Folgen der Energiekrise Rasanter Preisanstieg bei Brennholz und Holzpellets
Das Heizen mit Brennholz und Holzpellets galt lange als günstige Alternative. Doch hohe Beschaffungskosten und Nachfrage lassen die Preise explodieren.
Das wegen stark steigender Preise für Gas, Öl und Strom als alternative Möglichkeit zum Beheizen von Wohnräumen beliebter gewordene Holz hat sich ebenfalls spürbar verteuert. Die Preise für Brennholz und Holzpellets erhöhten sich im August um 85,7 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Krieg in der Ukraine steigert Nachfrage und Kosten
Sie zogen damit mehr als zehnmal so stark an wie die Verbraucherpreise insgesamt: Diese stiegen im selben Zeitraum um 7,9 Prozent. "Gründe für die überdurchschnittliche Preissteigerung bei Brennholz und Holzpellets sind neben der gestiegenen Nachfrage auch die erhöhten Beschaffungs- und Transportkosten in der Holzindustrie", erklärten die Statistiker.
Insbesondere seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar rückt Holz als Energieträger in den Blickpunkt. Dessen Einsatz zum Heizen ist nicht unumstritten. Beim Verbrennen entstehen etwa klimaschädliches Methan und Ruß, warnt beispielsweise das Umweltbundesamt.
Starker Anstieg bei Erzeugerpreisen
Noch deutlicher zeigt sich der Preisauftrieb beim Blick auf die Erzeugerpreise von zum Heizen verwendetem Holz: So waren Holzplättchen und -schnitzel, die unter anderem zum Heizen von Hackschnitzelheizungen genutzt werden, im August um 133,3 Prozent teurer als noch ein Jahr zuvor. Holzpellets verteuerten sich um 108,2 Prozent. Zum Vergleich: Die gewerblichen Erzeugerpreise insgesamt stiegen zugleich mit 45,8 Prozent deutlich langsamer.
Im ersten Quartal wurden für den Absatz insgesamt 1,3 Millionen Tonnen Holz in Form von Holzplättchen und -schnitzeln produziert. Der Großteil – genau 90,9 Prozent – entstand aus Nadelholz. Das entspricht einer Zunahme von 4,2 Prozent gemessen am ersten Quartal 2021, als 1,25 Millionen Tonnen produziert worden waren. Die Produktion von Holzpellets nahm hingegen nur um 0,9 Prozent auf gut 750.500 Tonnen zu.
Rückgang im Import und Export
Von März bis Juli dieses Jahres wurden knapp 311.000 Tonnen Brennholz und Holzpellets im Wert von rund 79 Millionen Euro in andere Länder exportiert – das waren mengenmäßig 30,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Italien war mit einem Anteil von 24,4 Prozent der größte Abnehmer von Brennholz und Holzpellets aus Deutschland, gefolgt von Österreich (23,4 Prozent) und Dänemark (11,5 Prozent).
Etwas geringer fielen die Importe von Brennholz und Holzpellets aus: Sie nahmen im genannten Zeitraum um 1,6 Prozent auf gut 223.800 Tonnen ab.
- Nachrichtenagentur rtr