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Bohrmaschinen: Was man über Kauf, Anwendung und Co. wissen muss


Bohrmaschinen
Was man über Kauf, Anwendung und Co. wissen muss

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 09.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Akkuschrauber, Bohrmaschine, Bohrhammer: Für jedes Einsatzgebiet gibt es ein spezielles Gerät. (Quelle: valentyn semenov via www.imago-images.de)
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Bohrmaschine ist nicht gleich Bohrmaschine. Lesen Sie hier alles, was Heimwerker bei Kauf und Anwendung unbedingt beachten sollten.

Jeder braucht sie mal: die Bohrmaschine. Doch es gibt viele Varianten. Und manchem genügt schon ein Akkuschrauber, andere benötigen einen Schlagbohrer oder sogar einen Bohrhammer. Eine Kaufhilfe.

Welche Arten von Bohrmaschinen gibt es?

Der Bohrschrauber eignet sich für leichtere Materialien. "Mit ihm gelingt das Schrauben und Bohren in Holz und Metall sowie weicheren Installationsmaterialien wie zum Beispiel Trockenbauwände und Gasbeton", sagt Hendrik Schäfer vom VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik.

Wer in Ziegel oder Hohlblocksteine bohren muss, sollte sich für eine Schlagbohrmaschine entscheiden. Ein Bohrhammer wird nötig, wenn auch Stahlbeton im Spiel ist. Denn ein Bohrhammer kann mit seinem Hammerwerk wesentlich mehr Energie aufbringen als eine Schlagbohrmaschine.

Mittlerweile gibt es alle Gerätetypen auch als Akkugeräte, so dass ohne lästige Kabel gebohrt oder geschraubt werden kann.

Was eignet sich am besten für Heimwerker?

"Das kommt darauf an, wo die Maschine eingesetzt werden soll", sagt Michael Pommer. In einem Fertigbau mit Leichtbauwänden kommt der Heimwerker eigentlich gut mit einem Bohrschrauber aus. Besteht das Haus aber aus gemauerten Wänden, ist eine Schlagbohrmaschine richtig.

Wohnt er in einer Wohnung mit Betonwänden, reicht die Schlagbohrmaschine nicht immer aus. Dort geht es leichter mit einem Bohrhammer. Dieser arbeitet pneumatisch. Das heißt, bei ihm kommt die Kraft aus dem Gerät selbst. Der Heimwerker muss mit dem Bohrhammer also nicht so viel körperlichen Druck ausüben wie mit dem Schlagbohrer. So kann er relativ leicht durch sehr harte Materialien bohren.

Aber: Wer schon einen Bohrhammer hat, dem empfiehlt Michael Pommer, zusätzlich für leichtere Arbeiten einen Bohrschrauber anzuschaffen. "Der Bohrhammer ließe sich zwar auch in eine normale Bohrmaschine umrüsten, ist aber für einfachere Arbeiten überdimensioniert."

Gibt es Universalbohrer für jeden Einsatzfall?

Wer nicht gerade in Betonwände bohren muss, ist mit einer Schlagbohrmaschine oder einem Bohrschrauber gut bedient. "Der Trend geht aber eindeutig zum Bohrschrauber", sagt Michael Pommer. Ein gutes Gerät könne jede Schlagbohrmaschine ersetzen.

"Ein guter Akku-Bohrschrauber gehört sicherlich in das Grundsortiment eines jeden Heimwerkers", sagt auch Hendrik Schäfer. Er empfiehlt Maschinen mit Gangwahlschalter, die zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten bei Schrauben und Bohren ermöglichen.

Nun aber kommt die Steigerung: Es gibt vermehrt Akku-Bohrschrauber mit Schlag im Handel. Der sogenannte Schlagbohrschrauber. "Diese verfügen über eine Schlagfunktion, die in der Regel über einen Drehschalter am Bohrfutter aktiviert werden kann", erklärt Hendrik Schäfer. "Gerade wenn die Bearbeitung von Stahlbeton nicht nötig ist, kann ein solches Gerät sinnvoll sein, da es mehrere Funktionen in sich vereint."

Wie findet man die richtige Bohrmaschine?

"Nicht jede Maschine eignet sich für jeden Anwender. Es macht schon allein einen Unterschied, ob ein großgewachsener Mann oder eine zierliche Frau damit arbeitet", sagt Michael Pommer. "Das Gewicht der Bohrmaschine entscheidet wesentlich darüber, ob man sie gern benutzt."

Man sollte nach Möglichkeit die Maschine daher auch vor dem Kauf im Handel ausprobieren können. Und sich von einem Fachmann beraten lassen, rät Heimwerker-Trainer Pommer.

Wie erkennt man eine gute Bohrmaschine?

Eine gute Bohrmaschine lässt sich an einem präzisen Bohrfutter erkennen, es ist nach Möglichkeit aus Metall. Kleinere Maschinen spannen Bohrer von einem bis zehn Millimeter, größere Maschinen schaffen bis 13 Millimeter. Je größer das Bohrfutter ist, umso leistungsfähiger ist die Maschine, was sie allerdings auch wieder schwerer macht.

Apropos Leistung: Sie ist für Hendrik Schäfer vom VDE ein wichtiges Kaufkriterium. Ein Gerät, mit dem sich auch Löcher in einen Ziegel bohren lassen, benötigt deutlich mehr Leistung als ein Gerät, mit dem lediglich Gewindeschrauben eingedreht werden.

Die meisten Geräte verfügen über ein Drehmoment-Bohrfutter, an dem sich die Leistung der Maschine zum Arbeitsmaterial passend einstellen lässt. In der Regel wird an diesem Drehregler auch eingestellt, ob man Bohren oder Schlagbohren will.

Bei Akkugeräten sollte man zusätzlich auf die Ladeinfrastruktur achten. Wer mehrere Akkugeräte betreibt, hat die Möglichkeit, in eine System-Lösung zu investieren.

Bekannte Hersteller setzen auf ein für ihre Geräte einheitliches und damit tauschbares Akku-System setzen. Ein Akku passt gleichermaßen in Heckenschere, Rasenmäher und Akkubohrschrauber. Vielleicht kann er auch noch im Handstaubsauger der gleichen Marke verwendet werden. Außerdem gibt es erste Akku-Verbünde mehrerer Hersteller, die "Power for all Alliance" und das "Cordless Alliance System" (CAS).

Prüfzeichen von unabhängigen Prüfhäusern geben zusätzlich darüber Auskunft, dass das Gerät von einer neutralen Stelle auf seine Sicherheit geprüft wurde.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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