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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hitzeschutz Mobiles Klimagerät oder Klimaanlage: Was besser ist
Tagsüber über 30 Grad und auch nachts ist's kaum besser. Abkühlung erhoffen sich viele durch ein Klimagerät. Wie sinnvoll sind mobile Monoblock-Geräte?
Inhaltsverzeichnis
- Mobiles Klimagerät oder Klimaanlage?
- Vorteile von mobilen Monogeräten
- Nachteile von Monoblockgeräten
- Hoher Stromverbrauch und Geräuschpegel
- Wozu dient der Schlauch bei den mobilen Klimageräten?
- Sind Klimageräte mit Zweischlauchtechnik besser als Geräte mit Einschlauchtechnik?
- Wie kann ich, trotz gutem Klimas in der Wohnung, Strom sparen?
- Was können Split-Klimaanlagen?
- Vorteile von Splitgeräten
- Luftkühler bringen wenig
- Welche Klimaanlage eignet sich für wen?
- Wartung und Pflege
Besonders in Dachgeschosswohnungen und schlecht gedämmten Häusern ist die Hitze an heißen Sommertagen unerträglich Lüften, selbst in der Nacht, bringt schon lange keine Abkühlung mehr, sondern erhöht nur die Luftfeuchtigkeit. Kann eine Klimaanlage Abhilfe schaffen?
Mobiles Klimagerät oder Klimaanlage?
Zur Kühlung des Raumes eignen sich mobile Klimageräte – meist in Form eines Monogerätes – oder fest installierte Klimaanlagen – häufig Splitgeräte.
Beide unterscheiden sich stark voneinander. Mobile Klimageräte sind flexibel einsetzbar, günstiger in der Anschaffung und ihr Standort ist variabel. Klimaanlagen hingegen werden fest verbaut und können daher nicht in jeder Wohnung genutzt werden – für ihre Montage und Installation muss die Wand durchbrochen werden. Das setzt die Genehmigung des Vermieters voraus. Klimaanlagen sind zwar teurer in der Anschaffung, ihre Betriebskosten sind im Vergleich zu den mobilen Monogeräten aber wesentlich geringer.
Neben dem Aspekt, ob Sie eine Klimaanlage in Ihrer Wohnung montieren und dafür ein Loch in die Außenwand bohren dürfen, spielt bei der Anschaffung auch der Kühlbedarf eine wichtige Rolle: Wie groß ist der Raum, der gekühlt werden soll? Wie häufig werden Sie die Klimaanlage benutzen? Diese Fragen können Ihre Entscheidung, zu welcher Variante Sie greifen sollten, erleichtern.
Monoblock-Geräte | Splitgeräte | |
---|---|---|
Kühlleistung | Kühlung reicht für einen kleinen Raum. | Auch größere Räume oder teilweise eine ganze (kleine) Wohnung können gekühlt werden. |
Montage | Einfach – keine feste Installation notwendig | Kompliziert – Montage durch einen Fachmann an der Außen- und Innenwand |
Einsatzdauer | Temporär, am besten nur während sehr heißer Sommertage | Dauereinsatz möglich |
Flexibilität | Das mobile Gerät kann je nach Bedarf eingesetzt werden – auch in unterschiedlichen Räumen. Es wird ein Fenster für den Betrieb benötigt. | Das Gerät ist fest an der Wand montiert. Ein Einsatz in anderen Räumen ist nicht möglich. |
Lärmbelastung | Im Innenraum hoch | Im Innenraum gering. Im Außenbereich hoch – Nachbarn könnten sich gestört fühlen. |
Anschaffungskosten | Gering | Hoch Zzgl. Kosten für die Montage durch einen Fachmann inkl. Wanddurchbruch |
Stromverbrauch | Hoch – im Vergleich zu Splitgeräten | Gering – im Vergleich zu Monoblockgeräten |
Was können mobile Monoblock-Geräte?
Kompakte Raumklimageräte, auch Monoblock-Gerät genannt, sind mobil und flexibel. Sie können, je nach Bedarf, in verschiedenen Räumen eingesetzt werden und benötigen für die Inbetriebnahme lediglich eine Steckdose sowie ein leicht geöffnetes Fenster – oder eine andere Öffnung, durch die die stark erwärmte Luft nach Außen transportiert werden kann.
Ein Monoblock-Gerät arbeitet nach dem Umlaufprinzip: Kurz zusammengefasst bedeutet dies, dass warme Luft angesaugt, über eine Kompressionskältemaschine geleitet und als abgekühlte Luft wieder abgegeben wird.
