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Unbekannte töten zehntausende Bienen: Verbrannt, ertränkt, erschlagen


Verbrannt, ertränkt, erschlagen
Unbekannte töten jährlich zehntausende Bienen

Jedes Jahr sterben zehntausende Bienen einen grausamen Tod. Grund dafür ist nicht der Klimawandel. Die Bienenvölker fallen Randalierern zum Opfer. Für die Imker ist das ein Albtraum.

Aktualisiert am 20.02.2019|Lesedauer: 3 Min.
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Ende Januar haben Unbekannte zugeschlagen: In Dettingen an der Erms prügelten sie mit Brettern und Steinen auf acht Bienenstöcke ein. Einige der Holzrahmen, auf denen sich die Bienen im Winter versammelten, warfen die Täter ins Wasser. Rund 80.000 Bienen erfroren, ertranken oder wurden zerquetscht, sagte Imker Paul Eberle.

Bienen sammeln Nektar: Immer wieder zerstören Unbekannte Bienenstöcke. (Symbolfoto)Vergrößern des Bildes
Bienen sammeln Nektar: Immer wieder zerstören Unbekannte Bienenstöcke. (Symbolfoto) (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)

Als Eberle seine Bienenstöcke sah, war er geschockt und wütend. "Das Wort Bienensterben hat für mich jetzt eine (ganz) andere Dimension", sagte er der "Südwestpresse". Er sprach von einem "Feldzug". Und er stellte klar: Das war nicht das erste Mal. In den vergangenen drei Jahren habe er durch Vandalismus 400.000 Bienen verloren.

Antworten und Hinweise fehlen – es bleibt Unverständnis

Mit Angelika Buck steht Eberle dem Bezirksimkerverein Metzingen in Baden-Württemberg vor. "Seit Jahren gibt es (im Umkreis) immer wieder Menschen, die Bienenwohnungen umwerfen, zerstören, brennende Fackeln reinstecken", sagt sie t-online.de. Wer die Täter sind und warum sie das tun, bleibt fast immer ungeklärt. Bienenstöcke stehen oft auf Wiesen, in Wäldern oder auf Feldern, an denen kaum jemand vorbei kommt.

Über die Motive der Täter können Bienenzüchter nur spekulieren. Sind es vielleicht randalierende Jugendliche oder genervte Nachbarn? Könnte es ein Konkurrent sein? Die Antworten bleiben aus – wie im Fall von Paul Eberle. Er hat eine Belohnung von 300 Euro für Hinweise ausgeschrieben. Trotzdem gibt es keine Spur, sagt eine Sprecherin der Polizei Reutlingen.

Im Winter sind Bienen wehrlos

Die Täter kommen meist im Winter oder in der Nacht, erklärte Ulrich Kinkel, Präsident des Landesverbands Württembergischer Imker. Bei Kälte können Bienen den Stachel nicht ausfahren, sie sind also wehrlos.

Meist übernimmt die Versicherung zwar den Schaden für die zerstörten Bienenstöcke, trotzdem verlieren die Imker dadurch viel. Im Fall von Eberle liegt der Schaden laut Polizei bei 1400 Euro. "Man darf aber nicht vergessen: Es braucht Zeit, ein neues Bienenvolk aufzubauen", erklärt Landesverbandspräsident Kinkel.

Imker macht Unwissenheit für die Angriffe verantwortlich

Nicht nur Eberle verlor in diesem Winter viele Bienen. Auch im niedersächsischen Salzhausen zerstörten Randalierer die Bienenstöcke von Imkermeister Wolfgang Stöckmann – 70.000 Bienen starben. Die Unbekannten hatten die Deckel der Kästen herunter gerissen. Dann regnete es. "Diese Grausamkeit tut mir in der Seele weh", sagte der Imkermeister der Lüneburger "Landeszeitung".

Stöckmann vermutete, dass es sich um eine Mutprobe von Kindern oder Jugendlichen gehandelt habe. Er appellierte an Eltern und Lehrer: Sie sollten Kinder dafür sensibilisieren, mit der Umwelt umzugehen. "Wir Menschen, die wir uns in der Umwelt bewegen, haben doch den Grips, wir müssen wissen, was wir da tun. Nur der Mensch macht die Natur kaputt", sagte er laut der "Landeszeitung".

Diebstahl ist ein viel größeres Problem

Wie oft sich Vandalen an Bienenstöcken vergreifen, taucht in keiner Statistik auf. "Insgesamt kommt es relativ selten vor. Wir haben im Landesverband etwa zehn bis zwölf Vandalismusschäden pro Jahr", erklärt Verbandspräsident Kinkel aus Baden-Württemberg. "Es passiert viel öfter, dass ganze Völker gestohlen werden", sagt er weiter.

Das bestätigt auch Angelika Buck vom Bezirksimkerverein Metzingen. Die Diebe seien meist andere Imker, sagt Buck. Besonders oft werde geklaut, wenn sich gerade der Bienen-Parasit Varroa breit mache, der ganze Völker ausrotten kann.

Verwendete Quellen
  • Landeszeitung: "Todesurteil für 70.000 Bienen"
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