Off-Label-Use Medikamente gegen Übelkeit in der Schwangerschaft kaum untersucht
Keines der gängigen Medikamente gegen Schwangerschaftsübelkeit ist ausdrücklich zur Behandlung dieser Beschwerden zugelassen. Darauf weist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hin.
Übliche Mittel wie Doxylamin sowie Medikamente mit Stoffen wie Dimenhydrinat, Metoclopramid und Vitamin B6 könnten aber von Ärzten gegen Schwangerschaftsübelkeit verschrieben werden - man spricht hier von einem "Off-Label-Use", sinngemäß übersetzt einem "nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch". Das Institut rät betroffenen Frauen, sich dann zu den Wirkungen und Nebenwirkungen beraten zu lassen.
Es gibt dem IQWiG zufolge nur wenige Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten gegen Erbrechen bei Schwangeren. Das liege unter anderem auch daran, dass man kaum klinische Studien durchführe aus Rücksicht auf das Kind. Daher sei auch nicht ausreichend in aussagekräftigen Studien untersucht worden, ob gängige Mittel mit Wirkstoffen wie Dimenhydrinat, das grundsätzlich gegen Übelkeit verabreicht wird, oder Metoclopramid, das die Bewegung des Magen-Darm-Traktes anregt, Schwangeren tatsächlich helfen.
Was gegen die Übelkeit helfen kann
Was ihnen hilft, können sie aber in bestimmtem Umfang selbst herausfinden - durch Ausprobieren: Manche schwören darauf, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einzunehmen. Andere meiden Gerüche und Nahrungsmittel, auf die sie besonders reagieren, sowie stressige Situationen, Hitze oder Geräusche.
Als pflanzliche Alternative zu Medikamenten wird häufig Ingwer verwendet. Studien deuten darauf hin, dass etwa Sirup oder Kapseln mit 250 Milligramm des Heilmittels je Dosis, drei- bis viermal am Tag eingenommen, die Beschwerden lindern können.
Schwangerschaftsübelkeit tritt gewöhnlich zwischen der sechsten und achten bis zur 16. Woche auf. Manche Frauen leiden länger darunter, auch die Stärke variiert. Etwa eine von 100 Schwangeren erlebe eine besonders starke Form der Übelkeit. Meist sei eine Behandlung im Krankenhaus nötig, da das häufige Erbrechen zu starken Gewichts- und Flüssigkeitsverlusten führen kann, was unter Umständen eine Gefahr für das Kind ist.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.