Vorteile von mobilen Monogeräten
Monoblockgeräte sind portabel und können so je nach Tageszeit den jeweiligen Aufenthaltsort kühlen. Der günstigere Anschaffungspreis schließt sich in höhere Stromkosten nieder, die bei seltener Nutzung jedoch weniger ins Gewicht fallen. Sie sind sofort nach dem Kauf ohne größere Umbauarbeiten einsatzbereit.
Ein Vorteil von Monoblockgeräten ist ihre einfache und günstige Wartung. Diese können Sie sogar selbst durchführen.
Nachteile von Monoblockgeräten
Mobile Klimageräte benötigen prinzipbedingt einen Abluftschlauch, der nach draußen geführt werden muss. Wer keinen festen Durchlass in der Wand installieren möchte, muss die Luft über das Fenster nach außen leiten. Mitgeliefertes Zubehör soll dabei helfen, die Öffnung am Fenster möglichst gering zu halten. Den Fensterschlitz vollständig abzudichten, ist aber auch damit nicht möglich.
Monogeräte können größere Räume nur schwer kühlen. Auch bei einer schlecht gedämmten Dachgeschosswohnung oder Wohnungen und Räume mit einer großen Fensterfront und direkter Sonneneinstrahlung sollten Sie eher auf eine Klimaanlage zurückgreifen. Zudem sind die portablen Geräte nicht für den Dauerbetrieb geeignet.
Wichtig ist für den Betrieb von Monogeräten auch, dass die Zimmertür geschlossen bleiben sollte.
Hoher Stromverbrauch und Geräuschpegel
Weil die Geräte einen leichten Unterdruck im Raum erzeugen, strömt warme Luft von draußen durch alle verbleibenden Ritzen in den Raum. Sie wird regelrecht angesogen. Die einströmende Luft muss dann zusätzlich herunter gekühlt werden. Das erhöht den Stromverbrauch.
Neben dem hohen Stromverbrauch kann auch der Geräuschpegel, welchen der Kompressor des Geräts verursacht, gegen ein mobiles Monogerät sprechen. Er liegt häufig bei um die 50 db(A). Die Lautstärke spricht dann beispielsweise gegen eine Anwendung im Schlafzimmer.
Wozu dient der Schlauch bei den mobilen Klimageräten?
Mobile Klimageräte verfügen über einen flexiblen Schlauch, der an das Gerät angeschlossen und dann nach außen durch ein geöffnetes Fenster geführt wird. Über diesen Abluftschlauch wird warme Luft, die durch den Betrieb des Gerätes entsteht, nach außen geleitet. Er verhindert, dass sich die Raumluft durch diese Betriebswärme zusätzlich aufheizt.
Es gibt auch mobile Klimageräte, die ohne Schlauch arbeiten. Der Kompressor wird dabei mithilfe eines Wassertanks oder eines Kühlakkus abgekühlt. Diese Geräte haben allerdings nur eine geringe Energieeffizienz.
Sind Klimageräte mit Zweischlauchtechnik besser als Geräte mit Einschlauchtechnik?
Es gibt auch mobile Klimageräte, die zwei Schläuche besitzen: Einen für die Zuluft und einen für die Abluft. Bei dieser Technik wird der Raum effizienter gekühlt – was sich sowohl auf die Innentemperatur als auch auf den Stromverbrauch niederschlägt. Im Gegensatz zu Geräten mit nur einem Schlauch entsteht in dem Raum kein Unterdruck. Bei Geräten mit einem Zweischlauchsystem wird die warme Außenluft nur über die Öffnung des Zuluftschlauches angesaugt, gekühlt in den Raum weitergeleitet und anschließend über den Abluftschlauch wieder nach Außen geführt.
Auch wenn bei einem Zweischlauchsystem ebenfalls das Fenster für den Schlauch leicht geöffnet bleiben muss, sind mobile Klimageräte mit zwei Schläuchen denen mit einem Schlauch vorzuziehen.
Wie kann ich, trotz gutem Klimas in der Wohnung, Strom sparen?
Besonders bei mobilen Klimageräten fällt die Energieeffizienz schlecht aus. Durch das leicht geöffnete Fenster strömt stets warme Luft wieder in den Raum. Das mobile Gerät muss daher ununterbrochen mit einer sehr hohen Leistung arbeiten, um den Raum bei einer konstanten Temperatur zu halten.
