Wohnen Frau wohnt seit über einem Jahr mit Pferd im Haus
Seit über einem Jahr schon wohnt Stephanie Arndt mit einem Pferd im Haus. Als im Dezember 2013 Orkan "Xaver" über Norddeutschland hinweg fegte, holte die Ärztin aus dem schleswig-holsteinischen Holt ihren Araber-Wallach Nasar kurzerhand ins Haus. Dieser ist allerdings häuslicher, als zunächst angenommen. Der Sturm verzog sich wieder, Nasar aber blieb. So wohnt es sich mit einem Pferd im Haus.
Der dickköpfige Wallach bewegt sich völlig selbstverständlich und frei durch die Räume. Inzwischen hat es die außergewöhnliche Wohngemeinschaft zu einiger Berühmtheit gebracht. Im Sommer war der Wallach sogar als WM-Orakel für die Schleswig-Holsteinische Zeitung (SHZ) aktiv, sagte Deutschlands Titelgewinn korrekt voraus und traf den ehemaligen Ministerpräsidenten des norddeutschen Bundeslandes, Peter Harry Carstensen.
Pferd Nasar ist nicht immer der einfachste WG-Partner
Auch das Fernsehen war schon zu Besuch, um sich ein Bild von dem Zusammenleben Stephanie Arndts mit ihrem tierischen Mitbewohner zu machen. Aber wie funktioniert das überhaupt: ein freilaufendes Pferd im Haus? Das kennt man doch eigentlich nur von Pipi Langstrumpf, die mit Kleiner Onkel zusammen die Villa Kunterbunt bewohnt.
So viel sei gesagt: Ganz reibungslos klappt das WG-Leben nicht immer. Denn dem Wallach sitzt der Schalk im Nacken. Vor allem in der Küche hält er sich nicht immer an die gängigen Regeln der Höflichkeit – klaut hier eine Banane, stibitzt dort die Zutaten fürs Plätzchenbacken. "In der Küche, da hab ich manchmal meine Probleme mit ihm", gesteht Arndt einem Team des ZDF. "Er kann einfach nicht warten, bis das Essen fertig ist." Groß zu stören scheint es Arndt nicht, wenn der ungeduldige Gaul seinen Dickschädel in sämtliche Schüsseln steckt und mit seiner Zunge auch schonmal kräftig zulangt.
Nasar ist ein sehr häusliches Pferd
Immerhin bemüht sich der Wallach an anderer Stelle schließlich durchaus, seinen Teil zum guten Zusammenleben beizutragen. Während die Menschen im Haus schlafen, versucht das Pferd die Glühbirnen zu wechseln. Nicht unbedingt erfolgreich, na gut, aber es ist schließlich die gute Absicht, die zählt.
Sowieso ist Nasar ein ziemlich häusliches Pferd. Er zieht das eigens für ihn mit Stroh ausgelegte Schlafzimmer seiner Koppel draußen vor. "Der ist einfach sehr speziell", so die Besitzerin im SHZ-Interview. Kaminfeuer beispielsweise löse bei dem Wallach nicht etwa den pferdetypischen Fluchtreflex aus. Er genieße stattdessen die wohlige Wärme, stelle sich neben das Sofa und sehe gemütlich fern.
Seit über einem Jahr ist Nasar ein Haustier im wörtlichen Sinne
Was nur als vorübergehende Schutzmaßnahme gedacht war – Nasar war wegen des Sturms in seinem von Tannen umgebenen Stall nicht mehr sicher – ist mittlerweile zum Dauerzustand geworden. "Nach drei Tagen habe ich gesagt: 'Der Sturm ist vorbei, jetzt geht es wieder raus'", beteuert Arndt. "Aber da wollte er nichts von hören." Dass dem Pferd der Aufenthalt im Haus schaden könnte, glaubt Stephanie Arndt übrigens nicht. Schließlich halte sie den Wallach ja nicht gegen seinen Willen drinnen. Kaputt gegangen sei bei seinen Streifzügen durchs Haus bislang auch kaum etwas. Da Nasar außerdem stubenrein sei, spricht für Arndt nichts dagegen, dass er auch weiterhin ins Haus darf.
Ein Pferd hin und her gerissen zwischen zwei Frauen
Gibt es bei der unkonventionellen Mensch-Pferd-WG also nur Gewinner? Nicht ganz. Denn draußen auf der Koppel wartet Pferdedame Olivia, ein englisches Vollblut, und vermisst ihren Gefährten. "Olivia ist ganz ungern alleine", erzählt Arndt. Nasar hingegen schätze es sehr, wenn er sich mal eine kleine Auszeit von der dominanten Stute genehmigen kann und verziehe sich dann gern ins Haus. Was der Wallach dort noch so alles anstellt und wie Mensch und Pferd im Haus zusammenwohnen, zeigen wir in der Foto-Show.