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Nisthilfen für Wildbienen – darauf kommt es an


Heimische Tierwelt
Nisthilfen für Wildbienen – darauf kommt es an


25.04.2025 - 09:38 UhrLesedauer: 3 Min.
Die Gemeine Sandbiene baut ihre Nester in offene Sandflächen.Vergrößern des Bildes
Die Gemeine Sandbiene baut ihre Nester in offene Sandflächen. (Quelle: IMAGO/Foto: Frank Sorge)
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Wildbienen sind wichtige Bestäuber, doch sie finden immer weniger natürliche Nistplätze. Wir zeigen, wie Sie ihnen mit einfachen Nisthilfen helfen können.

Wildbienen spielen eine zentrale Rolle in der Natur. Sie bestäuben viele Pflanzen und tragen so zur Artenvielfalt bei. Doch durch die zunehmende Versiegelung von Flächen und den Rückgang natürlicher Lebensräume finden sie immer weniger geeignete Nistplätze. Wir zeigen, was Sie dagegen tun können.

Warum brauchen Wildbienen Nisthilfen?

In Deutschland gibt es rund 600 verschiedene Wildbienenarten, weltweit sind es sogar über 20.000. Im Gegensatz zu Honigbienen leben die meisten von ihnen als Einzelgänger und bilden keine Staaten.

Viele Wildbienenarten sind hochspezialisiert – sie bestäuben oft nur bestimmte Wildpflanzen. Einige Arten sind beispielsweise ausschließlich auf Glockenblumen, Klee oder Weiden angewiesen.

Dadurch gibt es je nach Region große Unterschiede in der Zusammensetzung der Wildbienenpopulationen, da die jeweilige Pflanzenwelt ihre Verbreitung bestimmt. Diese enge Beziehung macht sie besonders empfindlich gegenüber Lebensraumverlusten.

Welche Nisthilfen eignen sich für Wildbienen?

Nicht jede Nisthilfe ist für Wildbienen geeignet. Oft werden im Handel sogenannte "Insektenhotels" angeboten, die aber nicht immer den Bedürfnissen der Bienen entsprechen.

Jede Art hat spezielle Anforderungen an ihren Lebensraum: Manche benötigen sandige Böden zum Nisten, andere bevorzugen Totholz oder hohle Pflanzenstängel.

Darauf sollten Sie beim Kauf achten: Gute Nisthilfen bestehen aus natürlichen Materialien wie Hartholz, Schilf oder hohlen Pflanzenstängeln. Wichtig ist, dass die Röhren unterschiedliche Durchmesser haben, damit verschiedene Wildbienenarten sie nutzen können.

Nisthilfe selber bauen: Einfache Materialien nutzen

Sie können eine Nisthilfe für Wildbienen ganz einfach selbst herstellen – und das aus Materialien, die oft schon im Garten oder Haushalt vorhanden sind:

  • Eine bewährte Methode ist die Verwendung von Hartholz, in das Sie mit einem Bohrer Löcher mit Durchmessern von zwei bis neun Millimetern bohren.
  • Alternativ eignen sich auch hohle Pflanzenstängel wie Bambus, Schilf oder Holunder. Diese lassen sich gebündelt in eine leere Konservendose oder einen Holzrahmen stecken. Wichtig ist, dass die Enden glatt geschliffen sind, damit sich die Bienen nicht verletzen.
  • Wer einen naturnahen Garten hat, kann auch eine einfache Sandfläche anlegen – viele Wildbienen nisten direkt im Boden und profitieren von offenen, ungestörten Bereichen.

Weniger ist mehr: Verteilen Sie lieber mehrere kleine Stationen in Ihrem Garten als eine große. Denn so machen Sie es gleichzeitig Nesträubern schwerer.

Der richtige Standort für eine Nisthilfe

Eine Nisthilfe ist nur dann sinnvoll, wenn sie richtig platziert wird. Idealerweise hängt sie an einem sonnigen, wettergeschützten Ort, der nach Süden oder Südosten ausgerichtet ist.

Der Untergrund sollte stabil sein, damit die Nisthilfe nicht schwingt oder umkippt. Zudem sollten in der Umgebung blühende Pflanzen vorhanden sein, damit die Wildbienen ausreichend Nahrung finden.

Häufige Fehler vermeiden

Viele Nisthilfen werden falsch konstruiert oder aufgestellt, sodass sie von Wildbienen nicht genutzt werden. Zu grobe Bohrlöcher, ungeeignetes Holz oder Röhren mit scharfen Kanten können den Insekten sogar schaden.

Auch Nisthilfen mit Tannenzapfen oder Lochziegeln sind ungeeignet, da Wildbienen solche Materialien nicht besiedeln. Achten Sie darauf, dass die Nistgänge sauber und geschlossen sind, damit die Bienen ihre Brut ungestört entwickeln können.

Wildbienen fördern: Mehr als nur Nisthilfen

Neben Nisthilfen ist außerdem eine bienenfreundliche Umgebung entscheidend:

  • Heimische Blühpflanzen, Wildkräuter und Kräutergärten bieten wichtige Nahrungsquellen. Besonders geeignet sind ungefüllte Blüten von heimischen Wildpflanzen.
  • Auch sandige Stellen im Garten sind wertvoll, da einige Wildbienenarten ihre Nester direkt im Boden anlegen.
  • Wer Pestizide meidet und eine naturnahe Gestaltung bevorzugt, schafft eine ideale Umgebung für die fleißigen Bestäuber.

Wer Wildbienen unterstützen möchte, sollte deshalb nicht nur Nisthilfen anbieten, sondern auch gezielt heimische, bienenfreundliche Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Probieren Sie es ruhig aus und freuen Sie sich über die ersten glücklichen Bewohner in Ihrer Nisthilfe.

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