Verringern können Sie den Stromverbrauch sowohl bei Klimageräten als auch bei Klimaanlagen mit folgenden Tipps:
- Vermeiden Sie gekippte oder geöffnete Fenster. Versuchen Sie bei Monogeräten die Öffnung nach Außen möglichst gering zu halten und Spalte weitestgehend abzudecken und zu isolieren.
- Schließen Sie die Zimmertür.
- Sorgen Sie für einen ausreichenden Sonnenschutz an den Fenstern.
- Achten Sie beim Kauf auf die Energieeffizienzklasse und greifen Sie zu Geräten mit einem möglichst geringen Stromverbrauch.
- Invertierende Geräte passen ihre Kühlleistung der Raumtemperatur an. Sie verbrauchen weniger Strom als On/Off-Geräte, die beim Erreichen der Wunschtemperatur ihren Kompressor ausschalten. Sobald das Thermometer dann über einen gewissen Wert steigt, schaltet sich die Klimaanlage wieder ein. Die Raumtemperatur konstant zu halten verbraucht weniger Strom, als sie in Intervallen wiederholt herunter zu kühlen.
Was können Split-Klimaanlagen?
Zur Kühlung der Wohnung an heißen Tagen eignet sich auch fest montierte Klimaanlage – so genannte Split-Klimageräte. Bei diesem System befindet sich jeweils das Kühlteil im Zimmer – etwa an der Wand oder an der Decke – und der Kompressor draußen. Beide Komponenten sind über eine dünne Kühlmittelleitung miteinander verbunden.
Vorteile von Splitgeräten
Weil die Klimaanlage aus zwei Teilen besteht, ergeben sich zwei Vorteile: Zum einen ist der laute Kompressor nicht im Raum und zum anderen kann das Fenster geschlossen bleiben – Außenluft gelangt also nicht ins Wohnungsinnere.
Ein weiterer Vorteil der Splitgeräte ist der im Vergleich zu den Monoblockgeräten geringere Stromverbrauch. Nach Berechnungen der Stiftung Warentest liegen die Stromkosten bei Monoblockgeräten mindestens doppelt so hoch wie bei Splitgeräten. Die Kühlleistung von Splitgeräten ist ebenfalls besser.
Nachteile von Splitgeräten
Da für die Montage ein Wanddurchbruch notwendig ist, kann eine Klimaanlage nicht in jeder Wohnung installiert werden. Zudem sollte die Befestigung und Einstellung durch einen Fachmann erfolgen. Das sowie die Anschaffungskosten sind daher im Vergleich zu den Monogeräten deutlich höher.
Ein weiterer Nachteil der Klimaanlage ist, dass das System an einen Raum gebunden ist.
Splitgeräte eignen sich zwar für das Schlafzimmer, sie sind allerdings auch nicht geräuscharm. Vor allem Nachbarn können sich schnell durch den Geräuschpegel des eingeschalteten Außenteils belästigt fühlen.
Kann eine Split-Klimaanlage die ganze Wohnung kühlen?
Theoretisch könnten Sie mit einer richtig positionierten Split-Klimaanlage Ihre komplette Wohnung kühlen. Dazu müsste das Gerät allerdings sehr zentral, also am besten im Flur montiert werden. Da jedoch ein Teil der Technik an der Außenwand angebracht wird, kann die Montage an einer geeigneten Stelle schwierig sein. Die Klimaanlage muss zudem über ausreichend Leistung verfügen. Wichtig ist auch zu wissen, dass die Räume unterschiedlich stark herabgekühlt werden könnten – am Standort des Splitgerätes ist die Temperatur wesentlich geringer. Mithilfe von korrekt positionierten Ventilatoren könnten Sie die Verteilung der kalten Luft unterstützen.
Energieeffizienter ist eine Multi-Split-Klimaanlage. Sie besteht aus mehreren Inneneinheiten, die in den jeweiligen Räumen montiert werden, sowie einer Außeneinheit.
Zentrale Klimaanlage beim Neubau sinnvoll
Eine zentrale Klimaanlage ist die bequemste Form des Kühlsystems für ein Haus. Allerdings sind dafür starke bauliche Eingriffe erforderlich, sodass sie sich eigentlich nur bei einem Neubau lohnt. Das Klimagerät steht dabei ausgelagert – zum Beispiel in einem Keller oder auf dem Speicher. Über eine Leitungs- und Lüftungssystem wird das ganze Haus klimatisiert.
