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Ikea nimmt Expedit aus dem Sortiment


Wohnen
Ikea nimmt Expedit aus dem Sortiment

Von dpa
19.02.2014Lesedauer: 2 Min.
Ikea stellt seine Möbelserie Expedit ein.Vergrößern des Bildes
Ikea stellt seine Möbelserie Expedit ein. (Quelle: Patrick Pleul/dpa)

Kaum ein Regal wurde in den vergangenen Jahren so häufig kopiert und gekauft wie das Expedit von Ikea. Jetzt will der schwedische Möbelhersteller das Kultregal aus dem Programm nehmen. Ab April soll es durch ein neues Regal namens Kallax ersetzt werden. Es geht ein Aufschrei durch die Fangemeinde. Vor allem Schallplatten-Fans fürchten um die lieb gewonnene Aufbewahrungsmöglichkeit für ihr wertvolles Vinyl. Im Internet formiert sich reger Protest über alle sozialen Kanäle.

Ikea nimmt ein Regal aus dem Programm – und erntet Entrüstung. "Expedit", wie das minimalistische Möbel mit den 33 mal 33 Zentimeter großen Ablagefächern heißt, ist von April an weltweit nicht mehr zu haben. Einen entsprechenden Bericht der "Welt" bestätigte eine Sprecherin des Möbelriesen am Mittwoch.

Aktion "Rettet das Ikea Expedit Regal"

Kaum ein Studentenzimmer, in dem kein Expedit steht. Auch in modernen Wohnzimmern wird das Kult-Regal gerne eingesetzt. Kein Wunder: Sind die quadratischen Fächer ebenso ideal zum hübschen Ausstellen von Büchern, Vasen oder Deko geeignet, wie zum praktischen Aufbewahren von Ordnern und Schallplatten. Letzere fügen sich genau in die Fächer ein. Gegen das plötzliche Aus für das in vielen Haushalten wohlgelittene Möbel regt sich Widerstand, der sich vor allem in den sozialen Netzwerken artikuliert. "Ihr seid der letzte Laden. KEIN EXPEDIT = KEIN IKEA!!!", lautet etwa der Eintrag eines Nutzers auf der Facebook-Seite des Unternehmens. Eine weitere Klage lautet: "Ganz ehrlich, warum müsst ihr immer gut laufende Produkte austauschen?" Schon gibt es die Facebook-Seite "Rettet das Ikea Expedit Regal", die bis Mittwochvormittag mehr als 8350 Unterstützer zählte.

Dabei scheint der Widerstand auf den ersten Blick unbegründet: Der Nachfolger Kallax sieht auf den im Internet kursierenden Bildern fast genauso aus wie Expedit, nur die Ränder sind etwas schmaler. Bei Ikea zeigt man sich angesichts der Reaktionen überrascht und weist die Überlegung von sich, das Möbelhaus könnte selbst – und mit Werbe-Motiven – hinter der Aktion stecken. "Es ist ein ganz normaler Wechsel im Rahmen unserer Sortimentsentwicklung", sagt Sprecherin Sabine Nold. Im Servicecenter gebe es relativ wenige Anrufe zu dem Ende des Regals.

Alle Einsätze passen auch bei Kallax

"Expedit" werde seit dem Jahr 2000 verkauft, da sei mal eine Auffrischung nötig. Kallax sähe dem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich und erfülle die gleiche Funktion. Zwar passten die "Kallax"-Außenmaße nicht ganz zu denen von "Expedit", aber alle Einsätze, Türen und Schubladen könnten weiter verwendet werden. "Von daher war das für uns nicht so das Großereignis", sagt die Sprecherin. Angaben zu den "Expedit"-Verkaufszahlen machte sie nicht. Mancher hartgesottene "Expedit"-Fan bleibt trotz der Aussicht auf "Kallax" misstrauisch: "Wenn da meine Schallplatten nicht reinpassen... Leute, kein Spaß!", schreibt ein Facebook-Nutzer auf der Seite des Unternehmens.

Auch auf den Facebook-Seiten versucht Ikea zu beruhigen. Die Oberfläche sei hochwertiger, es gäbe frischere Farben und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sei besser, heißt es dort.

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