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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gartenarbeit Garten vor Temperaturschwankungen schützen
Endlich kündigt sich der Frühling an. Tagsüber steigen die Temperaturen und die Sonne scheint wieder häufiger. Nachts jedoch wird es auch weiterhin winterkalt und generell meldet der Winter sich häufig nach ein paar schönen Tagen wieder zurück. Solche Temperaturschwankungen können dem Garten aber gefährlich werden. Wie man Gehölze und früh treibende Blumen am besten schützt: Worauf es bei der Gartenarbeit jetzt ankommt.
Manche Gehölze vertragen den Unterschied zwischen den kalten Temperaturen in der Nacht und den durch die Sonneneinstrahlung wärmeren Bedingungen am Tag nicht. Die Rinde dehnt sich in der Wärme aus, und es bilden sich Spannungsrisse, erklärt der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Durch diese Öffnungen können Bakterien, Pilze und Schädlinge eindringen. Gefährdet sind vor allem junge Obst- und Ziergehölze.
Weiße Farbe schützt die Bäume
Man sollte daher die Stämme der jungen Bäume zum Schutz mit weißer Farbe anstreichen. Die helle Fläche reflektiert die Sonnenstrahlen, die Rinde erwärmt sich folglich nicht so stark. Der BGL empfiehlt, dass die Farbe vom Boden bis zum Kronenansatz des Baumes reicht. Zuvor wird der Stamm am besten von Moos, Flechten und anderen Unreinheiten befreit.
Immergrüne regelmäßig gießen
Immergrüne Gehölze verdunsten in der Sonne Wasser – auch wenn es bitterkalt ist. Ist der Boden aber gefroren, bekommen sie keinen Nachschub. An sonnigen Tagen sollten Immergrüne daher regelmäßig gegossen werden. Daneben schützt man die Pflanzen mit Schattiernetzen, Reet- oder Weidematten. Ein weiterer Tipp des BGL: In diese Konstruktion Laub füllen, was die Pflanzen zusätzlich vor Frost und Sonne bewahrt.
Vorsicht vor Wärmestau
Den zum Schutz vor Frost eingepackten Pflanzen sollte es nicht zu warm unter ihrer Hülle werden. Das ist zum Winterende hin ein Problem: An sonnigen Tagen heizt sich die Luft auf, nachts kann es noch Frost geben. Steigen die Temperaturen vorfrühlingshaft an, packt man die Pflanzen daher für ein paar Tage aus. Das Material sollte aber griffbereit bleiben, sollte der Frost - gerade in der Nacht - wiederkommen. Man sollte die Pflanzen niemals mit luft- und lichtundurchlässigen Materialien einpacken. Darunter schwitzen sie zu sehr und könnten zu früh antreiben.
Laub aus dem Staudenbeet entfernen
Übrigens: Oft treiben unter den schützenden Laubdecken für das Staudenbeet Krokusse, Schneeglöckchen und Märzenbecher aus. Hobbygärtner sollten diese Laubschicht schon jetzt entfernen, denn die zarten Zwiebelblumen kommen nicht immer hindurch, erläutert Wolfgang Härtel vom Bund deutscher Staudengärtner. Will man das Laub später entfernen, verletzt man die treibenden Frühblüher möglicherweise.
Schneeglöckchen macht der Frost nichts aus
Hobbygärtner müssen sich keine Sorgen um zu früh treibende Schneeglöckchen machen. Nach mancher noch kalten Nacht liegen zwar die Stängel wie verwelkt auf der Seite, aber sie richten sich bei wärmeren Temperaturen wieder auf, erklärt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Schneeglöckchen, aber auch frühblühende Winterlinge und Gedenkemein haben ein natürliches Frostschutzmittel. Sie konzentrieren ihren Zellsaft durch die Einlagerung von Zucker. Außerdem verringern sie den Wasseranteil in den Zellen. So kann das Wasser in den Pflanzen bei Frost nicht gefrieren oder durch Ausdehnung die Zellen platzen lassen.
Pflanzen auf Blattlaus-Befall kontrollieren
Ein milder Winter kommt auch den Blattläusen zugute. Die Experten der Gartenakademie Rheinland-Pfalz raten daher, schon jetzt die Pflanzen im Garten regelmäßig auf Schädlingsbefall zu untersuchen.