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Neue Trends? Die Grüne Woche 2020 im Zeichen des Klimawandels


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Grüne Woche: Von E-Traktor bis zu essbarem Besteck

Von t-online, jb

Aktualisiert am 17.01.2020Lesedauer: 3 Min.
Traktor: E-Motoren und Hybridantriebe sollen die CO2-Bilanz der Landwirtschaft verbessern.Vergrößern des Bildes
Traktor: E-Motoren und Hybridantriebe sollen die CO2-Bilanz der Landwirtschaft verbessern. (Quelle: t-online)

Dieses Jahr steht die Internationale Grüne Woche im Zeichen der Klimadebatte. Das bedeutet: Es geht um Nachhaltigkeit, umweltfreundliche Produktionsverfahren sowie Ressourcenschonung.

Bio-Lebensmittel und -Energie sind aktuelle Trends, die auch auf der Internationalen Grünen Woche 2020 (IGW) aufgegriffen werden. Die Aussteller setzen dieses Jahr vor allem auf landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch, aber auch auf Bier und Wein.

Verbraucher stärker in der Verantwortung

Im Fokus steht beim Essen neben dem Geschmack besonders die Nachhaltigkeit: von fairen Arbeitsbedingungen und -entlohnungen bis hin zur naturnahen und tiergerechten Agrarwirtschaft. Dafür machen sich auf der Messe mehrere Initiativen wie Fairtrade und Naturland stark. Die Verbraucher sollen somit zunehmend die Möglichkeit haben, genauere Informationen über die Herkunft und Produktion ihrer Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände zu erhalten.

Auch die Verbindung zwischen Erzeuger beziehungsweise Hersteller und Verbraucher soll gestärkt werden. So stellt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die Software Xtra-Pay vor. Mit dieser Bezahl-App können Käufer nicht nur dem Verkäufer für ein Produkt – von der Tasse Kaffee bis hin zum Turnschuh – Trinkgeld geben. Auch der Produzent beziehungsweise der Arbeiter vor Ort, der das Produkt hergestellt hat, kann direkt über Xtra-Pay ein Trinkgeld bekommen.

Insekten statt Rindfleisch

In Anbetracht hoher CO2-Emissionen bei der Herstellung von Fleisch zählt zur nachhaltigen Landwirtschaft für viele Aussteller auf der IGW 2020 weiterhin die Fokussierung auf Fleischalternativen. Dafür soll vor allem das Angebot an Lebensmitteln aus Insekten erweitert werden: Als Snackalternative zur Currywurst sollen auch gegrillte Heuschrecken und marinierte Raupen als Streetfood angeboten. Im Supermarkt wird es zunehmend Proteinprodukte aus Mehlwürmern geben.

Anstatt auf Soja setzen Hersteller veganer und vegetarischer Produkte eher auf Zutaten aus Algen oder dem Fleischersatz Jackfruit: Beispielsweise gibt es Butter-Ei-Ersatz aus der Chlorella-Alge, Jackfruit-Burritos oder vegane Bratwürste aus Weizenprotein.

Gegen Müll und Lebensmittelverschwendung

Umwelt- und Ressourcenschonung betrifft nicht nur den nachhaltigen Anbau sowie die Verarbeitung von Produkten. Auch die Verschwendung von Lebensmitteln ist ein wichtiger Aspekt, der auf der IGW mehrfach aufgegriffen wird.

Die Lebensmittelverschwendung soll zum einen über eine bessere Aufklärung der Verbraucher eingedämmt werden. Zum anderen setzen Hersteller zunehmend auf die vollständige Verarbeitung von Lebensmitteln, wie beispielsweise einem Bier, das aus Brotresten gebraut wird, einem Erfrischungsgetränk aus Kakaobohnenschalen oder Cerealien aus braunen, überreifen Bananen, die nicht mehr im Handel angeboten werden können.

Energieeffiziente Gartenarbeit und Landwirtschaft

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz: Auch die Landwirtschaft und Gartengerätebranche versuchen diese wichtigen Themen in ihren neuen Produkten umzusetzen.

Roboter sollen einen immer größeren Anteil der Gartenarbeit übernehmen – besonders im Bereich Rasenpflege. Die Mähroboter sollen zudem robuster und energieeffizienter werden. Unkrautroboter sind auf der Messe ebenfalls vertreten, allerdings vorwiegend für Landwirte. Sie sollen für eine ökologische Bekämpfung von Unkraut auf den Feldern sorgen. Für den Verbraucher könne sich der Hersteller jedoch auch Modelle vorstellen, teilte ein Sprecher auf Nachfrage von t-online.de mit.

Gartengeräte sollen in Zukunft leichter in der Handhabung sowie miteinander kombinierbar sein. So ist es beispielsweise möglich, eine Halterung oder einen Akku für mehrere Geräte zu nutzen. Das spart neben Ressourcen auch Platz.

Umweltschonung ist darüber hinaus bei der Felderbewirtschaftung weiterhin aktuell. So setzen beispielsweise die Hersteller von Traktoren auf Hybridantriebe und E-Motoren und versuchen so, die CO2-Belastung durch ihre Maschinen zu verringern.

Urban Gardening – Trend setzt sich fort

Aufgrund der zunehmenden Bevölkerungsdichte wird künftig auch Urban Gardening ein weiterer wichtiger Trend sein. Neben der Begrünung von Dächern und Fassaden steht dabei der eigene Anbau von Obst und Gemüse im Vordergrund. Neben speziellen Lampen, die eine ertragreichere Aufzucht der Pflanzen im Rauminneren ermöglichen sollen, sind künftig auch spezielle Anbauformen – wie beispielsweise der Pflanzpaternoster neben dem Balkon – denkbare Optionen.

Zusätzlich setzen die Aussteller der Messe darauf, das Bewusstsein für eine ökologische und ausgewogene Gartenarbeit und -gestaltung beim Verbraucher zu stärken: Artenvielfalt anstatt Monokulturen und Nützlinge anstatt Pflanzenschutzmittel. Dadurch soll vor allem das Bienen- und Insektensterben im Allgemeinen eingedämmt werden.

Internationale Grüne Woche – wenig Neues

Auf der weltgrößten Agrarmesse gibt es 2020 kaum innovative Durchbrüche. Es zeigt sich jedoch, dass sich sowohl die Industrie als auch die Politik zunehmend mit der Klimakrise auseinandersetzen.

Die Internationale Grüne Woche
Die Internationale Grüne Woche Berlin findet 2020 zum 85. Mal statt. Auf der Agrarmesse präsentieren rund 1.800 Aussteller aus 72 Ländern ihre Produkte und Innovationen.
Geöffnet hat die IGW zwischen dem 17. und 26. Januar 2020, zwischen 10 und 18 Uhr. Die Tageskarte kostet 15 Euro.

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