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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Jeder Fünfte kommt zu früh Vorzeitiger Samenerguss: Es kann auch die Schilddrüse sein
Fast jeder fünfte Mann kommt beim Sex regelmäßig zu früh. Das berichten die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen (BDU). Oft ist der Leidensdruck groß, wird doch das Liebesleben von einem oder beiden Partnern als unbefriedigend empfunden. Dennoch geht nur etwa jeder zehnte Betroffene zum Arzt, zeigen Studien. Dabei können hinter der Sexualstörung auch körperliche Ursachen stecken.
Selten ein rein psychisches Problem
Vorzeitiger Samenerguss – in der Fachsprache Ejaculatio praecox genannt – ist nur selten ein rein psychisches Problem. Zwar spielen seelische und emotionale Faktoren durchaus eine Rolle – beispielsweise ist das Risiko, zu früh zu kommen, in einer besonders aufregenden sexuellen Situation deutlich erhöht. Dennoch unterschätzen die meisten Männer die möglichen körperlichen Gründe. Insbesondere, wenn das Problem immer wieder auftritt und Methoden wie die Stop-Start-Technik nicht erfolgreich sind, sollten die Ursachen von einem Arzt abgeklärt werden.
Hormonstörung kann schuld sein
Ein guter Arzt fragt zunächst danach, seit wann und wie häufig der Betroffene zu früh kommt. Laut dem BDU unterscheiden Mediziner zwischen zwei verschiedenen Formen der Sexualstörung: dem lebenslangen und dem erworbenen vorzeitigen Samenerguss. Dabei ist die lebenslange Form deutlich häufiger. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass dabei Störungen im Serotoninhaushalt eine Rolle spielen könnten. Der Botenstoff sorgt unter anderem für einen verzögerten Samenerguss.
Prostatitis oder Schilddrüsenstörung als Ursache
Die erworbenen Form des Ejaculatio praecox tritt häufig als Folge einer Grunderkrankung auf, beispielsweise einer erektilen Dysfunktion, einer chronischen Entzündung der Prostata oder einer Funktionsstörung der Schilddrüse. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Urologie ebenfalls hin. So bewirkt eine Überfunktion der Schilddrüse, dass der Mann früher zum Orgasmus kommt. In diesen Fällen kann durch die Behandlung der Ursache auch der vorzeitige Samenerguss mitbehandelt werden.
Vorzeitiger Samenerguss nicht in Minuten messbar
Doch wann kommt Mann eigentlich zu früh? Eine Minutenangabe gibt es hierfür nicht. Ärzte definieren einen vorzeitigen Samenerguss vor allem über drei Faktoren: Der Höhepunkt des Mannes wird von einem oder beiden Partnern regelmäßig zu früh empfunden. Zudem hat der Mann das Gefühl, die Ejakulation nicht kontrollieren zu können. Der dritte Punkt schließlich ist die Frage, ob der frühe Orgasmus sexuelle Zufriedenheit beeinträchtigt und damit die Partnerschaft belastet.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.