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TV-Star Eva Brenner zu Gartendeko: "Gartenzwerge sind für mich ein No-Go"


Interview
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Deko-Expertin
"Gartenzwerge sind für mich ein absolutes No-Go"

InterviewVon Ron Schlesinger

Aktualisiert am 12.07.2021Lesedauer: 5 Min.
Garten-Strandhäuschen: Dafür hat Eva Brenner alte Palettenaufsatzrahmen, ausgediente Tapeten sowie Rohre für Sanitärinstallationen verwendet.Vergrößern des Bildes
Garten-Strandhäuschen: Dafür hat Eva Brenner alte Palettenaufsatzrahmen, ausgediente Tapeten sowie Rohre für Sanitärinstallationen verwendet. (Quelle: Justyna Schwertner)
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In einen Garten gehört auch immer die richtige Deko. Am besten noch selbst gebaut. Aber ist das nicht zu schwierig? "Nö", sagt Moderatorin Eva Brenner und verrät, auf was es dabei ankommt.

Bekannt ist Eva Brenner vor allem als Fernsehmoderatorin: erst in der Renovierungs-Doku "Zuhause im Glück – Unser Einzug in ein neues Leben" (RTL II, 2005–2019), später im "Duell der Gartenprofis" (ZDF, seit 2020). In beiden TV-Formaten unterstützt sie Kandidaten mit ausgefallenen Ideen rund um Haus und Garten.

Was viele nicht wissen: Die Diplom-Ingenieurin für Innenarchitektur entwirft auch Möbel und Accessoires – und setzt sie bestenfalls selbst um. Dabei arbeitet sie am liebsten mit Altem und Gebrauchtem. Ganz ohne Ressourcenverschwendung. Und verhilft Alltagsgegenständen so zu einem originellen Comeback.

Ihr Buch "Meine besten DIY-Projekte für Garten und Balkon" (3. Auflage, 2021, Verlag "Becker Joest Volk") versammelt einige dieser ungewöhnlichen Einfälle. Wir haben Eva Brenner gefragt, auf was bei Deko im Außenbereich zu achten ist, weshalb sie auf Nachhaltigkeit setzt und welche kleinen Männer in ihrem Garten Besuchsverbot haben.

t-online: Frau Brenner, ich habe vor Jahren bei einem großen schwedischen Möbelhaus Balkonklappstühle gekauft – aber vergessen, mit Holzschutz zu behandeln. Jetzt sind die Sitzleisten morsch. Sperrmüll, oder?

Eva Brenner: Bloß nicht. Man kann eine neue Platte darüber setzen, sollte aber vorher ausprobieren, ob dann die Klappfunktion weiter funktioniert und lackiert dann den Stuhl neu. Oder einfach die Holzleisten eins zu eins austauschen. Am besten aus Material, das sich vielleicht noch im Hobbykeller anfindet. Dann muss nichts extra gekauft werden. Sie können den Balkonstuhl aber auch zweckentfremden und daraus einen Deko-Stuhl machen. Einfach auf das Gestell, an dem bisher die Holzleisten befestigt sind, eine Holzkiste schrauben und Pflanzen reinstellen.

In Ihrem Buch haben Sie über 30 Ideen zusammengetragen, was man aus Altem und Gebrauchtem noch so alles zaubern kann. Weshalb ist das Thema Upcycling, also Dinge auf- und wiederzuverwerten, gerade jetzt so angesagt?

Es gibt einige Dinge, die uns derzeit umtreiben. Dazu gehört die Frage, wie kann ich es mir in Corona-Zeiten zu Hause möglichst schön machen. Aber auch: Wie schaffe ich das mit kleinem Budget? Muss ich dafür wirklich viel Geld ausgeben? Oder kann ich einfach die Gegenstände verwenden, die ich ohnehin schon habe? Stichwort Nachhaltigkeit.

Apropos: Wie lässt sich nachhaltige Deko kurz und knapp beschreiben?

Dinge nicht gleich wegwerfen, sondern wiederverwerten. Und beim Upcyceln darauf achten, dass man Produkte nutzt, die der Umwelt guttun. Kurz gesagt: Leinöl statt Chemie-Lack.

(Quelle: Justyna Schwertner)

Eva Brenner begann nach ihrem Abitur zunächst eine Berufsausbildung zur Bauzeichnerin. Danach folgte ein Studium der Innenarchitektur, das sie mit einem Diplom abschloss. Privat ist sie leidenschaftliche Hobbygärtnerin.

Aber man braucht ja auch immer ein wenig Hilfestellung, weil nicht jeder ein Hobbyheimwerker ist. Stichwort: Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Es ist natürlich eine Herausforderung, wenn man dem Leser etwas einfach und leicht erklären möchte. Sicherlich ist ein gewisses technisches Verständnis ganz hilfreich. Ich versuche, die Dinge aber möglichst einfach zu erklären und auch Freunde und Bekannte zu fragen, die weniger Erfahrung haben, ob es denn verständlich ist. Das ist mir ganz wichtig, weil es nichts Unbefriedigenderes gibt, wenn man bei einem Projekt verzweifelt und frustriert ist.

