Drei Methoden Bohrloch: Was tun, wenn es zu groß geraten ist?
Rutscht der Bohrer ab oder ist die Wand porös, kann es schnell passieren, dass das Bohrloch zu groß gerät. Müssen Sie jetzt ein neues Loch bohren oder können Sie den Schaden reparieren?
Weiche, poröse Wände sind ein Problem, wenn Sie etwas an ihnen befestigen wollen: Entweder das Bohrloch franst aus oder eine sandige Masse rieselt beim Bohren heraus und das Loch wird größer als geplant. Es gibt ein paar Tricks, mit denen Sie zu groß geratene oder ausgefranste Bohrlöcher reparieren könnten.
Das Bohrloch einfach so lassen
Der einfachste Tipp ist es, das Loch zu belassen und schlichtweg einen größeren Dübel zu verwenden. Das Problem hierbei ist: Für den neuen Dübel benötigen Sie eine andere Schraube, die unter Umständen zu groß ist für das Regal oder das Bild, das Sie aufhängen wollten.
Alternativ können Sie das Bohrloch auch versetzen. Achten Sie dabei darauf, dass genug Abstand zum missglückten Bohrloch besteht. Andernfalls kann es bei besonders porösem Mauerwerk dazu führen, dass die Wand noch weiter bis zum alten Loch ausbricht.
Das Bohrloch neu bohren oder verkleinern
Eine schönere und professionellere Lösung ist es, das Bohrloch mit Spachtelmasse oder Reparaturknete zu verschließen und es, nachdem die Masse vollständig ausgetrocknet ist, neu zu bohren. Der Nachteil hierbei ist, dass Sie das neue Loch erst nach etwa 12 bis 24 Stunden bohren können. Sinnvoll kann es beim Verspachteln mit Spachtelmasse oder Gips sein, zusätzlich noch ein Stück Holz oder Sägespäne in das Loch zu geben. Dadurch verbessert sich der Halt und das anschließend erneuerte Bohrloch franst weniger aus. Wer kein Holz zur Hand hat, kann auch den unteren Teil von Streichhölzern zum zusätzlichen Füllen verwenden.
Tipp
Achten Sie beim Kauf der Spachtelmasse auf das Material. Nicht alle Produkte sind beispielsweise für das Verschließen von Löchern in Altbauwohnungen geeignet.
Wenn Sie auf das erneute Bohren verzichten möchten, können Sie auch den Dübel in die noch feuchte Spachtelmasse stecken. Zwar müssen Sie dann ebenfalls mit dem Eindrehen der Schraube etwas warten, allerdings bleibt bei dieser Methode der Dübel sehr fest in der Wand sitzen.
Achtung
Das Bohrloch ausschließlich mit Holzstücken, Zahnpasta oder anderen Materialien zu füllen, ist nicht sinnvoll. Das Loch ist zwar schnell geflickt, allerdings finden Dübel keinen Halt mehr. Reparieren Sie das Malheur daher lieber gleich korrekt, auch wenn dies etwas Zeit in Anspruch nimmt.
Ausgefranste Löcher stopfen
Ist das Loch ausgefranst und Sie wollen nicht warten, ehe das Reparaturmaterial ausgehärtet ist, können Sie auch zu sogenannten 2-Komponenten-Dübeln greifen. Es gibt sie in zwei Ausführungen: chemisch und mechanisch. Bei der letzteren Variante wird die Dübelfunktion beim Hineindrücken in das Loch aktiviert (Klappen, Spreizen, Knoten), die für das Mauerwerk am besten geeignet ist. Durch zusätzliche Flügel wird der Halt des Dübels anschließend noch verstärkt.
Bei der chemischen Variante wird mithilfe einer Kartuschenpistole Füllmaterial in das Loch gespritzt und anschließend eine Gewindestange hineingedrückt. Nach wenigen Minuten ist das Material ausgehärtet und die Schraube kann in die Gewindestange gedreht werden.
Den Dübel anpassen
Anstatt das Loch neu zu bohren, können Sie auch den Dübel modifizieren. Hierzu benötigen Sie Reparaturvlies. Dieses wird mehrmals um den Dübel gewickelt. Dieses Gewebematerial ist mit einem speziellen Mörtel versetzt. Durch etwas Wasser wird die Klebefunktion des Mörtels aktiviert. Anschließend kann der Dübel mitsamt seiner Lagen in das Loch gesteckt werden. Der Vorteil: Bereits nach wenigen Minuten ist das Material ausgehärtet und die Schraube kann in den Dübel gedreht werden. Der Nachteil: Das Loch ist häufig nicht vollständig gefüllt, sodass der Dübel unter Umständen nicht ausreichend Halt hat.
Zu große Löcher verhindern
Damit das Bohrloch gar nicht erst zu groß gerät, können Sie folgenden Trick anwenden: Bohren Sie mit einem Bohraufsatz, der einen geringeren Durchmesser als der Dübel hat, das Loch vor. Dadurch können Sie auch gleich den Zustand des Mauerwerks überprüfen und wissen, ob Sie den richtigen Dübel ausgewählt haben. Ist das kleine Bohrloch tief genug, können Sie mit einem größeren Aufsatz nachbohren.
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