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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Baum pflanzen, Welt retten Als Hobbygärtner das Klima schützen
Berlin (dpa/tmn) - In jedem noch so kleinen Hausgarten lässt sich die Welt ein kleines Stückchen besser machen. Indem man Bäume pflanzt und so einen Beitrag für den Klimaschutz leistet.
Denn Bäume binden Kohlendioxid (CO2) langfristig - vorausgesetzt, man erhält sie lange und achtet später darauf, dass ihr Holz weiterverbaut wird. Schlecht wäre es, das Holz zu verbrennen und so den Stoff wieder in die Luft abzugeben.
Worauf sollten Gartenbesitzer achten?
Für dieses Ziel sind vor allem Bäume gut geeignet, die schnell wachsen, groß und alt werden. Außerdem ist viel Blattmasse wichtig, denn darüber holen sich die Bäume bei der Photosynthese das CO2.
Ein Nadelbaum kann dabei durchaus mehr Blattmasse haben als ein Laubbaum. Entscheidend ist, wie licht die Krone ist: Eine Birke etwa ist viel lockerer mit Blättern besetzt als eine Eibe.
Außerdem sind Bäume geeignet, deren Holz man irgendwann zum Beispiel dem Holzhandel für den Möbelbau verkaufen kann oder aus dem man selbst einen Tisch, ein Regal oder ähnliches bauen kann.
Geht das in kleinen Gärten überhaupt?
Das ist das praktische Problem: Wer hat schon Platz für eine große Eiche? Wer die manchmal enorme Endgröße eines Baumes und seinen großen Schatten unterschätzt, der fällt diesen vielleicht auch eher wieder, sagt Andreas Roloff, Professor für Forstbotanik an der TU Dresden. Das widerspricht dem Ziel, einen möglichst großen Baum möglichst alt werden zu lassen.
Daher könne es in kleinen Gärten für die Umwelt sogar besser sein, einen kleineren, langsam wachsenden Baum zu nehmen, der aber länger stehen bleibt. Und selbst wenn Letzteres nicht geht: "Jeder gepflanzte Baum ist ein Baum, der CO2 bindet. Daher ist auch jeder Baum gut."
Welche Baumarten eignen sich konkret für mich?
Die Auswahl an Möglichkeiten ist riesig und sehr oft abhängig von den individuellen Bedürfnissen. Nun bringt so eine vage Antwort erst mal wenig, aber Forstexperte Prof. Roloff sagt: "Ich möchte nicht ein, zwei Baumarten empfehlen und damit einen Hype auslösen." Denn die Gefahr dieser Monotonie sei, dass ein Schädling auftaucht und an diesen weit verbreiteten Baumarten große Schäden verursacht. Auch das ist ein Umweltaspekt, den man beim Baumpflanzen bedenken sollte.
Der Forstbotaniker rät Gartenbesitzern daher, sich bewusst selbst aus der großen Auswahl ein Gehölz auszusuchen, das in Größe und Langlebigkeit zum Garten passt und das Herz anspricht. "Der emotionale Bezug ist die beste Garantie für den Baum, dass man sich lange darum kümmert und ihn lange erhält", so der Forstexperte.
Einen Tipp hat der Professor noch: Seine Studien haben gezeigt, dass viele Menschen so einen Bezug eher zu Obstbäumen hätten. Sie bieten nicht nur Früchte zum Verzehr, sondern auch eine schöne Blüte und sie sind oft resistent gegen Trockenheit. Ein weiterer Aspekt, den man wegen des Klimawandels bedenken sollte.
Markus Guhl, Hauptgeschäftsführer des Bundes deutscher Baumschulen, rät als Alternative zu großen Bäumen zu "mehrstämmigen Charakterbäumen", auch als Formgehölze bekannt. Diese Züchtungen werden nicht zu groß, entwickeln aber trotzdem eine stattliche Holzmasse.
Wo finden Gartenbesitzer passende Informationen zu den Baumarten?
Deutschland hat unterschiedliche Wachstumszonen und Bodenverhältnisse. Daher sollte man sich lokal im Handel und im Gespräch mit Baumschulen und Gärtnereien informieren.
Für die Recherche zu Hause am Computer hat ein Team der TU Dresden eine Alternative entwickelt: Die Datenbankcitree.debietet privaten Gartenbesitzern und Profis eine Suche mit einer großen Zahl von Kriterien zur Eingabe an, zu denen der Wunschbaum passen soll.
Etwa, ob man in einem dicht bebauten Gebiet wohnt, ob man wenig oder viel Schatten möchte, ob man sich eine schöne Herbstfärbung wünscht und auch, wie viel Pflege der Baum braucht. Genauso können die gewünschten Leistungen für Ökosystem und Klima ausgewählt werden. Die Liste spuckt die besten Übereinstimmungen und viele Informationen zur Auswahl aus.