Finanzieller Vorteil Gas oder Wärmepumpe: Studie zeigt langfristigen Sieger
Wer eine neue Heizung braucht, steht oft vor der Wahl: Gas oder Wärmepumpe? Die RWTH Aachen hat jetzt nachgerechnet, was auf Dauer günstiger ist.
Der Einbau einer Wärmepumpe kann sich nach einer Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen innerhalb von zehn bis 16 Jahren rechnen. Das ergaben Berechnungen im Auftrag des Energiekonzerns Eon für Beispielhäuser aus den Jahren 2005, 1990 und 1980, die am Freitag in München vorgestellt wurden. Dabei wurden die Investitions- und Betriebskosten einer Wärmepumpe inklusive Förderung mit denen einer neuen Gasheizung verglichen.
Bei älteren Häusern längere Zeitspanne
Berechnungen für ältere Häuser lagen zunächst nicht vor, bei Eon geht man aber davon aus, dass die Zeitspanne dann etwas länger sein dürfte. Schneller geht es den Berechnungen zufolge allerdings, wenn die Wärmepumpe mit einer eigenen Photovoltaikanlage kombiniert wird. Dann dauert es den Berechnungen zufolge nur noch elf bis 14 Jahre, bis der Vorteil bei den Betriebskosten die höhere Anfangsinvestition ausgleicht.
Für die Wärmepumpe war die Studie von RWTH-Professor Dirk Müller von Anschaffungskosten von rund 18.000 Euro nach Abzug der Förderung ausgegangen, Photovoltaik kostete zusätzliche 11.000 Euro. Für die Gasheizung wurden Einbaukosten von 15.000 Euro veranschlagt. Allerdings fielen die Betriebskosten für die Wärmepumpe deutlich geringer aus als für die Gasheizung. Im Fall mit Photovoltaik sogar sehr viel geringer.
Rentabilität und Lebensdauer
Die Unterschiede in der Rentabilität ergaben sich abhängig vom Gebäude und der Nutzung – also unter anderem aufgrund der Frage, wie viele Personen im Haus leben. Dabei wurden Gebäude ohne Fußbodenheizung zugrunde gelegt, wie Müller erklärte. Mit Fußbodenheizung sei die Situation für die Wärmepumpe günstiger. Grundsätzlich gebe es keine Gebäudeklasse, für die eine Wärmepumpe nicht infrage komme.
Zur erwarteten Lebensdauer von Wärmepumpen nannte Müller einen Wert von mindestens zwölf Jahren. Er betonte aber, dass das nicht bedeute, dass die Geräte nach dieser Zeit kaputt seien, vielmehr müssten sie vielleicht repariert oder Teile ausgetauscht werden, was sehr viel günstiger sei als die Neuinstallation. Für die Berechnungen habe man zudem Preise von Markengeräten herangezogen, bei denen man davon ausgehen könne, dass auch in Zukunft Ersatzteile zur Verfügung stünden.
- Nachrichtenagentur dpa