Naturnaher Garten Biotop anlegen: Tipps zur Auswahl und Anleitung
Ein Biotop trägt zum Schutz von Tieren und Pflanzen bei und macht einen Garten naturnah. Wir zeigen Ihnen, wie Sie in Ihrem Garten ein Biotop anlegen.
Mit einem Biotop in Ihrem Garten schaffen Sie einen funktionierenden Lebensraum für Tiere und Pflanzen und fördern die Ansiedlung verschiedener nützlicher Tiere. Es gibt verschiedene Arten von Gartenbiotopen. Wir zeigen Ihnen, was Sie für ein Biotop benötigen und mit welchen Schritten Sie in Ihrem Garten ein Biotop anlegen.
Ein Biotop im Garten
Biotope sind ursprünglich durch natürliche Prozesse ohne menschliche Einwirkung entstanden. Aufgrund der Urbanisierung ging dieser natürliche Lebensraum für Pflanzen und Tiere immer weiter zurück. Das wirkt sich auf die Artenvielfalt aus. Möchten Sie einen Beitrag zum Erhalt der Arten leisten, aber auch naturnah gärtnern, können Sie ein Biotop anlegen. Viele Hobbygärtner denken bei einem Biotop an einen Gartenteich, doch gibt es auch andere Arten von Biotopen.
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Verschiedene Arten von Biotopen
Bevor Sie ein Biotop anlegen, sollten Sie überlegen, welche Art von Biotop sich am besten eignet. Dabei kommt es auf die vorhandenen Bedingungen, aber auch auf den Aufwand bei der Pflege an:
- Gartenteich: Ein Gartenteich ist mit größerem Aufwand beim Anlegen verbunden und verlangt vor allem im Sommer regelmäßige Pflege. Er kann Lebensraum für Fische, Molche, Frösche und Libellen sein.
- Totholz-Biotop: Ein Totholz-Biotop ist mit wenig Aufwand verbunden und benötigt keine Pflege. Wildbienen, Käfer und andere nützliche Tiere fühlen sich wohl.
- Laub- und Reisighaufen: Im Herbst ist ein Laub- und Reisighaufen schnell angelegt. Dort siedeln sich Igel, Eidechsen und Insekten an.
- Trockenmauer oder Steinhaufen: Mit Bauschutt, Steinen und Dachziegeln errichten Sie an einem sonnigen Platz eine Trockenmauer oder einen Steinhaufen. Die Trockenmauer lässt sich mit Steingartengewächsen bepflanzen, doch siedeln sich verschiedene Pflanzen auch von selbst an. Eidechsen, Wildbienen und andere nützliche Insekten nutzen diesen Lebensraum.
Der richtige Standort für ein Biotop
Möchten Sie einen Gartenteich als Biotop anlegen, eignet sich ein Platz, der halb in der Sonne und halb im Schatten liegt. Da Sie im Herbst das Laub entfernen müssen, sollte sich der Gartenteich nicht zu dicht an Bäumen oder Sträuchern befinden. Im Sommer sind fünf bis sechs Stunden Sonne ideal. Planen Sie eine Wasserfläche von 20 bis 30 Quadratmetern ein, kommt der Folienteich ohne technische Hilfsmittel wie Pumpen oder Filter aus.
Achten Sie zusätzlich auf den Uferbereich, den Sie am besten naturnah bepflanzen. Schilf ist nur dort zu empfehlen, wo genügend Platz vorhanden ist, da es sich zu schnell ausbreitet.
Anleitung für Ihr Biotop
Für den Gartenteich verwenden Sie am besten eine Folie aus Ethylen-Propylen-Dien-Monomer (EPDM). Sie ist langlebig und frei von Weichmachern. Planen Sie Ihren Teich und stecken Sie die Fläche in Ihrem Garten ab. Der Teich sollte über drei verschiedene Zonen verfügen, da er sich dann leichter bepflanzen lässt:
- Uferzone, bis zu 20 Zentimeter tief
- Flachwasserzone, 20 bis 50 Zentimeter tief
- Tiefwasserzone, 60 bis 100 Zentimeter tief
Heben Sie den Gartenteich aus und legen Sie ihn mit Folie aus. Auf die Folie bringen Sie ein für Gartenteiche geeignetes Pflanzsubstrat auf. Für einen guten Halt errichten Sie am Ufer eine Kapillarsperre aus Sand und Steinen. Mit verschiedenen Wasserpflanzen wie Blutweiderich, Sumpfschwertlilie und Wasserhahnenfuß bepflanzen Sie das Substrat.
Gut geeignet sind Pflanzkübel. Sie müssen dann kein Substrat auf die Folie aufbringen. Haben Sie die Pflanzen in den Teich gebracht, leiten Sie Wasser ein.
Bewohner für den Gartenteich
Bewohner wie Frösche, Molche und Libellen können sich mit der Zeit von allein ansiedeln. Sie können Ihren Teich auch mit Fischen besetzen. Gut geeignet sind heimische Fische wie Rotauge, Rotfeder oder Ukelei. Diese Fische helfen auch bei der Algenbekämpfung.
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