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Rasen reparieren: Richtige Rasenpflege für einen grünen Garten


Schaden ausbessern
Rasen reparieren: Sieben einfache Tipps für ein saftiges Grün

Kahle Stellen, Moosbefall und braune Flecken – ein kaputter Rasen ist nicht schön anzusehen. Jetzt heißt es, das geliebte Grün zu reparieren und ihm eine Frischekur zu verpassen. Mit diesen Tipps für die Rasenreparatur sieht Ihr Grasteppich bald wieder wie neu aus.

Aktualisiert am 30.03.2022|Lesedauer: 5 Min.
t-online, hadiet
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Ein bisschen die Erde aufgelockert und leicht nachgesät – manchmal reicht das schon vollkommen aus, um kleinere kahle Stellen im Rasen zu beseitigen. Doch wenn diese größer sind oder sich großflächig vermooste oder verkrautete Abschnitte im Garten finden, muss die Grünfläche komplett überholt werden.

Kaputte RasenflächeVergrößern des Bildes
Rasenpflege: Kaputte Rasenflächen können Sie mit viel Geduld und Zeit wieder reparieren. (Quelle: ArveBettum/getty-images-bilder)

1. Rasenmäher und Vertikutierer

Für die Rasenreparatur brauchen Sie einige Hilfsmittel wie beispielsweise Rasenmäher und Rechen. Ein Vertikutierer ist bei einer gründlichen Ausbesserung Ihres Rasens ebenfalls notwendig. Ihn können Sie im Baumarkt für wenig Geld mieten oder bei Ihrem Nachbarn ausleihen. Wer gerne einen eigenen Vertikutierer kaufen möchte, sollte sich nicht am Preis orientieren. Laut Stiftung Warentest schneiden Billiggerät fast so gut ab, wie teure.

2. Das richtige Rasensaatgut

Wichtig für das Gelingen der Rasenreparatur ist, mit dem richtigen Rasensaatgut nachzusäen. Bei der Auswahl der Nachsaatsamen sollte Sie allerdings nicht auf Schlagwörter wie "pflegeleicht" oder "strapazierfähig" achten. Diese Bezeichnungen sagen meist wenig über die Saatmischung aus. Wichtig ist eher die Zusammensetzung des Saatguts.

NDR testete Rasenmischungen und stellte dabei fest, dass besonders in Billigsorten beispielsweise Grassorten untergemischt sind, "die in einem Rasen nichts zu suchen haben." Hierbei handelt es sich unter anderem um Futtergras. Dieses wächst zwar schnell, jedoch überstehen die dünnen Halme regelmäßiges und häufiges Mähen nicht. Darüber hinaus ist die Grassorte dafür gezüchtet, schnell zu wachsen. Das Futtergras nimmt dadurch den robusten Rasensamen die Energie und das Licht. Die Folge sind wiederum kahle Stellen, die immer größer werden könnten. Und in diesen Lücken wachsen später vor allem Löwenzahn oder andere Unkrautsorten. Derartige Rasenmischungen sind zum Nachsäen vor allem bei größeren Flächen also nicht geeignet.

Wählen Sie stattdessen Rasenmischungen aus, die Ihnen Anforderungen entsprechen. Die Deutsche Rasengesellschaft rät für den normalen Hausgebrauch die Rasenmischung Gebrauchsrasen RSM 2.2 (Rasen für Trockenlage) und Gebrauchsrasen RSM 2.3 (Spielrasen). Die Varianten vertragen Hitze gut, sind robust und überstehen auch mal etwas Trockenheit. Wenn Sie Ihren Rasen nicht stark beanspruchen, können Sie auch auf die Mischung Zierrasen RSM 1.1 zurückgreifen. Hier sind die Halme besonders feinblättering, aber auch pflegeintensiver. Bei Schattenrasen sollte der Anteil der Grasart Lägerrispe (Poa supina) bei mindestens fünf Prozent liegen.

