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Schwangere müssen nicht auf Haustiere verzichten


Vier Hygiene-Regeln beachten
Schwangere müssen nicht auf Haustiere verzichten

dpa-tmn, Annette Meinke-Carstanjen

Aktualisiert am 11.04.2016Lesedauer: 2 Min.
Schwangerschaft und Haustiere: Streicheln erlaubt - aber Schwangere müssen beim Umgang mit Haustieren bestimmte Hygieneregeln beachten.Vergrößern des Bildes
Streicheln erlaubt - aber Schwangere müssen beim Umgang mit Haustieren bestimmte Hygieneregeln beachten. (Quelle: Westend61/Sebastian Gauert)

Wie gefährlich ist der Kontakt zu Katzen, Hunden und anderen Haustieren in der Schwangerschaft? Werdende Mütter werden oft durch Warnungen vor Toxoplasmose und anderen

"Generell müssen Frauen in der Schwangerschaft keine Tiere meiden", sagt Thomas Steidl vom Ausschuss für Kleintiere der Bundestierärztekammer. "Wenn man die allgemeinen Hygiene-Regeln einhält, muss man keine Befürchtungen haben", bestätigt Frank Mutschmann, Fachtierarzt für Reptilien und Parasitologie in Berlin.

Vier Regeln für Haustier-Hygiene in der Schwangerschaft

  • Immer die Hände mit Seife waschen, wenn man das Tier berührt hat.
  • Vor jeder Mahlzeit die Hände gründlich waschen.
  • Weder das Gesicht noch kleine Wunden am Körper ablecken lassen.
  • Katzenklo, Käfig oder Terrarium nur mit Mundschutz und Einmalhandschuhen reinigen.

Hunde und Katzen

Hunde und Katzen können Band- und Spulwürmer sowie Toxoplasmose übertragen. Toxoplasmose ist eine Infektion, die grippeähnliche Symptome hervorruft und eine lebenslange Immunität hinterlässt. Hat eine Frau bereits vor Beginn einer Schwangerschaft ausreichend Antikörper gegen den Erreger, ist auch das ungeborene Baby geschützt. Infiziert sich eine Schwangere aber zum ersten Mal, kann es zu einer Fehlgeburt oder schweren Fehlbildungen beim Kind kommen.

"Bei Katzen werden die Toxoplasmose-Erreger durch das Fressen von Mäusen oder Vögeln aufgenommen und mit dem Kot wieder ausgeschieden", erklärt Mutschmann. Kommt man mit den Ausscheidungen in Berührung, können die Erreger in den Körper gelangen. Schwangere sollten deshalb entweder die Finger vom Katzenklo lassen - oder für das Reinigen Einmalhandschuhe tragen.

Schlangen, Schildkröten und Leguane

Reptilien gehören in ein Terrarium. Schwangere sollten mit diesen Tieren besonders vorsichtig sein, weil Reptilien unter anderem Salmonellen übertragen können. "Das sind keine Kuscheltiere", sagt der Tübinger Tierarzt Steidl. Wo Speisen eingenommen werden, haben Tiere und Terrarium nichts zu suchen. Außerdem sollte man den Familienstaubsauger nicht zum Reinigen des Terrariums benutzen.

Wellensittiche und Papageien

Vögel können Salmonellen übertragen. "Wenn die nicht in den Kaffee kacken, ist das aber kein Problem", so Mutschmann. Generell können alle Vögel auch die Papageienkrankheit übertragen. Sie ruft beim Menschen grippeähnliche Symptome hervor. Wieder ist es der Kot, in dem der Erreger schlummert. Ist dieser eingetrocknet, kann sich der Mensch auch über den Staub auf dem Luftweg anstecken. Deshalb sollten Schwangere den Käfig nicht säubern. Wenn sich das allerdings nicht vermeiden lässt, sind Mundschutz und Einmalhandschuhe nötig.

Hamster, Mäuse und Meerschweinchen

Nager können durch Speichel, Urin oder Kot eine LCM (Lymphozytäre Choriomeningitis), also eine spezielle Gehirnhautentzündung, übertragen. Das Virus kann beim Fötus zu Frühgeburten und Missbildungen führen. Auch Hautkrankheiten wie die Kryptokokkose sind möglich. "Für Schwangere ist sie aber kein spezifisches Problem", sagt Mutschmann. Auch hier gilt: Die Tierkäfige sollten von anderen gereinigt werden.

Fische

Im Wasser des Aquariums kann sich das Mycobakterium marinum, auch Schwimmbadgranulom genannt, ansiedeln. Hat man Mini-Verletzungen an Hand oder Finger und kommt mit dem Bakterium in Berührung, können sich entzündliche Knötchen bilden. Die Fische sind eher unproblematisch. Manchmal leiden sie unter Rotlauf an der Flosse. Dann können sich offene Stellen an der Haut entzünden. "Schwangere sollten nicht den Wasserwechsel machen", rät Steidl.

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Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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