Was ist Ihr ungewöhnlichstes Abfallprodukt, das Sie nicht weggeworfen, sondern als originelle Deko recycelt haben?

Das ist eigentlich etwas, das gar nicht so ungewöhnlich ist, aber von mir neu gedacht wurde. Sie kennen sicher diese alten Nähmaschinen mit den gusseisernen Füßen. Viele stellen sich eine als Hingucker in den Eingangsbereich ihres Hauses mit einem Trockenblumenstrauß. Kann man machen, finde ich persönlich aber wenig spannend. Ich habe mal für ein Kinderzimmer einen Schreibtisch daraus gemacht zum Thema Feuerwehr. Und da passt das Gusseiserne sehr schön. Einfach eine neue Platte in Feuerrot drauf. Fertig.

Nun hat nicht jeder eine alte Nähmaschine auf dem Boden stehen. Welche gebrauchten, ausrangierten Alltagsgegenstände, die fast jeder im Haus hat, lassen sich auch leicht als Deko umfunktionieren?

Zum Beispiel alte Thermoskannen. Ein guter Freund von mir hat mal deren Innenteile verwendet, um Deko-Vasen daraus herzustellen. Merke: Manchmal muss man auch in die Dinge hineinschauen, bevor man sie wegwirft, um doch noch etwas Schönes daraus zu zaubern.

Und wenn man Keller, Boden und Schuppen bereits nach Altem und Gebrauchtem durchsucht und nichts gefunden hat: Wo kriegt man so etwas günstig oder umsonst her?

Da verrate ich Ihnen einen Tipp, den Sie auch in meinem Buch finden: Wertstoffhöfe sind wahre Fundgruben für Ausrangiertes. Dort werden all die Dinge angeliefert, die keiner mehr haben möchte, aber noch brauchbar sind. Ob klein oder groß. Man kann auch nach Materialien fragen. Manchmal hat man Glück und bekommt eine Marmorplatte, die zu einem alten Tisch gehörte. Oder einen kaputten Stuhl, aus dem sich noch etwas machen lässt.

Auf was sollte man bei Deko für den Außenbereich besonders achten? Welche Materialien eignen sich eher nicht?

Man kann letztendlich fast alles draußen verwenden, aber sollte sich vorher fragen: Wie lange möchte ich etwas davon haben? Alles was aus Papier oder Karton sowie Pressmaterialien besteht, eignet sich selbstverständlich nicht langfristig. Alles was verleimt oder verklebt ist, eignet sich für draußen auch nur bedingt, weil es sich zumeist auflöst oder die Bindemittel durch Regenwasser herausgewaschen werden.

Und mit welchen Materialien lässt sich gut arbeiten?

Massivholz, Metall, Stein, auch Kunststoff. Einige Kunststoffe können aber durch UV-Licht verwittern, wenn sich Weichmacher auflösen. Deshalb geht es bei diesem Material auch immer um die Frage, wie nachhaltig es ist.

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Eine ausrangierte Waschmaschinentrommel, die zum stylischen Hocker wird. Oder alte Weinballons aus dem Keller, die sich in Lichtballons verwandeln. Das sind richtig ausgefallene Ideen von Ihnen. Aber kann man die auch mit traditioneller Deko, wie Gartenzwergen, kombinieren?

(lacht) Für mich sind Gartenzwerge ein absolutes No-Go. Aber das kann ja jeder machen, wie er möchte. Denn es gilt sowohl für drinnen als auch für draußen der Grundsatz: Erlaubt ist, was gefällt.

Aber es gibt ja Gartenzwerge, die ziemlich cool und hip aussehen.

Ja, mittlerweile haben einige Künstler die Spezies Gartenzwerg neu entdeckt und interpretiert. Die kleinen Kerle sind dann unifarben oder metallisch lackiert und zeigen den Mittelfinger. Das ist wenigstens noch witzig.

An welchem nächsten größeren DIY-Projekt sind Sie gerade dran?

Mir schwebt gerade ein neues DIY-Buch zum Thema Farbe und Streichen vor. Dann steht ein neues TV-Projekt beziehungsweise -Format für das öffentlich-rechtliche Fernsehen an, über das ich aber noch nicht mehr verraten darf. Zu guter Letzt habe ich noch mein ganz persönliches Langzeitprojekt.

Und das wäre?

Ich habe 2016 in der Nähe von Bonn ein denkmalgeschütztes Pfarrhaus gekauft, was dringend umgebaut werden muss. Diesen Herbst finde ich hoffentlich endlich die Zeit, mich darum zu kümmern.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Brenner.

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