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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Erweiterte Venen Krampfadern – was sind die Ursachen?
Oft sind Krampfadern vor allem ein ästhetisches Problem, sie können jedoch auch Beschwerden hervorrufen. Was sie verursacht und wodurch das Risiko steigt.
Krampfadern (Varizen) sind weitverbreitet: Etwa einer von fünf Erwachsenen entwickelt die erweiterten, bläulich hervortretenden Venen mit der Zeit – Frauen dabei häufiger als Männer. Meist bilden sich Krampfadern an den Beinen, insbesondere an den Waden. Je nach Stadium schimmern sie nur leicht bläulich durch die Haut oder zeichnen sich sogar knotig ab.
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Wie entstehen Krampfadern?
Das Venensystem der Beine befördert verbrauchtes, sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen. Während in den Arterien durch die Pumpfunktion des Herzens ein deutlicher Druck herrscht, besteht dieser in den Venen nicht mehr. Um das Blut aus den Beinen entgegen der Schwerkraft transportieren zu können, nutzt der Körper die sogenannte Muskelpumpe.
Diese funktioniert jedoch nur, wenn die Beinmuskeln in Bewegung sind, wie etwa beim Gehen. Dann pressen die Beinmuskeln die tiefer im Bein liegenden Venen immer wieder zusammen und befördern so das Blut nach oben in Richtung Herz. Damit das Blut zwischenzeitlich nicht zurückfließt, sind die Venen in regelmäßigen Abständen mit Venenklappen ausgestattet. Diese funktionieren wie eine Art Rückschlagventil.
Meist entwickeln sich Krampfadern vor allem aus oberflächlichen Venen. Diese sind im Unterschied zu den tiefer liegenden Beinvenen nicht von Muskeln umgeben, sondern liegen dicht unter der Haut oder im Fettgewebe und sitzen dadurch gewissermaßen auf der Beinmuskulatur auf.
Krampfadern entstehen für gewöhnlich, wenn die Venenklappen nicht richtig funktionieren, also nicht mehr dicht schließen und gleichzeitig die Venenwände schwach sind. Dann wird das sauerstoffarme Blut nicht mehr von den Klappen gehalten, sondern kann in Richtung der Füße zurückfließen und förmlich in den Beinen versacken.
Das auf diese Weise aufgestaute Blut erhöht den Druck auf die Venenwände, sodass diese sich übermäßig dehnen müssen. Das kann weitere Venenklappen überlasten und schwächen. Auf Dauer führt der zunehmende Druck dazu, dass die überdehnten und verkrümmten Gefäßwände als Krampfadern sichtbar werden (und teils auch tastbar hervortreten).
Welche Faktoren Krampfadern begünstigen
In den meisten Fällen bleibt unklar, was genau die Ursache von Krampfadern ist beziehungsweise warum die Venenklappen defekt sind und/oder die Venenwände geschwächt. Dann sprechen Fachleute von einer primären Varikose. Bekannt ist jedoch, dass verschiedene Faktoren das Risiko für Krampfadern erhöhen, wie etwa:
- zunehmendes Alter
- weibliches Geschlecht
- familiäre Veranlagung
- Übergewicht
- mangelnde Bewegung
- Schwangerschaft
Risikofaktor zunehmendes Alter
Die Häufigkeit von Krampfadern nimmt mit dem Alter zu. Das liegt vor allem daran, dass bei älteren Menschen die Gefäßwände der oberflächlichen Venen allmählich weniger elastisch werden und das sie umgebende Bindegewebe erschlafft.
Risikofaktor weibliches Geschlecht
Frauen haben häufiger Krampfadern als Männer. Dafür gibt es verschiedene Gründe. So tragen etwa hormonelle Veränderungen (zum Beispiel durch Schwangerschaft, Menstruation oder Wechseljahre) bei ihnen dazu bei, dass die Venenwände leichter erschlaffen, und begünstigen dadurch Undichtigkeiten an den Venenklappen.
Risikofaktor familiäre Veranlagung
Das Risiko für Krampfadern steigt, wenn es in der Familie bereits andere Fälle gibt. Häufig liegt dann eine erblich bedingte Venenwandschwäche und schwaches Bindegewebe zugrunde. Welche Erbanlagen genau mit der Entstehung von Krampfadern zusammenhängen, ist bislang allerdings unklar.
Risikofaktor starkes Übergewicht
Bei Übergewicht kann der Druck in den Knöchelvenen steigen und dadurch Krampfadern begünstigen. Übergewicht spielt insbesondere bei Frauen eine Rolle als Risikofaktor.
Risikofaktor mangelnde Bewegung
Bewegung ist wichtig, um die Muskelpumpe in den Beinen zu aktivieren und das venöse Blut in Richtung Herz zu befördern. Mangelnde Bewegung kann daher das Risiko für Krampfadern erhöhen. Das gilt insbesondere für Berufe, die mit langem Stehen oder Sitzen verbunden sind.
Risikofaktor Schwangerschaft
Während einer Schwangerschaft nimmt das Blutvolumen des Körpers zu und belastet die Venen zusätzlich. Darüber hinaus trägt das Schwangerschaftshormon Progesteron dazu bei, dass die Venen an Spannung verlieren, sodass das Risiko für Krampfadern steigt. Mit fortschreitender Schwangerschaft übt außerdem die anwachsende Gebärmutter immer mehr Druck auf die Venen im Beckenbereich aus.
In den meisten Fällen bilden sich die Krampfadern nach der Schwangerschaft jedoch wieder zurück. Allerdings steigt das Risiko für ein bleibendes Krampfaderleiden mit der Zahl der Schwangerschaften.
Andere Erkrankungen als Ursache
Nur selten sind Krampfadern in den Beinen die Folge einer anderen Erkrankung, wie etwa einer tiefen Beinvenenthrombose. Dann sprechen Fachleute von einer sekundären Varikose.
Ist eine tief liegende Beinvene durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verstopft, weicht der Blutstrom auf andere abführende Venen aus – meist oberflächlich gelegene. So gelangt das Blut zwar zurück zum Herzen, die Ausweichgefäße werden jedoch stark belastet. Dadurch können diese sich weiten und bewirken, dass die Venenklappen undicht werden. Als Folge kann es zu Krampfadern kommen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Krampfadern". Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie: www.phlebology.de (Abrufdatum: 13.9.2024)
- "Varicose veins". Online-Informationen der National Health Services: www.nhsinform.scot (Stand: 20.8.2024)
- "Krampfadern". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 2.1.2023)
- "Krampfadern". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 10.6.2022)
- "Varikose". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Mai 2022)
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie: "S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Varikose" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 037/018 (Stand: 31.3.2019)