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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lästige Besucher? Welche Insekten im Haushalt nützlich sind
Spinnen, Motten oder gar Silberfische will niemand im Haus haben. Einige machen sich aber im Haushalt nützlich. Gegen andere sollten Sie vorgehen.
Die Tage werden kürzer, die Abende kühler – nicht nur Menschen, auch Insekten zieht es nun in die oftmals wärmere Wohnung. Wie kann man damit gut und tierfreundlich umgehen?
Insektenbesuch kein Zeichen für Hygienemangel
Insekten in der Wohnung sind nicht immer ein Hinweis, dass Sie zu wenig geputzt haben. Die Tiere nutzen die warmen Räume als Unterschlupf und Schutz vor den drohenden niedrigen Temperaturen sowie vor Feinden. Finden die Tiere besonders viele Versteckmöglichkeiten und genug Nahrung, können sie sich durchaus leichter ausbreiten.
Ebenfalls wichtig: Längst nicht jedes Tier, das in einer Wohnung Unterschlupf sucht, ist auch ein Schädling. Und ab wann ein Tier zum Schädling wird, hängt sowohl davon ab, wo es auftaucht, als auch vom persönlichen Befinden der Hausbewohner.
Schmetterlinge sollten bleiben
Das Tagpfauenauge oder der Kleine Fuchs sind Schmetterlinge, die nun in Kellern Schutz für ihre Winterstarre suchen. Wenn Ihr Keller kühl ist und bleibt, Sie die Räume also nicht heizen, können die Insekten bis zum Frühling dort überwintern. Wichtig ist, ihnen anschließend wieder ins Freie zu helfen, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu).
Marienkäfer sind nicht immer eine Freude
Marienkäfer sind bei vielen ebenso gern gesehene Gäste, können aber lästig werden. Auf der Suche nach einer Stelle zum Überwintern kommt der große Marienkäfer teilweise zu Tausenden in die Wohnung. Die Vielzahl an Insekten kann einen unangenehmen, muffigen Geruch absondern. Wenn sie sich geärgert oder gestresst fühlen, geben sie darüber hinaus einen gelben, unangenehm riechenden Tropfen ab.
Spinnen und Silberfische machen sich nützlich
Unbeliebt sind Spinnen. Sie können aber auch nützlich sein, da sie Fliegen, Mücken und andere lästige Krabbeltiere fangen und fressen. Ebenso häufig missverstanden werden Silberfischchen: Sie übertragen keine Krankheiten, aber fressen Hausstaubmilben, die häufig Allergien auslösen. Außerdem können sie oberflächlichen Schimmel entfernen.
Was tun bei Motten?
Unangenehm und schädlich ist hingegen ein Mottenbefall. Zwar übertragen beispielsweise Dörrobstmotten keine Krankheiten. Aber sie können Lebensmittel natürlich entwerten, erklärt der Nabu. Die Tiere legen ihre Eier in trockene Lebensmittel wie Mehl, Nudeln, Gewürze oder eben Dörrobst. Einen Befall erkennen Sie an silbrig-weißen Gespinsten. Betroffene Lebensmittel müssen entsorgt werden.
Haben Sie einen Befall festgestellt und betroffene Lebensmittel entsorgt, müssen Sie alles aus dem Schrank herausräumen, kontrollieren und den Schrank sowie alle darin befindlichen Gegenstände gründlich säubern. Anschließend sollten Sie mit einem Föhn langsam die Ritzen im Schrank abfahren, um die sich unter Umständen dort versteckten Larven und Eier abzutöten.
Verhindern lässt sich ein Befall nur bedingt. Fliegengitter halten zwar Motten ab, die durchs Fenster gelangen wollen. Die meisten Eier oder Larven schleppt man aber über den Einkauf ein. Daher lohnt es sich, trockene Lebensmittel zu kontrollieren und in gut schließende Dosen umzufüllen. So lässt sich ein Befall wenigstens begrenzen.
Bei Küchenschaben sind Fachleute gefragt
Auch wenn Küchenschaben im Haus auftauchen, sollten Sie handeln. Das Ungeziefer kann Salmonellen übertragen und das Infektionsrisiko für Magen-Darm-Erkrankungen erhöhen. Zudem machen ihre Ausscheidungen und ihr Anfraß Lebensmittel ungenießbar. Ein Schabenbefall ist in Deutschland mittlerweile jedoch sehr selten geworden.
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Wenn man eine Schabe in der eigenen Wohnung entdeckt, kann es sich dabei auch um eine völlig harmlose Bernsteinschabe handeln. Draußen ernährt sie sich von verrottenden Pflanzen und findet daher keinen Gefallen an menschlichen Vorräten. Wer aber feststellt, dass es sich tatsächlich um Küchenschaben handelt, sollte einen Spezialisten kontaktieren. Hausmittel helfen hier nicht weiter.
- Nachrichtenagentur dpa