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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wenig Aufwand Die besten Kniffe, um Strom zu sparen
Die Energiepreise ziehen spürbar an. Da hilft nur: Strom sparen, um die eigenen Kosten zu senken. Mit diesen Stromspartipps klappt es ganz leicht.
Inhaltsverzeichnis
- "Weiße Ware" frisst den meisten Strom
- Stromspartipps
- Stromspartipps, die kaum einer kennt
- Strom sparen beim Wäschewaschen
- Leerlaufverluste vermeiden
- Temperatur am Kühlschrank herunterregeln
- Geräteeinstellungen nicht verändern
- Smart-Home-Technik nutzen
- Durchflussbegrenzer für Wasserhähne anschaffen
- Beim Gerätekauf auf Effizienzklassen achten
Strom zum Schnäppchenpreis? Auch mit einem regelmäßigen Wechsel des Energieversorgers ist das aktuell nicht mehr wirklich möglich. Denn die Preise sind bei allen Anbietern gleichermaßen hoch.
Um die eigenen Kosten gering zu halten, muss der Stromverbrauch gesenkt und Energie gespart werden. Dabei helfen sowohl moderne Technik als auch kleine Änderungen des eigenen Verhaltens, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. t-online verraten hat.
Einen günstigen Stromanbieter finden
Im Internet gibt es Vergleichsportale für Stromanbieter. Sie vereinfachen die Suche nach günstigeren Energieversorgern. Verbraucherschützer merken jedoch an, dass es bei den Strompreisrechnern große Qualitätsunterschiede gibt. Denn nicht immer sind die Konditionen klar gekennzeichnet: Gibt es einen jährlichen Abschlag oder einen Wechselbonus? Woher stammt der Strom? Muss per Vorkasse gezahlt werden? In diesem Fall droht ein kompletter Verlust des eingezahlten Geldes, wenn der Stromanbieter insolvent geht.
"Weiße Ware" frisst den meisten Strom
Laut den Berechnungen der Verbraucherzentralen und des Portals co2online sind die größten Stromverbraucher in Privathaushalten Hausgeräte wie Spülmaschine, Waschmaschine oder Kühlschrank. Sie werden auch "Weiße Ware" genannt – und machen bis zu 45 Prozent des Stromverbrauchs im Privathaushalt aus.
Stromspartipps
- Moderne und energieeffiziente Geräte können helfen, Ihre Stromkosten zu senken.
- Änderung des eigenen Verhaltens – beispielsweise die bewusste Nutzung der Geräte.
- Warten Sie mit dem Wäschewaschen, bis die Waschmaschine ausreichend beladen ist.
Senken Sie beim Wäschewaschen die Waschtemperatur um zehn Grad Celsius.
Schließen Sie die Waschmaschine sowohl an die Kaltwasser- als auch an die Warmwasserleitung an. - Standby-Betrieb, wenn möglich, vermeiden. Geräte besser komplett vom Netz nehmen.
- Verwenden Sie beim Kochen die Restwärme – vor allem beim Ceranfeld macht sich das bei den Energiekosten schnell bemerkbar.
Verwenden Sie Topfdeckel beziehungsweise Bratpfannendeckel.
Benutzen Sie einen Kochtopf, der in seiner Größe für die Zubereitung gerade ausreichend ist.
Der Kochtopf sollte zudem gut auf das Kochfeld passen und nicht zu klein sein – dies gilt vor allem für Cerankochplatten. - Der Backofen muss nicht immer vorgeheizt werden.
Verwenden Sie die Nach- beziehungsweise Restwärme und schalten Sie das Gerät etwa fünf bis zehn Minuten vor empfohlener Garzeit aus.
Auch sollten Sie die Backofentür nur kurz öffnen – ähnlich wie beim Kühlschrank. - Schließen Sie die Kühl- und Gefrierschranktür nach dem Öffnen schnell wieder. Stellen Sie nur abgekühlte Ware hinein oder Produkte, die aufgetaut werden müssen.
Wenn Sie ein Lebensmittel nur kurz benötigen – beispielsweise die Butter oder die Milch –, entnehmen Sie diese nur kurz und stellen Sie sie schnell wieder zurück.
Reinigen Sie den Kühl- und Gefrierschrank regelmäßig und tauen Sie sie ab. - Kaffeevollautomaten verbrauchen, wenn sie betriebsbereit sind, viel Strom. Denn die Heizspiralen müssen auf einer ausreichend hohen Temperatur gehalten werden, um jederzeit einen frischen Kaffee zubereiten zu können oder die Tassen zu wärmen.
- Kochen Sie nur so viel Wasser im Wasserkocher, wie Sie auch benötigen. Teilweise kann es sich auch lohnen, Wasser auf dem Herd oder der Mikrowelle zu erwärmen.
