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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tipps zur Pflege und zum Schnitt Bei Beetrosen kommt es auf die Erde an
Rosen machen für viele Gärtner den Garten erst perfekt. Wer keinen Platz für üppige Kletterrosen hat, findet in Beetrosen die idealen Blumen: Diese Rosen werden nur hüfthoch, lassen sich mit vielen anderen Blumen harmonisch gruppieren und duften je nach Sorte auch herrlich. Bei Rosen kommt es ganz besonders auf den richtigen Boden an. Im ersten Jahr darf nicht gedüngt werden. Wir geben Tipps zum Pflanzen und Schneiden von Beetrosen und wie man gesunde Beetrosen erkennt.
Rosen sind Tiefwurzler, sie brauchen daher lockere Erde, um sich auszustrecken. "Wenn der Boden nicht gut vorbereitet wurde, wächst die Rose zwar an, gerät dann aber bei ihrem Wachstum ins Stocken", erklärt Heiko Hübscher, Gärtnermeister und Leiter des Rosengartens Zweibrücken. "Bevor Beetrosen gepflanzt werden, muss der Boden gut gelockert und zwei Spaten tief umgegraben werden." Größere Steine und Unkraut entfernen Gärtner aus dem Beet.
Wer eine Pflanze durch eine neue ersetzt, sollte erst einmal renovieren – also den Boden austauschen. Dazu rät das Blumenbüro in Essen. Denn Rosen wachsen nicht gerne an einem Standort, den zuvor schon eine Rose bewohnt hatte. Die Experten raten auch, die Pflanzen vorher gut zu wässern. Sie kommen dazu am besten für mehrere Stunden in ein Bad.
Beetrosen richtig pflanzen
Außerdem sollten Hobbygärtner den Säurewert des Bodens überprüfen. Der pH-Wert liegt idealerweise bei 6,5, bei vielen Sorten sogar in Richtung 7,0. Bodenproben kann man übrigens in eine landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt oder in ein privates Labor schicken. Untersuchungen kosten je nach Umfang und Institut zwischen 10 und 30 Euro. Bei der landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt Nordrhein-Westfalen (LUFA NRW) kostet etwa die Standard-Untersuchung 22 Euro.
"Bei der Pflanzung wird kein Kompost in den Boden eingearbeitet, sondern er wird drei Zentimeter hoch auf dem Beet rund um die Rose ausgebracht", erläutert Hübscher. "Über den Sommer wird diese Kompostschicht dann nach und nach in den Boden eingearbeitet." Nur alle zwei Jahre brauchen die Rosen wieder Nachschub.
Beetrosen-Pflege: Im ersten Jahr nicht düngen
Wer es zu gut meint, schadet seinen Pflanzen. Um einer Überversorgung mit Nährstoffen zu vermeiden, werden die Pflanzen erst ab dem zweiten Jahr gedüngt. Den Boden kann der Hobbygärtner außerdem mit Hilfe eines Bodenaktivators verbessern. "Dabei sollte man nur ein Produkt verwenden, das keine Sulfate enthält", erklärt Hübscher.
Wer erst im Sommer eine Rose kauft, sollte diese nicht direkt in die Erde setzen. "Eine blühende Beetrose hat, bei 25 Grad im Sommer gepflanzt, keine Chance", sagt der Gärtnermeister. Besser ist es, die Rose erst einmal in ihrem Topf zu belassen und damit in ein Bodenloch zu senken. Im Herbst wird dann die Erde gut vorbereitet und die Rose richtig eingepflanzt.
Beetrosen schneiden
Einen Rückschnitt erhalten Beetrosen im Frühjahr. Für den richtigen Zeitpunkt gibt es eine einfache Faustregel: Wenn die Forsythien in voller Blüte stehen, ist es auch Zeit für den Rosenschnitt. Sie werden auf drei bis vier Augen gestutzt. Das fördere einen buschigen Wuchs und eine üppige Blüte, erläutert Thomas Lolling, Leiter des Deutschen Rosariums GRF in Dortmund.
Auch über die gesamte Gartensaison hinweg sollten Rosenbesitzer immer wieder mal zur Schere greifen. "Im Sommer werden bei den Rosen meist die abgeblühten Blüten abgeschnitten, der Fruchtansatz wird damit verhindert und ein zweiter Blütenflor unterstützt", rät die Gartenakademie der Bayrischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau.
Beetrosen überwintern
Zum Überwintern der Rosen häufelt man etwas Erde um die Beetrosen und bedeckt das Ganze idealerweise noch mit Reisig. Zum Anhäufeln verwendet man am besten ein Gemisch aus Erde und Kompost. Die schützende Erdschicht sollte etwa 20 Zentimeter hoch sein. Ist die Frostgefahr vorüber, entfernt man das Reisig. Die Erde wird im Beet verteilt, wenn sich neue Triebe an den Rosen gebildet haben.
