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Gründe für die Lieferengpässe
Pellets: Sollten Sie jetzt Ihr Lager füllen?


07.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Brennmaterial: Bei Pellets lohnt sich eine Großbestellung mehr als der Kauf von Sachware.Vergrößern des Bildes
Brennmaterial: Bei Pellets lohnt sich eine Großbestellung mehr als der Kauf von Sackware. (Quelle: Ocskaymark/getty-images-bilder)
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Nicht nur Brennholz ist knapp. Auch bei Pellets kommt es zurzeit vermehrt zu Lieferengpässen. Was sollten Besitzer von Pelletheizungen jetzt beachten?

Die Pelletpreise steigen seit Monaten. Im August kletterten sie laut des Deutschen Pelletinstituts (Depi) um bis zu 34,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Ein "außergewöhnlicher" Trend, so das Institut. Vor allem, da der Pelletpreis "um diese Jahreszeit normalerweise rückläufig ist."

Warum sind Pellets so teuer?

Die Gründe für die Preissteigerung und den -trend sind unterschiedlich:

Die Nachfrage nach Pelletheizungen hat sich stark erhöht: Zum einen tritt 2024 ein Gesetz in Kraft, das höhere Auflagen bei der Installation von Öl- und Gasheizungen vorsieht. Verbraucher setzen vermehrt auf alternative Heizmethoden wie beispielsweise Wärmepumpen, aber auch Pelletheizungen.

Zum anderen steigen die Preise für fossile Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas. Daher werden alternative Heizmethoden wie Pelletheizungen für viele Verbraucher wesentlich attraktiver. Kurzum: Steigt die Nachfrage, so steigt meist auch der Preis

Laut Depi besteht aktuell zudem eine Bevorratungsdynamik. "Viele Heizungsbetreiber bestellen Pellets auch ohne akuten Bedarf", heißt es auf ihrer Internetseite. Und auch Emil Sopper, Leiter Geschäftseinheit Holzpellets bei der BayWa AG, konnte im Sommer "Hamsterkäufe" beobachten.

Hinzu kommt, dass der Transport der Pellets durch hohe Spritpreise teurer geworden ist. Noch dazu sorgen die steigenden Strompreise für wachsende Kosten bei der Herstellung.

Wie kommt es zu dem Mangel an Pellets?

Gleich mehrere Faktoren bedingen die Lieferengpässe bei dem Brennmaterial, erklärt Sopper t-online. Einige "Sägewerke produzieren aufgrund mangelnder Nachfrage weniger Schnittholz". Somit bleiben weniger Sägespäne für die Pelletherstellung übrig. Zusätzlich stieg die Nachfrage nach den Pellets im Sommer stark an – typischerweise füllen Pelletheizungsbesitzer ihre Lager vornehmlich zum Jahresende. Die Händler waren daher teilweise nicht auf die für die Jahreszeit untypisch hohe Nachfrage vorbereitet.

Einen weiteren Faktor für die Verknappung sieht der BayWa-Experte bei der Logistik. Partiell kam es zu "logistischen Engpässen. Fehlende Lkw-Kapazitäten, aber auch Krankheitsfälle bei Lkw-Fahrern führten schließlich zu langen Lieferzeiten."

Hinzu kommt, dass Verbraucher in anderen Ländern ebenfalls von der Öl- oder Gasheizung zur Pelletheizung gewechselt haben. Dementsprechend werden die in diesen Ländern produzierten Pellets vorwiegend für den Eigenbedarf verkauft und nicht mehr nach Deutschland exportiert, so der BayWa-Sprecher.

Sollten Besitzer von Pelletheizungen jetzt ihre Lager füllen?

Zwar sei noch nicht abzusehen, wann sich die Situation auf dem Pelletmarkt beruhigt, heißt es vom Depi. Dennoch sollten Besitzer einer Pelletheizung sich nicht zu Hamsterkäufen hinreißen lassen. Stattdessen sollten sie ihr "Lager nur mit der notwendigen Menge auffüllen und die weitere Preisentwicklung beobachten", raten die Experten. Sopper ergänzt: "Tatsächlich normalisiert sich die Lieferzeit gerade auf hohem Niveau." Demnach könnten die Preise sich auch wieder stabilisieren.

Anstatt im Baumarkt Sackware zu kaufen, sollten Verbraucher die Pellets lieber online oder im stationären Handel beziehen, so Sopper. Zudem sei es sinnvoller und günstiger, nur einmal zu bestellen und das Lager für den Winter aufzufüllen. Selbst, wenn das längere Lieferzeiten bedeute.

Pellets aus Polen oder Tschechien kaufen: Wie sinnvoll ist das?

Es ist auf den ersten Blick günstiger, Pellets aus den osteuropäischen Nachbarländern als von deutschen Händlern zu beziehen. Das sollte jedoch nur bei einem ENplus-zertifizierten Händler erfolgen, rät der BayWa-Experte. "Das Zertifikat bescheinigt dem Händler lückenlose Kontrolle der Qualität (ENplus A1). Ich empfehle Verbrauchern, sich darüber hinaus online auf den Internetseiten der einzelnen Händler zu informieren – dort kann man schon sehr gut herauslesen, wie zuverlässig und seriös ein Anbieter ist."

Bei der Bestellung aus dem Ausland kann es allerdings zu hohen Lieferkosten sowie zu Lieferengpässen kommen. Das sollten Pelletheizungsbesitzer abwägen, bevor sie bestellen.

Verwendete Quellen
  • Deutsches Pelletinstitut GmbH (Depi.de): "Energiekrise beeinflusst Pelletpreis"
  • Schriftliches Interview mit Emil Sopper, Leiter Geschäftseinheit Holzpellets bei der BayWa AG, am 06.09.2022
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