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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pflanzen Vorsicht bei der Verwendung von Eisendünger
Obwohl er als Dünger verkauft wird, ist Eisendünger kein typischer Nährstofflieferant für den Garten. In der Regel kommt er bei der Moosbekämpfung zum Einsatz. Die Gifte, die dabei auf das Unkraut wirken, bergen allerdings zahlreiche gesundheitliche Gefahren.
Eisendünger gegen Rasenmoos
Rasenflächen, die im Schatten liegen, leiden oftmals an Moosbefall. Durch das ausbleibende Sonnenlicht haben die Grashalme an diesen Stellen nicht genug Kraft, um sich gegen Moos und Unkraut durchzusetzen. Eisendünger soll angeblich Eisenmangel in Rasenflächen ausgleichen und dafür sorgen, dass gelbe Blätter wieder Blattgrün bilden können. Wie die ARD aber in ihrer Sendung „Plusminus“ klarstellt, wird Eisendünger zunehmend auch als Moosbekämpfer verkauft. In der Praxis wird der Dünger dann auf dem Rasen oder schon vorher mit Wasser vermischt und auf der Fläche verteilt, um das Moos zu bekämpfen.
Gefahren durch Eisendünger
Laut dem ARD-Magazin wird Eisendünger in vielen Fachhandlungen als Mittel gegen Moos im Rasen empfohlen. Allerdings ohne dabei auf die teils schwerwiegenden Nebenwirkungen und andere Gefahren des Düngers einzugehen. Denn Eisendünger enthält den hochgiftigen Wirkstoff Eisen-II-Sulfat. Bei einem Kontakt mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit entstehen Gase beziehungsweise Schwefelsäure, die zur Reizung der Haut, Augen und der Atemwege führen kann. Im schlimmsten Fall wirkt die Schwefelsäure ätzend auf die Haut. Auf der Verpackung des Eisendüngers wird aufgrund dieser Gefahren auch auf eine entsprechende Schutzkleidung hingewiesen. Die Tester des ARD-Magazins wurden beim Kauf im Baumarkt jedoch nicht auf derartige Gefahren hingewiesen.
Eisendünger birgt aber nicht nur ein Risiko für die Gesundheit. Dem Bericht der ARD zufolge ist er auch als Dünger im Rasen ungeeignet, da deutsche Gärten laut dem Bundesumweltamt in der Regel genug Eisen enthalten und somit nicht zusätzlich mit Eisen versorgt werden müssen. Dass Eisendünger zudem noch zur Verfärbung von Gartenwegplatten führen kann, ist nach diesen negativen Erkenntnissen fast schon nebensächlich.
Alternative Tipps zur Moosbekämpfung
Wenn Sie Moos an schattigen Standorten vermeiden möchten, sollten Sie schon beim Anlegen Ihres Rasens auf eine Schattenrasen-Saat zurückgreifen. Diese kommt auch mit weniger Sonnenlicht zurecht und lässt keinen Raum für Moos. Alternativ können Sie dem Moos und Unkraut auch mit Kalk entgegenwirken. Oftmals wird der hohe Moosbestand Ihres Rasens durch einen zu sauren Boden und einen niedrigen pH-Wert verursacht. Durch Kalk kann dieser Wert wieder erhöht werden. Bevor Sie allerdings voreilig Kalk streuen, sollten Sie den pH-Wert ihres Bodens durch eine Bodenprobe überprüfen lassen.
Gartenbesitzer, die die körperliche Arbeit nicht scheuen, können auch den klassischen Weg der Moosbeseitigung wählen: Mit einem Rechen oder einem Vertikutierer lässt sich das Moos am besten im Frühjahr bearbeiten. Ein positiver Effekt der aufwendigen Arbeit ist, dass der Boden um die Wurzeln des Rasens gleichzeitig gelockert wird und er dadurch besser gedeihen kann.