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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Werkzeug Worauf Sie beim Streichwerkzeug achten sollten
Mit schlechtem Werkzeug kann Streichen eine frustrierende Angelegenheit sein. Denn mit haarenden Pinseln und fuselnden Farbrollen wird niemandem ein gutes Streichergebnis gelingen. Experten raten, sich beim Neukauf am Preis zu orientieren. Doch zumindest am Anfang verliert auch der beste neue Pinsel ein paar Haare. Damit diese sich nicht beim ersten Streichen lösen und an der Wand landen, schwören erfahrene Heimwerker auf einen einfachen Trick. Worauf Sie beim Streichwerkzeug noch achten sollten.
Heimwerker ziehen einen neuen Pinsel am besten einige Male über Schleifpapier. Das rät die Kölner Heimwerkerschule DIY Academy. So werden lose Borsten noch vor der ersten Benutzung entfernt. Wenn sich beim Streichen dann doch noch mal ein einzelnes Haar löst, hilft ein Stück Kreppband: Es wird einfach mit der Klebeseite nach außen geknickt und das Haar damit dann vorsichtig wieder von Wand entfernt, bevor es mit der Farbe eintrocknet.
Gutes Streichwerkzeug hat seinen Preis
Generell raten Fachleute dazu, beim Streichen der Innenwände nur Werkzeug von hoher Qualität einzusetzen. "Großen Einfluss auf den Erfolg haben die verwendeten Pinsel und Farbwalzen", erklärt Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institute im hessischen Schwalbach. "Bei der Qualität von Pinseln und Farbrollern gibt es gewaltige Unterschiede", berichtet auch Michael Pommer, erfahrener Trainer an der DIY Academy.
Gerade günstige Anstreichsets enthielten demnach meist qualitativ minderwertige Pinsel und Farbroller. Auch für Farbwerkzeuge gelte aber: Qualität hat ihren Preis. "Wer sich beim Kauf am Preis orientiert, kann davon ausgehen, bei einem teureren Produkt tatsächlich auch gute Qualität gewählt zu haben", so Pommers Einschätzung.
Pinsel oder Farbrolle?
Ob zum Streichen eher der Pinsel oder die Rolle verwendet werden sollte, hängt von der zu streichenden Fläche ab. Farbroller eignen sich wegen ihrer Breite besser gleichmäßigen Streichen großer Wandflächen. Pinsel kommen hingegen gut in Ecken und Ritzen hinein. Auch zum Ausmalen kleinerer Flächen oder zum Ziehen von feinen Strichen sind Pinsel das Streichwerkzeug der Wahl.
Die richtige Farbrolle finden
Sofern der Hersteller der Farbe nicht ausdrücklich eine andere Empfehlung gibt, sollten Farbrollen aus Lammfell sein, rät die Stiftung Warentest in Berlin. Diese nehmen die Farbe am besten auf. Bei der Anwendung sei wichtig, die mit Farbe getränkte Walze immer auf einem Abstreifgitter abzurollen und auf diese Weise von überschüssiger Farbe zu befreien. Sonst bilden sich an der Wand Farbtropfen, die getrocknet nicht schön aussehen.
Für lackierte Flächen sollte man laut Stiftung Warentest auf kleine Schaumstoffrollen zurückgreifen. Mit ihnen lasse sich die Farbe am besten schön gleichmäßig auftragen. "Unbedingt notwendig für das Lackieren mit der Rolle ist eine Farbwanne, in der die Rolle gleichmäßig mit Lack getränkt wird", rät Farben-Experte Küper.
Die Form des Pinsels
Bei den Pinseln gibt es flache und runde Modelle. Flachpinsel sind laut Küper ideal zum Streichen großer Flächen, Rundpinsel eher für feinere Arbeiten an Kanten und schmalen Stellen geeignet. Besonders vielseitig nutzbar seien die so genannten Heizkörperpinsel. Sie haben einen langen Griff, weshalb sich damit auch schwer zugängliche Ecken bequem streichen lassen.
Die Farbe entscheidet über den optimalen Pinsel
Gute Pinsel gibt es sowohl mit synthetischen Fasern als auch mit Naturborsten. Für das Aufbringen von Acrylatfarben sollte man nach Empfehlung des Paint Quality Institute aber synthetische Borsten vorziehen, weil Naturborsten Wasser stärker aufsaugen und dann ihre Form verlieren. Letztere seien hingegen das bessere Werkzeug, um Farben, die auf auf Kunstharzbasis, mit Alkohol, Farbverdünner oder Lackverdünner hergestellt werden, an die Wand zu bringen. Alle Pinsel sollten vor der ersten Benutzung ausgewaschen werden.
Pinsel werden immer besser
Ein gut gepflegter Pinsel wird mit der Zeit immer besser, weil seine Borstenspitzen dann eingearbeitet sind. Wer mit lösungsmittelhaltigen Farben arbeitet, sollte anschließend den Pinsel mit speziellem Pinselreiniger oder Universalverdünnung aus dem Baumarkt reinigen. Wurden wasserlösliche Farben verarbeitet, reiche es aus, den Pinsel mit klarem Wasser gründlich auszuwaschen.
Der Pinsel darf zum Trocknen nicht auf die feuchten Borsten gestellt werden, weil diese sich sonst verformen würden. Idealerweise werde er sogar aufgehängt, empfehlen die Heimwerker-Experten der DIY Academy – zum Beispiel über einem leeren Glas. Dafür schiebt man einfach einen langen Nagel durch die Öffnung am Griff des Pinsels und legt ihn quer über den Rand des Glases. So ist der Pinsel zum Trocknen sauber gelagert, behält seine Form und es tropft ins Glas statt auf den Boden.