Unser Tipp
Achten Sie beim Kauf auch auf das Verfallsdatum. Häufig bleiben Saatmischungen zu lange im Lager liegen. Das wirkt sich negativ auf ihre Keimfähigkeit aus.

Für das Nachsäen größere Rasenflächen kann auch eine Walze von Vorteil sein, um den Boden einzuebnen und den Rasensamen anzudrücken. Auch diese lassen sich einfach im Fachhandel mieten.

3. Die optimale Bodenqualität

Auch wenn Rasen kaum besondere Ansprüche an den Untergrund stellt, kann eine gute Zusammensetzung des Bodens das Wachstum und Aussehen der Halme fördern.

Am besten eignet sich für das Aussäen des Rasens Mutterboden. Dieser ist allerdings nicht in jedem Garten vorhanden. Besonders bei Neubauten besteht der Untergrund häufig aus Sand, Bauresten und nährstoffarmer Erde.

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihre Bodenqualität ist, können Sie versuchen, diese selbst zu bestimmen, oder einen Fachhändler in Ihrer Region zu fragen. Diese kennen sich meist mit der Bodenqualität vor Ort aus und können auch verträgliche Dünger empfehlen.

  • Einen sandigen Boden erkennen Sie an seiner Formbarkeit und dass sich hier selten Staunässe bildet, da er kaum Wasser speichert. Der Nachteil ist, dass er nährstoffarm ist und vermehrt gewässert und gedüngt werden muss.
  • Ein normaler Boden besteht aus einer Mischung zwischen Humus, Lehm und Sand. Er ist formbar, enthält Nährstoffe und kann Wasser gut speichern.
  • Lehm- oder Tonboden lässt sich gut formen und verdichtet stark. Zwar ist er reich an Nährstoffen und kann Wasser gut speichern, aufgrund der Verdichtbarkeit kann allerdings auch Staunässe entstehen.

Verfügen Sie über einen lehmigen oder sandigen Boden, können Sie Bodeneigenschaften beispielsweise durch Dünger und Mulch verbessern. Achten Sie dabei auf den ph-Wert des Bodens. Er zeigt Ihnen, was das Erdreich benötigt: Bei einem ph-Wert, der unter 5,5 liegt, ist Kalken notwendig. Die Qualität fester Lehm- und Tonböden können Sie verbessern, indem Sie diesen mit Sand durchsetzen.

4. Nährstoffmangel vorbeugen

Ob Ihr Rasen ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, erkennen Sie anhand einer Bodenanalyse. Sie zeigt an, ob Ihr Rasen Dünger mit einem höheren Stickstoff- (N), Posphor- (P) oder Kalium-(K) Anteil benötigt. Auch wenn im Handel oft spezielle Rasendünger angeboten werden, tragen diese nicht immer zu einer Verbesserung bei. Denn häufig versorgen Sie die Rasenpflanzen nicht mit dem benötigten Mehr an Nährstoffen.

Rollrasen – die schnelle Reparatur

Wenn es ganz schnell gehen muss, bietet sich Rollrasen an. Während neu eingesäter Rasen etwa vier Wochen braucht, um zu seiner vollen Größe heranzuwachsen, ist der Rollrasen bereits "ausgewachsen". Auch lassen sich Macken im Rasen so schnell ausbessern: Einfach ein Rechteck mit dem Spaten ausheben und mit einem ebenso großen Stück Rollrasen ersetzen. Die "Meterware" ist in Gartencentern und Fachmärkten erhältlich.

Unser Tipp
Achten Sie auf den Höhenunterschied, der durch den Rollrasen entsteht. Ein zu flickendes Loch muss etwa drei Zentimeter tiefer liegen als die umliegende Rasenfläche.

5. Rasensamen einarbeiten

Bevor Sie den Rasen aussäen, mähen Sie Ihren Rasen möglichst kurz. Für den nächsten Schritt brauchen Sie bereits den Vertikutierer. Mit ihm befreien Sie den Rasen von Moos, trockenem Gras und Unkraut.

