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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schlechtes Raumklima Luftbefeuchter an der Heizung haben große Nachteile
Sie sollen gegen trockene Luft zu Hause und im Büro helfen: Luftbefeuchter für die Heizung. Die Klimaverbesserer haben aber Nachteile – vor allem für die Gesundheit.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Luftfeuchte in Räumen ist optimal?
- Wie misst man die Luftfeuchtigkeit?
- Wie funktioniert ein Luftbefeuchter für die Heizung?
- Luftbefeuchter an der Heizung: Welche Vorteile bietet er?
- Luftbefeuchter für die Heizung: Welche Nachteile bringt er?
- Wie lässt sich Luftfeuchte alternativ steigern?
- Luftfeuchte natürlich steigern: Was bringen Zimmerpflanzen?
- Verdunster, Verdampfer, Vernebler: Was ist der Unterschied?
Doch im Winter ist es in beheizten Räumen schwierig, ein optimales Raumklima zu erzeugen. Selbst Lüften bringt oft nichts, weil die kalte Luft von draußen kaum Feuchtigkeit binden kann.
Welche Luftfeuchte in Räumen ist optimal?
In beheizten Räumen wird eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent empfohlen. Wenn der Wert dauerhaft unter 30 Prozent sackt, sollten Sie also handeln. Andererseits kann eine zu hohe Feuchtigkeit in der Luft Schimmelpilze, Bakterien und Milben fördern.
Wie misst man die Luftfeuchtigkeit?
Die meisten handelsüblichen Wetterstationen zeigen neben der Raum- und Außentemperatur auch die relative Luftfeuchtigkeit an. Hygrometer, die nur die Luftfeuchtigkeit ermitteln, sind schon für unter zehn Euro zu haben.
Wie funktioniert ein Luftbefeuchter für die Heizung?
Wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum dauerhaft zu niedrig ist, kann ein sogenannter Luftbefeuchter helfen. Das ist ein kleines Gefäß, das mit Wasser gefüllt an der Heizung eingehängt wird. Es gibt aber auch Modelle, die auf den Heizkörper gestellt werden können. Durch die Wärme, die die Heizung abgibt, verdunstet das Wasser – die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt.
Luftbefeuchter an der Heizung: Welche Vorteile bietet er?
Es gibt mehrere Pluspunkte, die für den Kauf eines Luftbefeuchters sprechen. Das sind die drei wichtigsten Vorteile:
- Kinderleichte Handhabung
Das Gefäß ist einfach nur zwischen die Rippen eines Heizkörpers einzuhängen. Mit einer Gießkanne können Sie den Luftbefeuchter befüllen. Auch das Reinigen geht problemlos: abhängen, mit warmem Wasser auswaschen, abtrocknen, wieder einhängen. - Günstige Anschaffung
Ein Luftbefeuchter für die Heizung verbraucht keinen Strom. Zudem gibt es die Geräte günstig im Handel zu kaufen. - Große Vielfalt
Die praktischen Luftbefeuchter gibt es in verschiedenen Formen und Farben sowie in unterschiedlichen Materialien, zum Beispiel aus Keramik, Ton, Glas oder Edelstahl.
Luftbefeuchter für die Heizung: Welche Nachteile bringt er?
Doch so einfach wie der Luftbefeuchter zu handhaben ist – die Geräte haben leider auch einige Nachteile:
- Zu klein
Die Leistung, also das Verdunsten, ist bei kleineren Luftbefeuchtern nicht sonderlich hoch. Deshalb reichen diese Modelle in größeren Räumen meist nicht aus. Tipp: Hier sollten Sie entweder mehrere kleine oder wenige größere Luftbefeuchter an den Heizungskörper einhängen. - Ständiges Nachfüllen
Bei Luftbefeuchtern für die Heizung muss immer an das Nachfüllen mit Wasser gedacht werden. Sind die Geräte leer, bringen sie natürlich nichts für ein besseres Raumklima. - Gefährliche Keime
Es ist wichtig, die Luftbefeuchter regelmäßig zu reinigen. Das warme Wasser ist ein idealer Nährboden für Keime – Bakterien und Pilzsporen werden so an die Raumluft abgegeben. Das kann zu gesundheitlichen Problemen führen, vor allem bei Allergikern.
Wie lässt sich Luftfeuchte alternativ steigern?
Ein trockenes Raumklima lässt sich auch ohne Luftbefeuchter in den Griff bekommen: Beispielsweise indem Sie die Raumtemperatur leicht absenken, was die relative Luftfeuchte im Raum erhöht. Auch das Trocknen von Wäsche in Innenräumen kann die Luftfeuchtigkeit kurzzeitig ansteigen lassen.
