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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zeiger- und Indikatorpflanzen So nutzen Sie Unkraut für die Bodenanalyse
Brennnesseln deuten auf viel Stickstoff hin – also ein guter Boden. Auch Gartenwolfsmilch und Hohlzahn zeigen Ihnen, wie es um die Bodenqualität steht.
Unkraut im Garten ist nichts Schlimmes – es lässt sich zu leckeren Salaten oder heilsamen Tees verarbeiten, wie beispielsweise Löwenzahn und Brennnessel. Vor allem aber deutet Unkraut im Garten auf den Zustand des Bodens hin. Was Ihnen die sogenannte Zeiger- oder Indikatorpflanzen sagen.
Woher kommt das Unkraut im eigenen Garten?
Unkräuter werden in aller Regel nicht bewusst gesetzt. Keimen ihre Samen auf, hat der Boden also eine bestimmte Zusammensetzung, die diesen Pflanzen gut tut und ihr Wachstum fördert. Die Pflanzen sind meist auch sensibel. Sie seien nur wenig tolerant, wenn es zu Veränderungen ihrer Lebensbedingungen kommt, erläutert das Bundeszentrum für Ernährung in Bonn. Anhand solcher Pflanzen könnte der Hobbygärtner also ablesen, in welchem Zustand sein Boden ist – und das ohne kostenpflichtige Bodenanalyse durch ein Prüflabor.
Bei Brennnesseln nicht düngen
Viele Brennnesseln deuten zum Beispiel darauf hin, dass die Erde reich an Stickstoff ist – also prinzipiell ein guter Boden. Sie sollten ihn daher nicht noch zusätzlich mit Stickstoff düngen, denn zu viel davon macht Pflanzen anfälliger für Krankheiten. Und der Boden kann dann auch übersäuern.
Diese Pflanzen sind die besten Indikatoren
Bodenqualität | Zeiger- und Indikatorpflanzen |
---|---|
Stickstoffreicher Boden | Brennnessel, Melde, Vogelmiere, Giersch, Franzosenkraut, Kletten-Labkraut, Kohl-Gänsedistel, Gartenwolfsmilch, Hirtentäschel, Persischer Ehrenpreis und Weißer Gänsefuß |
Stickstoffarmer Boden | Wilde Möhre, Ackerfuchsschwanz, Mauerpfeffer, Breitblättriger Hohlzahn und Rauhaarige Wicke |
Verdichteter Boden und Staunässe | Mädesüß, Acker-Schachtelhalm, Ackerminze, Huflattich, Ackerkratzdistel, Kriechender Hahnenfuß, Quecke, Gänsefingerkraut und Breitwegerich |
Saurer Boden | Hundskamille, Kleiner Sauerampfer, Ackerminze, Hasenklee und Schmalblättriges Weidenröschen |
Nasser Boden | Ampfer, Kohldistel und Wiesenschaumkraut |
Trockener Boden | Sommer-Adonisröschen, Reiherschnabel, Mittlerer Wegerich, Kleiner Storchenschnabel und Färberkamille |
Zeigerpflanzen richtig deuten
Deuten bestimmte Pflanzen an einer Stelle auf einen verdichteten oder staunassen Boden hin, sollten Sie das Gemüsebeet nicht dort anlegen oder zumindest vorher den Boden durch Lockerung oder Kalkung verbessern.
Hobbygärtner müssen aber beachten, dass eine Pflanze allein keine Aussagekraft hat. Nur wenn gehäuft Pflanzen einer Art vorkommen, können sie Schlüsse auf die Bodenverhältnisse ziehen. Dann kann das Wachstum aber teils auch auf mehrere Eigenschaften hindeuten. Als Beispiel nennt das Bundeszentrum die Vogelmiere: Sie mag sandige Böden und solche mit viel Stickstoff. Der Rat: Am besten verlassen Sie sich nur auf eine Gruppe verschiedener Pflanzenarten mit entsprechenden Ansprüchen.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- eigene Recherche