Sinnvoll bei einem Neubau ist auch der Einbau einer Wärmepumpe. Eigentlich zum Heizen im Winter gedacht, können viele Systeme im Sommer auch als Klimaanlage wirken. Die Kühlung erfolgt dabei sehr unaufdringlich, ohne Zugluft und Lärm. Je nach Größe des Hauses kann eine zentrale Klimaanlage im Durchschnitt 8.000 Euro kosten. Eine Wärmepumpe ist je nach System ab 10.000 Euro erhältlich – allerdings kann sie auch eine Heizung ersetzen und ihr Kauf kann staatlich gefördert werden.
- Rechte des Eigentümers: Dürfen Eigentümer eine Klimaanlage installieren?
Luftkühler bringen wenig
Als vermeintlich günstige Kühllösung sind auch sogenannte Luftkühler für unter 100 Euro erhältlich, die für Abkühlung im Raum sorgen sollen. Die Geräte arbeiten mit dem Prinzip der Verdunstungskälte, korrekt auch als "adiabatische Kühlung" bekannt. Dabei wird Wasser oder Eis verdampft und der kühle Luftstrom mittels Ventilator im Raum verteilt. Den gleichen Effekt erzielt man auch, wenn man ein feuchtes Tuch in der Nähe eines herkömmlichen Ventilators aufhängt. Nachteil der Luftkühler: Bei schwülem Wetter wird die ohnehin schon feuchte Luft noch feuchter. Auch wird die Kühlleistung von Nutzern bei vielen Geräten als schlecht bewertet.
Welche Klimaanlage eignet sich für wen?
Wer nicht beim Neubau schon die Mehrkosten für eine zentrale Klimaanlage investiert hat, sollte seine Entscheidung für ein Klimagerät von der Nutzungsgewohnheit abhängig machen. Soll ein Raum über einen längeren Zeitraum gekühlt werden, sind Splitgeräte besser geeignet als Monoblockgeräte. Sie verbrauchen weniger Strom, sind nicht so laut und weisen eine bessere Kühlleistung auf. Will man allerdings nur an besonders heißen Tagen mal für etwas Abkühlung in verschiedenen Räumen des Hauses sorgen, kann man dies mit Monoblockgeräten gut erreichen.
So arbeiten Klimaanlagen am besten
Sowohl bei Splitgeräten als auch bei Monoblockgeräten hat man den Effekt, dass sie beim Kühlen einen starken Luftzug erzeugen – besonders wenn die Raumluft weit herunter gekühlt werden soll. Um die Zugluft zu reduzieren, sollte man die Temperatur höchstens vier bis sechs Grad niedriger wählen als die Außentemperatur. Meist können Sie die Stärke des Luftstroms direkt am Gerät regeln. Wichtig insbesondere bei Monoblockgeräten ist, dass die Lüftungsschlitze frei bleiben. Um den Geräten nicht zu viel abzuverlangen, ist es ratsam, etwaige Wärmequellen im Raum abzuschalten und Vorhänge oder Rollläden zu schließen.
Achten Sie bei der Montage eines Splitgerätes darauf, dass das Innengerät nicht in der Nähe eines Sitzplatzes befestigt wird. Der Luftzug könnte stören. Der Kompressor an der Außenseite sollte möglichst an einer Wand montiert werden, an der er nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Wartung und Pflege
Zu den regelmäßigen Wartungsarbeiten bei einer Klimaanlage gehört das Säubern des Luftfilters. Ein verschmutzter Luftfilter setzt die Kühlleistung herab. Schmutz im Filter kann oftmals mit dem Staubsauger entfernt werden. Fest sitzende Ablagerungen werden mit warmem Wasser abgespült und der Filter anschließend getrocknet. Wichtig bei mobilen Geräten ist das Leeren des Auffangbehälters für das Kondenswasser. Spätestens nach dem Ende der Kühlsaison muss der Behälter vollständig entleert werden.
Kleine Splitgeräte mit weniger als drei Kilogramm Kühlmittel werden alle zwei bis drei Jahre gewartet, bei größeren Geräten ist eine jährliche Prüfung ratsam – schon aus hygienischen Gründen. Klimaanlagen können schnell zu Keimschleudern werden.
Bei fest installierten Geräten sollte der Einbau und die regelmäßige Wartung einem Fachmann überlassen werden. Bei Fehlern drohen Feuer, Stromschläge oder auch Wasseraustritt.
- Stiftung Warentest – test Ausgabe (7/2014)
- Eigene Recherche
- Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
- Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) – Förderrechner
- BMU – Kenntnisse über die Risiken des Kältemittels R1234yf in Klimaanlagen
- baulinks.de
- Klimwaworld.de
- Deine-mobile-Klimaanlage
- Stiftung Warentest