Beetrosen blühen ab Ende Juni, und gerade die modernen Sorten halten diese Blütenpracht den ganzen Sommer über und bis in den Oktober hinein. Im Beet können fünf bis sechs Pflanzen pro Quadratmeter Platz finden, erklärt Thomas Lolling, Leiter des Deutschen Rosariums GRF in Dortmund.
Vor dem Pflanzen ein Konzept erarbeiten
Zwar steht die Rose im Mittelpunkt, aber das ganze Beet sollte harmonisch wirken. Daher sagt Lolling: "Grundsätzlich sollte man sich vorab immer ein Farbkonzept überlegen." Hobbygärtner gehen dabei vor allem danach, welchen Gartenstil sie pflegen und wo das Beet steht. Vor einer weißen Hauswand etwa machen sich schließlich weiße Rosen nicht gut.
Rot ist zwar der Klassiker für Rosen – aber es gibt auch eine Vielzahl von anderen Blütenfarben und hübschen Pflanzkombinationen. Gelb etwa ist eine strahlende Blütenfarbe. Sie braucht Nachbarn im Beet, die einen Kontrast setzen. "Zusammen mit dunkellaubigen Purpurglöckchen (Heuchera), Schafgarbe (Achillea), aber auch blaublühenden Stauden wie der Breitblättrigen Glockenblume (Campanula latifolia), Rittersporn (Delphinium) oder der Ballonblume (Platycodon) machen die gelbblühenden Beetrosen eine gute Figur", sagt Lolling. Er empfiehlt von den gelben Pflanzen etwa die Sorten 'Yellow Meilove', die hellgelbe 'Debut' und die apricotfarbene 'Hansestadt Rostock'.
Bei Beetrosen auf prämierte Sorten achten
Bis auf die Sorte 'Hansestadt Rostock' sind alle Empfehlungen von Thomas Lolling sogenannte prämierte ADR-Sorten. Sie haben die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung (ADR) bestanden, eine 1950 eingeführte Qualitätsstudie neuer Sorten, die drei Jahre lang dauert. Die prämierten Rosen sind laut Lolling gerade in Sachen Gesundheit als hervorragend eingestuft worden. Außerdem seien die Sorten blühfreudig und winterhart. "Lediglich beim Duft sind Abstriche zu machen", sagt der Experte. "Denn eigentlich ist keine von ihnen eine ausgesprochene Duftsorte."
Rosa ist eine sanfte Farbe. "Als Partner zu den rosa- und pinkblühenden Beetrosen eignet sich beispielsweise der Buchsbaum (Buxus sempervirens) als Kugel geschnitten, aber auch das Lampenputzergras (Pennisetum), die Katzenminze (Nepeta) oder der Lavendel", erläutert Rosenexperte Lolling. Letzterer kann nicht einfach so in das Beet kommen: "Der Boden sollte beim Lavendel besser ein wenig abgemagert werden." Aus dieser Farbgruppe empfiehlt der Experte die Sorte 'Crescendo' und die intensiv pink blühende 'Gartenfreund'. Letztere haben eine gute Fernwirkung.
Beetrosen mit anderen Blumen kombinieren
Violette Blüten brauchen ein helles Pendant. Sie lassen sich gut kombinieren mit weiß und rosa blühenden Stauden wie der Herbstanemone (Anemone hupehensis), dem Steinquendel (Calamintha) und der Teppich-Wollziest (Stachys byzantina 'Silver Carpet'). Thomas Hawel, Leiter des Europa-Rosariums Sangerhausen, empfiehlt aus diesem Farbbereich die Sorte 'Novalis'. "Diese Beetrose hat gefüllte Blüten, die fliederfarben mit einem Rosaton blühen, und mit einem relativ starken aufrechten Wuchs bis zu einer Höhe von 1,30 Meter", sagt Hawel. 'Novalis' ist auch eine ADR-Rose.
Die Blütenfarbe Weiß passt zu allen anderen Blütenfarben und zu allen Gartenstilen. Allerdings changiert die Farbe oftmals ins Gelbe oder Rosafarbene. "Die Blüten der cremeweißen bis rosa- oder apricotfarbenen Sorte 'Pastella' sind sehr stark gefüllt", beschreibt Thomas Hawel seine Sortenempfehlung. "Ihre Blüten halten sehr lange. Ihr Wuchs ist breitbuschig kompakt mit einer Höhe bis zu einem Meter." Auch sie ist eine Rose mit ADR-Prädikat.
Die Sorte 'Schneeflocke' mit reinweißen, halb gefüllten Blüten und mit sichtbaren gelblichen Staubgefäßen empfiehlt er ebenfalls. Sie reinige sich selbst, was bedeutet, ihre Blätter fallen ab, und Hobbygärtner müssen nicht regelmäßig braune Blüten ausschneiden. Die Pflanze bildet auch rasch neue Blüten. Sie wachse kompakt mit einer Höhe bis zu 50 Zentimeter. Ihr Laub ist mittelgrün und widerstandsfähig. "Sie ist eine ADR-Rose, die manchmal auch als Bodendeckerrose oder Kleinstrauchrose klassifiziert wird", ergänzt Hawel.