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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Einfache Bekämpfung Darum hilft Unkrauthacken nicht gegen alle Unkrautarten
Wer das Beet umgräbt, bekämpft zugleich Unkraut, heißt es. Doch diese Gärtner-Weisheit stimmt nicht ganz. Sie kann sogar alles verschlimmern.
Vorsicht bei der Unkrautbekämpfung: Wer den falschen Pflanzen mit der Hacke zu Leibe rückt, macht das Problem nur schlimmer. Lediglich Samenwildkräuter lassen sich durch regelmäßiges Unkrauthacken eindämmen. "Wurzelunkräuter würden sich durch Hacken noch mehr ausbreiten, da aus jedem Teilstück eine neue Pflanze heranwächst", erklärt das Umweltbundesamt (UBA).
Bei diesem Unkraut hilft kein Hacken
Beispiele für Wurzelunkräuter, die durch das Unkrauthacken stärker wuchern, sind:
- Giersch
- Ackerschachtelhalm
- Brennnessel
- Weißklee
Es ist wichtig und wirkungsvoller, diese Wildpflanzen möglichst komplett aus der Erde zu ziehen. Hierbei kann ein Unkrautstecher oder eine Grabegabel helfen. Leichter geht es, wenn der Boden besonders trocken ist. Denn dann haben die Wurzeln weniger Halt im Boden und können leichter herausgezogen werden – natürlich nur, nachdem die Erde aufgelockert wurde.
Allerdings bleibt es nicht beim bloßen Entfernen. Treten unerwünschte Wildkräuter massiv auf, sollten Sie sich die Bodenverhältnisse (pH-Wert) näher anschauen. Viele Unkräuter sind zugleich Zeigerpflanzen. Sie gedeihen besonders gut unter bestimmten Bodenverhältnissen.
Ackerschachtelhalm bevorzugt zum Beispiel stark verdichtete, staunasse Böden. Giersch und Brennnesseln lieben stickstoffreiche Erde. Verändert man die Bodenverhältnisse, gelingt es häufig, das Unkraut zurückzudrängen. So kann man bei Bedarf etwa die Düngergabe reduzieren oder den Boden durch Umgraben und die Zugabe von Sand auflockern.
Regelmäßiges Hacken: Gegen dieses Unkraut hilft es
Bei Samenunkräutern hingegen ist das regelmäßige Hacken durchaus ein probates Mittel. Vor allem gilt es bei diesen Pflanzen, die Blüte und damit Samenproduktion zu verhindern. Man muss also rechtzeitig gegen sie vorgehen, bevor sie sich im Garten ausbreiten können. Beispiele für Samenunkräuter sind:
- Vogelmiere
- Wegerich
- Wolfsmilch
- Weißer Gänsefuß
Unkrautbekämpfung: So geht es richtig
Es gibt ferner Wildkräuter, die sich sowohl über die Samen als auch über die Wurzeln ausbreiten – Löwenzahn und Gänseblümchen zum Beispiel. Um sämtliche unerwünschten Pflanzen loszuwerden und sie nicht ungewollt weiterzuverbreiten, kommt es bei der Unkrautbekämpfung auf die richtige Reihenfolge an.
Entfernen Sie beim Jäten zunächst die gut erkennbaren Wurzelunkräuter. Hacken Sie das Beet anschließend einmal gründlich durch. Ganz entscheidend sind die ersten Wochen nach Aussaat bzw. Pflanzung der erwünschten Gewächse. Zu diesem Zeitpunkt können Sie noch verhindern, dass sich Unkraut überhaupt stark ausbreitet und sparen sich dadurch langfristig viel Arbeit.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn