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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Klein, robust und farbenfroh Blüten und Duft in Eis und Schnee
Mit Winterblühern wie Zaubernuss und Schneeforsythie können Sie Ihren Garten so gestalten, dass von Dezember bis Februar immer neue Blüten Ihr Auge erfreuen.
Zaubernuss, Schneeball, Geißblatt und zahlreiche andere Gehölze überraschen in kalten, kargen Wintertagen mit farbenfrohen Blüten und frühlingshaftem Duft. "Der bekannteste und spektakulärste Winterblüher ist die Zaubernuss", stellt Götz Lauenstein, Mitglied in Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, fest.
Die Zaubernuss ist eine vielfältige Schönheit
Von diesem aus Ostasien stammenden Gehölz werden in unseren Gärten und Parks vor allem zwei Arten angepflanzt: die Japanische und die Chinesische Zaubernuss. Ihre knäuelartigen, fädigen Blütenstände verbreiten nicht nur einen betörenden Duft. Sie verfügen auch über einen raffinierten Schutzmechanismus: "Die feinen Blütenblättchen rollen sich bei Frost ein und strecken sich bei wärmeren Temperaturen wieder", erläutert der Landschaftsarchitekt.
Sogar in Fachkreisen sei noch viel zu wenig bekannt, welche Sortenvielfalt dieses Gehölz zu bieten hat, sagt Michael Dreisvogt, Technischer Leiter der Stiftung Arboretum Park Härle in Bonn. "Die Sorten unterscheiden sich nicht nur in ihrem Blütezeitpunkt, sondern auch in ihrer Farbenpracht." Es gibt sie in Gelbvariationen, Orangetönen, leuchtendem Rot und sogar in Braun. "Wenn man genug Platz hat, kann man gut und gerne drei unterschiedliche Sorten kombinieren und hat so den ganzen Winter über einen Blickfang im Garten, der sich noch dazu verändert", erklärt Lauenstein.
Die Zaubernuss wächst langsam, kann jedoch mit den Jahren sehr ausladend werden. "Wer das nicht möchte, sollte bereits in jungen Jahren anfangen und das Gehölz direkt nach der Blüte sehr behutsam schneiden", empfiehlt Dreisvogt.
Das Farbenspiel vom Duftschneeball
Auch am Duftschneeball prangen bei mildem Klima schon zum Jahresende dichte, intensiv duftende Blütenbüschel. Ihr Farbenspiel ist faszinierend: Aus tiefrosa Knospen werden zartrosa Blumen, die mit Voranschreiten der Blüte immer blasser werden und im März fast weiß leuchten. "Der Duftschneeball ist außerdem vergleichsweise kostengünstig, weil er sich gut vermehren lässt", sagt Dreisvogt.
Daneben punktet das Gehölz mit seiner guten Schnittverträglichkeit. "Damit macht er sich hervorragend in einer gemischten Hecke", sagt Oliver Fink, Vorsitzender des Verbandes der GartenBaumschulen im nordrhein-westfalischen Haan.
Geißblatt: klein, aber robust
In der Hecke findet auch das robuste Winterblühende Geißblatt einen Platz. Es wird höchstens zwei Meter hoch und ist damit auch für kleinere Gärten gut geeignet. Ab Dezember fällt diese Pflanze mit gelblich-weißen Blüten und starkem Aroma auf. Der Nachteil des Geißblattes ist: Im Sommer und Herbst ist es vergleichsweise unattraktiv.
So unterschiedlich sind die Winterblüher
Weniger bekannt, aber genauso hübsch im kargen Garten sind auch zahlreiche weitere Winterblüher. Dazu gehören vor allem die Chinesische Winterblüte: Ihre großen, blassgelben, nach Vanille duftenden Blütenglöckchen haben rote Augen. "Sie ist einer meiner Favoriten", schwärmt Dreisvogt. "Am Hang gepflanzt wird ihr Duft gerne 10 bis 15 Meter weit getragen." Auch die Schneeforsythie mit eleganten weißen oder rosa Blüten oder die kompakte, immergrüne, weiß blühende Fleischbeere finden nur selten Beachtung.
Der richtige Standort bringt die Blumen zur Geltung
Entscheidend dafür, dass Blütenschönheit und Duft im Winter ihre volle Wirkung entfalten können, ist der Standort der Pflanzen. "In der hintersten Ecke haben solche Gehölze nichts zu suchen", rät Lauenstein daher. Er schlägt den Vorgarten oder den Eingangsbereich des Hauses als gut sichtbare Standorte vor. Sonnige Plätze sind für die Blüten besonders geeignet. Wenn das Gehölz nicht frei steht, sondern in einer Gruppe gepflanzt wird, darf es von seinen Nachbarn weder erdrückt noch verdeckt werden. Am besten steht es am Rand der Gruppe.
Partner der Winterblüher sind die Immergrünen. Das können Buchsbaum (Buxus sempervirens), Eibe (Taxus) und Rhododendron als Gehölze sein. Passende Stauden sind Bergenie (Bergenia), Wolfsmilch (Euphorbia) und Christrosen. Einige Formen der Christrose (Helleborus niger) schieben bereits um Weihnachten ihre großen weißen Blüten aus dem Boden. Das immergrüne Laub stellt im Winter einen gewissen Schutz dar und ist zugleich ein schöner Kontrast zu den Blütenfarben.
Besonders schöne Blüten hat das winterliche Alpenveilchen (Cyclamen coum). Die Blüten stehen nur wenige Zentimeter über dem Boden und leuchten in einem kräftigen Magentarot aus dem Schnee oder über dem schwarzbraunen Gartenboden.
Die ersten Frühlingsboten
Wenn der Winter seinen Zenit überschritten hat, beginnt das Treiben vor allem in Bodennähe. Die gelben Blüten des Winterlings (Eranthis hyemalis) spannen sich wie Satellitenschüsseln auf. Auch Veilchen (Viola odorata) und Leberblümchen (Hepatica nobilis) und viele kleine Pflanzen aus den Hochgebirgsregionen wie die Steinbreche (Saxifraga) zeigen sich.
So blüht Ihr Garten den ganzen Winter hindurch
Durch geschickte Auswahl lassen sich winterblühende Gehölze so kombinieren, dass die ganze kalte Jahreszeit über Blüten im Garten erfreuen. Gärtnermeister Oliver Fink empfiehlt als eine mögliche Kombination Herbstblühende Kirsche, Toskanischen Schneeball, Zaubernuss, Winterjasmin, Geißblatt und Kornell-Kirsche.
Winterblüher nach der Blüte schneiden
Wenn die Blüten welk sind, sollte man zur Schere greifen. Aber nur nach der Blüte Anfang des Frühjahrs sollten die Gehölze zurückgeschnitten werden, erklärt der Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL). Die Zweige, die anschließend wachsen, werden die Blüten im kommenden Winter tragen und dürfen daher nicht gekappt werden.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Eigene Recherche