Entkalken Sie den Wasserkocher regelmäßig.
Stromspartipps, die kaum einer kennt
- Ladekabel herausziehen: Auch das Ladekabel vom Smartphone sollte nicht nutzlos in der Steckdose stecken. Denn selbst dann zieht es Strom – und das können rund ein oder zwei Euro im Jahr an Energiekosten sein.
- Mit der Mikrowelle kochen: In Singlehaushalten kann es sich lohnen, mit der Mikrowelle zu kochen. Das bedeutet nicht, nur auf Fertigessen zurückgreifen zu müssen. Das Kochen von Kartoffeln für eine Person in der Mikrowelle verbraucht wesentlich weniger Strom als die Zubereitung auf dem Herd. Und: Es gibt zahlreiche leckere Mikrowellen-Gerichte, die auch noch gesund sind.
- Warmwasserbereiter herunterregulieren: Es reicht aus, wenn Sie die Wassertemperatur Ihres Warmwasserbereiters auf etwas über 60 Grad Celsius stellen. Dann werden noch ausreichend Bakterien, Viren und Krankheitserreger abgetötet.
- LED-Lichterketten aufhängen: Anstatt abends das Licht im Flur oder Räumen, in denen Sie sich nur kurz aufhalten, eingeschaltet zu lassen, können Sie eine Lichterkette aufhängen. LED-Lichterketten verbrauchen sehr wenig Strom, bieten aber noch ausreichend Licht, um sich zu orientieren. Dasselbe gilt auch fürs Wohnzimmer oder die Küche. Die kleinen Leuchtketten bieten ein gemütliches, indirektes Licht, ohne zu blenden und viel Strom zu verbrauchen.
Und auch ein, zwei Windlichter oder Kerzen können eine gute Alternative zur Deckenbeleuchtung oder Stehlampe sein. - Zeitsteuerung des WLANs: Richten Sie bei Ihrem Router eine Zeitsteuerung des WLAN-Signals ein. Denn selbst das verbraucht Strom. Und tagsüber, wenn Sie auf der Arbeit sind, oder nachts, wenn Sie schlafen, brauchen Sie den Internetanschluss sowieso eher nicht.
- Nehmen Sie den Laptop vom Netz. Es ist rechnerisch günstiger, das Gerät im Akkubetrieb als im Netzbetrieb zu nutzen.
- Wasserflaschen: Legen Sie zwei bis vier Wasserflaschen – je nachdem, wie viel Platz Sie haben – in den Kühlschrank. Das Wasser speichert die Kälte. Beim Öffnen des Gerätes sinkt die Innenraumtemperatur nicht so stark, da die Wasserflaschen in diesem Fall wie eine Art Kühlakku wirken.
Strom sparen beim Wäschewaschen
Beim Wäschewaschen können Sie Strom sparen, indem Sie die Trommel ausreichend befüllen. Das heißt: Zwischen Textilien und dem oberen Trommelrand sollte lediglich noch eine Hand breit Platz sein. Bis zu 60 Prozent sollte die Trommel im Pflege- oder Schonwaschgang befüllt sein.
Befüllen Sie die Waschmaschine mehr, wird die Wäsche nicht richtig gereinigt oder die Fasern können beschädigt werden. Und auch weniger sollte es nicht sein. Selbst dann nicht, wenn die Waschmaschine ein extra Programm für eine halbe Ladung anbietet. Denn die verbrauchte Energie ist nahezu dieselbe wie ohne diese Spezialfunktion. Kurzwaschprogramme brauchen sogar noch mehr Energie im Vergleich.
Tipp
Verzichten Sie auf Vorwäsche.
Waschen Sie die Kleidung bei einer niedrigeren Wassertemperatur – also anstatt bei 40 Grad Celsius bei 20 Grad Celsius –, sparen Sie zusätzlich Strom. Waschmittel wirkt meist auch bei geringeren Wassertemperaturen, sodass die Wäsche sauber wird. Allgemein können Sie das Waschprogramm stets jeweils um zehn Grad Celsius senken, erläutert die Initiative Hausgeräte+ in Berlin. Das gilt auch für Handtücher und Bettwäsche.
Nur bei Textilien, die mit Krankheitserregern belastet sind, sollten Sie auf eine Wassertemperatur von 60 Grad Celsius setzen, damit die Keime abgetötet werden.
Tipp
Wenn Sie die Waschmaschine an die Kalt- und Warmwasserleitung anschließen, können Sie Kosten sparen. Denn das Erwärmen des Wassers im Gerät ist teurer, als wenn das Warmwasser über eine Heizöl- oder Erdgastherme bezogen wird.
Auch der Trockner ist ein wahrer Stromfresser. Hängen Sie Ihre Wäsche lieber zum Trocknen auf. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die Fasern.