Statt die Grassamen mit Erde zu bedecken, können Sie sie auch einfach mit einem Rechen leicht in den Boden einarbeiten. In jedem Fall muss der Rasen nach dem Einsäen gedüngt werden. Dabei können auch Moos- und Unkrautentferner zum Einsatz kommen. Bei einem besonders schattigen oder feuchten Rasen wird sich allerdings die Bildung von Moos kaum verhindern lassen.

Moos entfernen und neuen Rasen säen

Das gemähte Gras, sowie das gelöste Moos lassen sich am Einfachsten mit einem Rechen entfernen. Ein Laubbesen ist in der Regel zu fein für das Säubern des Rasens, er würde auch gesunde Stellen mit herausreißen. Wenn alle Gras- und Moosreste entfernt sind, kontrollieren Sie noch einmal, ob die oberste Bodenschicht für die folgende Aussaat gleichmäßig aufgelockert ist. Großflächige kahle Stellen sollten Sie mit dem Rechen auflockern, ebnen und anschließend mit der Walze glätten und festigen, bevor Sie die oberste Schicht wieder auflockern.

Nun erfolgt die Aussaat der Rasensamen, die sich am besten mit einem Streuwagen in den Boden einbringen lassen. Über die Samen sollten Sie nun noch eine dünne Schicht nährstoffarmer, lockerer Erde streuen – aber ohne Torf. Der Abbau der Torfmoore gefährdet Klima, Tiere und Pflanzen immens, verzichten Sie daher lieber auf Torf-haltige Erde. Die Samen sollten nach dem Abdecken immer noch zu sehen sein. Grassamen zählen zu den Lichtkeimern und gehen nur bei ausreichender Lichtzufuhr auf.

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Tipp
Säen Sie Ihren Rasen am besten vor dem Regen aus. So brauchen Sie ihn nicht wässern und er wächst gut an.

6. Rasen immer feucht halten

Das Wichtigste für Ihren neuen Rasen ist nun, dass er regelmäßig gewässert wird. Die obere Schicht sollte nie richtig austrocknen, sonst können sich die Samen nicht entfalten. Wasserpfützen dürfen ebenfalls nicht entstehen, damit das Saatgut nicht ausgeschwemmt wird.

Nach etwa einer Woche können Sie schon vereinzelte Pflänzchen erkennen, bis die gesamte Saat aufgegangen ist vergehen etwa drei bis vier Wochen.

7. Frischen Rasen richtig mähen

Wenn der neue Rasen etwa acht Zentimeter hoch ist, können Sie das erste Mal Rasenmähen. Halten Sie ihn aber nicht zu kurz, denn dann gefährden Sie das Wachstum Ihres grünen Teppichs. Rund vier Zentimeter sollten noch stehen bleiben. Zierrasen darf nicht höher als sechs Zentimeter wachsen, der Rückschnitt auf drei Zentimeter bekommt ihm am besten.

Tipp
Im Sommer sollten Sie den Rasen nicht zu häufig mähen. Das macht ihn resistenter gegen Hitze und Trockenperioden. Der Boden ist durch die langen Halme besser geschützt und Wasser kann nicht all zu schnell verdünsten.

Erste Hilfe bei kleinen Rasenschäden

Neben der Schnellreparatur mit Rollrasen gilt für die Reparatur kleinerer kahler, brauner oder trockener Stellen im Rasen die gleiche Vorgehensweise wie für große Stellen. Zuerst die beschädigten oder vertrockneten Pflanzenreste entfernen. Danach die Erde lockern beziehungsweise bis zum Anschluss der gesunden Rasens auffüllen, anschließend den Rasensamen einbringen. Anschließend düngen und immer gut feucht halten.

Verwendete Quellen
  • Deutsche Rasengesellschaft e. V.
  • NDR
  • eigene Recherche
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