Oder Sie stellen einfach eine flache, mit Wasser gefüllte Schale auf die Heizung. Die Verdunster-Schälchen bringen den selben Effekt wie ein spezieller Luftbefeuchter am Heizkörper, bieten aber auch einen Brutplatz für Keime und Bakterien.
Luftfeuchte natürlich steigern: Was bringen Zimmerpflanzen?
Wer auf natürliche Art die Luft befeuchten möchte, kann sich auch die richtigen Zimmerpflanzen in die Wohnung oder das Büro stellen. Sie filtern aus der Luft zusätzlich Schadstoffe wie
- Formaldehyd
- Benzol
- Trichlorethylen
Rund 98 Prozent des Wassers, das Pflanzen aufnehmen, geben sie wieder an ihre Umgebung ab. Schon drei größere Pflanzen erhöhen deshalb die Luftfeuchtigkeit in einem 30 Quadratmeter großen Zimmer auf den Idealwert von 40 bis 60 Prozent. Darauf weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) hin.
Besonders viel Feuchtigkeit gibt das Zyperngras (Cyperus alternifolius) ab: Eine 1,50 Meter große Pflanze kann pro Tag bis zu zwei Liter Wasser verdunsten. Als gute Luftbefeuchter gelten ebenso Pflanzen mit großen Blättern, wie Zimmerlinde (Sparmannia africana) und Nestfarn (Asplenium). Auch die eher filigrane Grünlilie (Chlorophytum comosum) ist gut geeignet, um die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu erhöhen.
Verdunster, Verdampfer, Vernebler: Was ist der Unterschied?
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, um das Raumklima zu verbessern beziehungsweise die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Die bekanntesten sind Verdunster, Verdampfer und Vernebler.
Zwar arbeiten alle drei auf Strombasis, funktionieren aber unterschiedlich:
- Verdunster
Sie geben Feuchtigkeit über Lamellen oder spezielle Filtermatten an die Raumluft ab. So kann das Wasser großflächig verdunsten. Ein Vorteil ist, dass die Geräte vergleichsweise wenig Energie verbrauchen und Sie keine Überfeuchtung befürchten müssen. Doch es dauert einige Zeit, bis sich die Luftfeuchte spürbar erhöht. Stiftung Warentest fand zudem heraus, dass Verdunster kaum Bakterien oder Schimmelpilze in die Luft bliesen und einfach zu handhaben sind. Die Geräte sollten dennoch regelmäßig gereinigt werden. So wird verhindert, dass sich Keime bilden. - Verdampfer
Sie erhitzen das Wasser wahlweise nach dem Tauchsieder-Prinzip oder über Elektroden, bis es verdampft. Dadurch wird das Wasser sterilisiert, weshalb Verdampfer als hygienisch gelten. Es wird dafür allerdings viel Energie verbraucht. Laut Stiftung Warentest benötigen Verdampfer rund 20 Mal so viel Strom wie Verdunster. Bei diesen Geräten ist es wichtig, dass der Ausstoß automatisch geregelt wird, sonst besteht die Gefahr der Überfeuchtung. Zudem sollten Sie bei manchen Verdampfern vorsichtig sein, um sich nicht am ausgestoßenen heißen Dampf zu verbrühen. - Vernebler
Sie zerstäuben das Wasser in sehr kleine Tröpfchen, ohne das Wasser zu erhitzen. Mit dem kalten Nebel gelangen Keime in die Luft. Laut Stiftung Warentest können die Geräte gesundheitliche Probleme verursachen – vor allem bei Allergikern.
Diese und andere mobile Luftreiniger können in schlecht belüfteten Räumen auch dem Coronavirus vorbeugen, sagen Experten. Doch die Wirkung solcher Geräte ist umstritten.
Mit einem Mix aus Zimmerpflanzen, Verdunster-Schälchen und sinnvollem Heiz- und Lüftungsverhalten können Sie in den meisten Wohnungen eine ausreichende Luftfeuchtigkeit erreichen – ohne auf Luftbefeuchter zurückzugreifen. Wer die bequemere Lösung über elektrische Luftbefeuchter bevorzugt, sollte das Gerät mit Bedacht auswählen. Dabei ist insbesondere auf die Keimanfälligkeit und den Energieverbrauch zu achten.
- Stiftung Warentest: "Luftbefeuchter im Test: Viele pusten Keime in die Luft"
- Verivox: "Luftbefeuchter: Was spricht dafür, was dagegen?"
- Utopia: "Luftbefeuchter für die Heizung: Vor- und Nachteile"
- Eigene Recherche