Leerlaufverluste vermeiden
Schalten Sie Geräte aus, die Sie nicht verwenden. Ziehen Sie beispielsweise den Stecker oder schalten Sie die Steckdosenleiste aus. Geräte im Standby-Betrieb verbrauchen laut Verbraucherzentrale Bundesverband aufs Jahr zehn Prozent der gesamten Energie eines Privathaushaltes.
Tipp
Bei einigen Geräten sollten Sie nicht den Stecker ziehen. Welche das sind, erfahren Sie hier.
Temperatur am Kühlschrank herunterregeln
Die meisten Kühlschränke sind falsch eingestellt. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Energie-Agentur. Die Innentemperatur ist wesentlich niedriger als sie sein müsste. Die optimale Temperatur beträgt sieben Grad Celsius. Das reicht aus, damit die Lebensmittel im Inneren optimal gekühlt werden. Für den Gefrierschrank sind minus 18 Grad Celsius ausreichend.
Weitere Stromspartipps: Öffnen Sie die Kühlschranktür nur so kurz wie möglich. Stellen Sie keine warmen Lebensmittel oder Töpfe ins Innere. Und reinigen Sie den Kühl- und Gefrierschrank regelmäßig. Dazu zählt auch das Abtauen und Kontrollieren der Dichtungen.
Geräteeinstellungen nicht verändern
Achten Sie also bei Neugeräten aus der Haushalts- und Unterhaltungselektronik darauf, nicht zu viele Änderungen bei der Geräteeinstellung vorzunehmen. Denn die Werkseinstellungen sind häufig vom Hersteller so optimiert, dass der Stromverbrauch gering ist und das Konsumieren trotzdem Spaß macht.
Sie können aber auch die Helligkeit des Fernsehers oder des Anzeigedisplays etwas reduzieren und mit einem Strommessgerät kontrollieren, inwieweit sich die Werte verändern: zum Beispiel, ob Sie weiterhin vollständig in Ihren Genuss kommen oder das Gerät gut und problemlos verwenden können.
Smart-Home-Technik nutzen
Smart-Home-Technik kann helfen, den Stromverbrauch zu senken, da via Knopfdruck das Licht oder das Endgerät – Fernseher, Stereoanlage, Kaffeeautomat – ausgeschaltet werden kann. Das ist bequemer, als direkt zum Energieverbraucher zu gehen und ihn vom Netz zu nehmen – somit werden diese Geräte schneller oder eher ausgeschaltet, als wenn man hierdurch aufstehen müsste.
Wer nicht auf Smart Home setzen möchte, kann eine Zeitschaltuhr oder eine Mehrfachsteckdose mit Kippschalter für seine Geräte verwenden. So ersparen Sie sich das mühsame Herausziehen der Stecker, wenn Sie die Geräte nicht benötigen, da Sie nicht im Haus sind oder gerade schlafen.
Die meisten Zeitschaltuhren oder inzwischen auch Steckdosen lassen sich bequem via App ansteuern. Das spart einen zusätzlichen "Arbeitsschritt" und macht das Stromsparen noch leichter.
Tipp
Die meisten Zeitschaltuhren können auch den Stromverbrauch messen. Machen Sie sich diese Funktion zunutze.
Durchflussbegrenzer für Wasserhähne anschaffen
Das Wasser über einen Boiler oder einen Durchlauferhitzer zu erwärmen, verbraucht sehr viel Strom. Laut Experten erhöht diese Art der Warmwasserbereitung die Energiekosten um bis zu 30 Prozent. Installieren Sie einen Durchflussbegrenzer. Das Gadget verringert den Wasserdurchfluss. Darüber hinaus mischt er kleine Luftblasen mit hinein, sodass die geringere Wassermenge nicht auffällt – darüber hinaus wird durch den Trick ein Druckabfall verhindert. Zusätzlich kann es sich auch lohnen, die Warmwassertemperatur auf etwas über 60 Grad Celsius zu reduzieren – das tötet die meisten Bakterien, Viren und Krankheitserreger ab.
Beim Gerätekauf auf Effizienzklassen achten
Zu den größten Stromfressern im Haushalt zählen vor allem Kühl- und Gefrierschränke. Sind diese Geräte bereits sehr alt, nicht mehr richtig dicht oder teilweise defekt, kann sich ein Austausch lohnen. Achten Sie beim Neukauf auf das Energielabel. Aber Vorsicht: Auch hier kann es Fallstricke geben und Ihr altes Gerät ist effizienter als ein neues.
Übrigens: Ein Laptop verbraucht weniger Strom als ein Standrechner. Und auch ein Tablet ist energieeffizienter als ein Laptop.
- Verbraucherzentrale NRW
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Eigene Recherche