegenständen im Badezimmer. Mit einem Trick soll sich das ändern. Welcher das ist und ob er wirklich so funktioniert, wie angepriesen wird, hat t-online herausgefunden.
Schmutz bleibt nicht haften
Geben Sie einfach einen großzügigen Schuss Spülmittel auf die Klobürste oder in den Klobürstenständer – so lautet der Trick, der im Internet kursiert. Dadurch soll sich das Spülmittel als schützende Schicht auf die Borsten legen. Keime, Bakterien und andere Verschmutzungen könnten dann nicht mehr auf den Borsten haften und sich somit vermehren, heißt es.
Ist der Trick sinnvoll?
t-online hat mehrere Experten betragt, ob der Trick wirksam sei. Ihre Antwort: Nein. Bernd Glassl, Bereichsleiter beim Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V., erklärt auf Nachfrage von t-online: "Um einen antibakteriellen Effekt durch Handgeschirrspülmittel auf der WC-Bürste zu erzielen, würde man sehr viel davon benötigen, was beim nächsten Benutzen der Bürste und Spülen zu einer großen Schaummenge führen würde." Zudem wäre der antibakterielle Effekt nur von kurzer Dauer. Denn jedes Mal, wenn die WC-Bürste benutzt wird, kommt sie erneut mit einer großen Bakterienmenge in Kontakt, sodass der Effekt wieder "dahin" ist, so der Experte. Sein Fazit: "Ein antibakterieller Effekt wäre nur kurzzeitig, der Aufwand wäre groß, er ist nicht notwendig und der Nutzen sehr gering beziehungsweise nicht vorhanden."
Elke Messerschmidt vom bayerischen Kompetenzzentrum Hauswirtschaft merkt zudem an, dass der Trick auf Dauer sehr teuer (und zeitintensiv) ist. Schließlich müsse nach jeder Benutzung der Klobürste die Spülmittelschicht erneuert und die Borsten komplett mit dem Reinigungsmittel benetzt werden. Darüber hinaus spielt auch die Einwirkzeit sowie der pH-Wert des Spülmittels eine wichtige Rolle bei der Keimreduktion.
Die Expertin empfiehlt, das WC regelmäßig mit Klobürste, WC-Reiniger oder Zitronensäure zu reinigen. Beim anschließenden Einsatz der Bürste wird sie auch ausreichend sauber.
Klobürste richtig reinigen
Für die einfache und tägliche Reinigung der WC-Bürste reicht es laut Glassl aus, diese bei jedem Spülgang in das Wasser zu halten. "Danach sollte die WC-Bürste frei von sichtbarem Schmutz sein und nur sauber wieder in die Halterung gestellt werden." Sind allerdings noch Schmutzspuren zu sehen, sollte die Bürste intensiver gereinigt werden. Stellen Sie sie dazu einfach mit etwas WC-Reinigungsmittel für etwa 30 Minuten (oder länger) in den Siphon der Toilette, empfiehlt Glassl. Wahlweise kann dann auch etwas Handgeschirrspülmittel verwendet werden. "Anschließend wird die WC-Bürste mit Wasser aus der WC-Spülung abgespült. Bei Bedarf wird der Vorgang wiederholt."
Messerschmidt hat noch einen weiteren Tipp: Statt mit Spülmittel die Borsten mit WC-Reiniger oder Zitronensäure benetzen. Das entfernt Schmutz, Bakterien und Kalkablagerungen.
- schriftliches Interview, Dr. Bernd Glassl, Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V.
- schriftliches Interview, Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft
