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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Attraktive Alternative? Heizen mit Pellets: Vorteile und Nachteile der Pelletheizung
Im Zuge steigender Öl- und Gaspreise wird das Heizen mit Holzpellets für viele Hauseigentümer immer attraktiver. Welche Vor- und Nachteile der Brennstoff bietet und was Sie vor der Anschaffung bedenken sollten, erfahren Sie hier.
Heizen mit Pellets: Die Vorteile
Umweltfreundlich weil CO₂-neutral
Das Heizen mit Holzpellets wird vor allem wegen der ökologischen Faktoren immer beliebter. Pellets sind CO₂-neutral. Das heißt, dass es sich dabei um einen erneuerbaren, nachwachsenden Rohstoff handelt. Lediglich Produktion und Zustellung des Brennstoffes setzen CO₂ frei. Im Gegensatz zu Förderung und Transport von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas sind die Emissionen aber weitaus geringer.
Pellets als Brennstoff werden zu 100 Prozent aus Holzresten der Sägeindustrie hergestellt. Bei der Verbrennung wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie ohnehin bei der natürlichen Verrottung von Holz entstehen würde, erklärt das Portal "heizsparer.de".
Günstiger Rohstoff Holz
Auch in wirtschaftlicher Hinsicht lohnt sich der Rohstoff. Holzpellets sind kostengünstiger als Öl oder Gas – je nach aktuellem Preis können Sie so bis zu einem Drittel der Kosten beim Heizen mit Pellets sparen. Auch langfristig lassen sich die Kosten für Pellets besser kalkulieren. Da Holz zu den erneuerbaren Energien zählt, sind die zu erwartenden Preissteigerungen geringer als bei fossilen Rohstoffen.
Kosten sparen im Sommer
Beim Heizen mit Pellets sind Sie zudem flexibel: So können Sie auch größere Mengen des Brennstoffs bestellen, zum Beispiel im Sommer, wenn die Kosten für Pellets besonders gering sind. Das ist bei Heizmitteln wie Gas nicht möglich. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, die Pelletheizung mit anderen regenerativen Energiequellen zu kombinieren, wie zum Beispiel einer Solaranlage.
Nachteile der Pellets als Brennstoff
Investitionskosten
Doch durch eine Pelletheizung ergeben sich auch Nachteile: So sind die Investitionskosten für eine mit Holzpellets betriebene Zentralheizung mit rund 10.000 bis 15.000 Euro doppelt so hoch wie die für eine Gas- oder Ölheizung.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellt Verbrauchern daher Programme zur Förderung einer Pelletheizung zur Verfügung. Die Bezuschussung ist allerdings an bestimmte Vorgaben gebunden. So hängt die Förderung davon ab, wie emissionsarm und leistungsfähig Ihre Pelletheizung ist und ob eine Kombination mit einer Solaranlage besteht. Zudem steht der Austausch älterer Heizungen zugunsten neuerer im Fokus. Erstinstallationen in Neubauten werden daher nicht bezuschusst.
Eine weitere Fördermöglichkeit bietet die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW-Bank. Sie gewährt Kredite und Investitionszuschüsse und fördert im Gegensatz zur BAFA auch die Installation einer Pelletheizung in Neubauten.
Platzbedarf
Um Holzpellets zum Heizen nutzen zu können, benötigen Sie viel Platz. Für die Installation einer Zentralheizung sollte das Haus über einen Keller verfügen, welcher Platz für den Holzpelletkessel und einen separaten Lagerraum für die Pellets bietet. Dieser sollte für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mindestens 4,5 Quadratmeter Grundfläche haben, wie das Deutsche Pelletinstitut empfiehlt. Bei der Lagerung müssen bestimmte Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Eventuell sind bauliche Maßnahmen nötig, um die Lager- und Fördereinrichtungen bereitzustellen.
Versorgungssicherheit
Ein weiterer Punkt ist die Versorgungssicherheit. Verbraucher befürchten, dass sich bei steigender Nachfrage die Rohstoffbestände in Deutschland so weit verringern, dass es notwendig wird, Holzpellets aus anderen Ländern zu importieren. Dies hätte sowohl negative Auswirkungen auf die Pelletpreise als auch auf die sonst so gute CO₂-Bilanz.
Doch trotz des gestiegenen Pelletbedarfs gibt das Deutsche Pelletinstitut Entwarnung: Mit 3.6 Milliarden Kubikmetern verfügt Deutschland über die größten Holzvorräte Europas. Jährlich kommen rund 120 Millionen Kubikmeter hinzu. Jedes Jahr werden davon nur knapp 70 Millionen Kubikmeter genutzt. Die deutschen Wälder sind daher nicht von einer Übernutzung gefährdet.