Sieben Gießtipps Dieses Wasser gefällt Ihren Pflanzen am besten
Mögen Sie Wasser lieber mit oder ohne Kohlensäure? Auch Pflanzen haben gewisse Vorlieben, wenn es um ihre Wasserversorgung geht. Für glückliche Pflanzen gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
Werden Pflanzen falsch gewässert, können sie schnell eingehen. Wie viel Sie gießen, hängt dabei von der Pflanze ab – hier hat jede seine eigene Vorliebe. Staunässe mag jedoch keine von ihnen. Es gibt noch weitere Tipps, die Sie bei der Bewässerung beachten sollten.
1. Gießtipp: Regenwasser verwenden
Vielen Garten- und Zimmerpflanzen – darunter Orchideen – tun Sie etwas Gutes, wenn Sie ihnen Regenwasser oder im Verhältnis 1:3 verdünntes Kondenswasser hinzugeben. Dazu rät "Art of Life", ein Zusammenschluss von Orchideenzüchtern. Dieses Wasser ist weitgehend oder komplett frei von Mineralien und Kalk.
Wichtig ist, dass das Regenwasser möglichst sauber und frisch ist. So können sich hier noch keine Bakterien, Viren oder Pilzsporen ausgebreitet haben. Auch sollten Sie kein Wasser nutzen, das über Dachflächen aus Kupfer, Zink und Bitumen gelaufen ist. Denn aus solchen Dachflächen können sich schädliche Bestandteile lösen.
Bewahren Sie den aufgefangenen Niederschlag am besten in einem verschlossenen Behälter an einem kühlen, dunklen Standort auf. Im Winter lässt sich auch sauberer Schnee zu Gießwasser auftauen.
2. Gießtipp: Bei hartem Leitungswasser aufpassen
Aber auch beim Gießen mit Leitungswasser ist Vorsicht geboten: In einigen Regionen ist es sehr kalkhaltig. Dieser hohe Kalkanteil kann schädlich für Zimmerpflanzen sein. Ein entsprechender Filter kann hier helfen. Er reduziert den Kalkgehalt im Wasser und es kann den Pflanzen nicht mehr schaden. Einige Pflanzen vertragen auch stilles Mineralwasser sehr gut. Es enthält neben Kalium auch Natrium und Phosphor. Diese Mineralien sind ebenfalls in vielen Düngern enthalten. Testen Sie dies vorab jedoch.
Tipp
Den pH- und Kalkgehalt Ihres Wassers können Ihnen die für Sie zuständigen Wasserbetriebe mitteilen.
3. Gießtipp: Auf die Temperatur achten
Achten Sie beim Gießen auch darauf, dass das Wasser nicht eiskalt ist – einige Zimmerpflanzen reagieren in dem Fall empfindlich. Am besten sollten Sie hierfür Wasser mit Zimmertemperatur nehmen.
4. Gießtipp: Dieses Wasser nicht zum Gießen verwenden
Bestimmtes Restwasser kann für Pflanzen auch schädlich sein. Dazu zählt beispielsweise das Kondensationswasser aus dem Wäschetrockner. Es enthält nicht nur einen zu geringen Anteil an Nährstoffen. Teilweise sind in ihm auch Waschmittelreste und Flusen enthalten, die der Pflanze schaden können.
5. Gießtipp: Nicht von oben gießen
Auch wenn Niederschlag aus den Wolken von oben auf die Pflanzen prasselt, sollten Sie immer möglichst bodennah gießen. Das Wasser sollte nicht direkt auf die Blätter kommen.
6. Gießtipp: Der geeignete Zeitpunkt
Morgens oder abends? Es ist nicht egal, wann Sie Ihre Pflanzen wässern. Der beste Zeitpunkt ist meist morgens. Den Tag über strahlt die Sonne auf die Erde. Daher ist abends der Boden stark erwärmt. Gießen Sie jetzt, so verdunstet das Wasser schneller. Auch Zimmerpflanzen bevorzugen es, morgens gegossen zu werden. So haben Sie den Tag über ausreichend Flüssigkeit.
7. Gießtipp: Zu viel gießen ist schädlich
Viele Pflanzen sterben sicherlich daran, dass sie zu wenig gegossen werden. Viele Pflanzen dürften aber auch langsam zugrunde gehen, weil ihr Besitzer es zu gut mit ihnen gemeint hat: Er gießt zu viel und zu häufig. Was sollten Hobbygärtner dazu wissen?
Wird Topfpflanzen zu viel Wasser gegeben, läuft es irgendwann durch das Substrat und staut sich im Topf auf – und ist dieser klein, auch im Substrat. Diese Staunässe umgibt die Wurzeln und lässt sie mit der Zeit faulen. Gleiches gilt für Regen bei Topfpflanzen im Garten.
- Löcher im Blumentopf
Blumentöpfe sollten daher Löcher im Boden haben, die überschüssiges Wasser abgeben, erklärt der Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE). Oder Sie legen bei dekorativen Übertöpfen ohne Loch selbst Hand an und schütten nach einiger Zeit das sich sammelnde Wasser weg. - Drainage am Topfboden
Alternativ kann eine Drainage am Topfboden – etwa eine Schicht Kies oder Blähton – Feuchtigkeit auffangen. Aber auch hier sollten Sie das überschüssige Wasser irgendwann wegkippen.
Auch Gartenpflanzen im Beet brauchen hin und wieder eine Extra-Bewässerung, insbesondere an trockenen Tagen. Aber auch hier sollten Sie nicht zu viel Wasser geben. Oder anders gesagt: Lieber gießen Sie seltener, geben dafür aber bei jeder Gießeinheit etwas mehr, erläutert der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).
Damit helfen Sie den Pflanzen dabei, sich besser selbst zu versorgen. Denn werden die Pflanzen regelmäßig in kurzen Abständen vom Gärtner versorgt, haben sie keinen Anlass, ihre Wurzeln auch in die feuchtere Tiefe des Bodens auszubilden. Sie bleiben an der Erdoberfläche. Dort sind sie aber in trockenen Zeiten anfälliger – und erst recht darauf angewiesen, dass der Gärtner immer da ist und für Nachschub sorgt.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn