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Steifer Rücken nach dem Aufstehen: Was Sie tun können


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Tipps gegen Verspannungen
Wenn der Rücken nach dem Aufstehen steif ist


Aktualisiert am 20.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Mit einem steifen Rücken sollten keine ruckartigen Bewegungen ausgeführt werden. Nach dem Aufstehen muss er langsam in Bewegung gebracht werden, um weitere Schmerzen zu vermeiden.Vergrößern des Bildes
Mit einem steifen Rücken sollte man keine ruckartigen Bewegungen beim Aufstehen ausführen. (Quelle: tommaso79/getty-images-bilder)
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Ein unbeweglicher Rücken nach dem Aufstehen ist unangenehm. Viele Ursachen können dahinterstecken. Welche das sind und was hilft.

Viele fragen sich, ob sie mit einem steifen Rücken zum Arzt müssen. Das kommt auf die Dauer des Schmerzes und mögliche Begleitsymptome an. Was Sie über den steifen Rücken nach dem Aufstehen wissen sollten – und welche Maßnahmen die Wirbelsäule wieder geschmeidig machen.

Warum fühlt sich der Rücken steif an?

Bei morgendlichen Schmerzen und Steifheit im Rücken handelt es sich meist um Muskelverspannungen und/oder einen verschleißbedingten Anlaufschmerz. Durch das lange Liegen verlieren Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke kurzzeitig einen Teil ihrer Geschmeidigkeit. Es braucht eine Weile, bis sie wieder "warm" und beweglich sind.

"Auch wenn wir nachts im Schlaf öfter die Position wechseln – im Vergleich zur Bewegung am Tag ist das wenig. Muskeln, Sehnen und Bänder ziehen sich zusammen und die Gelenke der Wirbelsäule sind durch das Liegen weniger geschmiert. Nach dem Aufstehen braucht der Bewegungsapparat daher oft etwas, bis er zu seiner Beweglichkeit zurückgefunden hat", erklärt Professor Dr. Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der m&i-Fachklinik Herzogenaurach.

"Besonders wenn der Rücken aufgrund eines höheren Alters Verschleißerscheinungen aufzeigt, etwa der Gelenke, ist der Rücken morgens oft erstmal steif."

Wann zum Arzt?

Ein steifer Rücken am Morgen ist laut dem Orthopäden unbedenklich, wenn der Rücken nach etwa 30 Minuten wieder in seine Beweglichkeit zurückfindet und der Anlaufschmerz nachlässt. "Besteht der Schmerz deutlich länger als eine Stunde, sollte man ihn ärztlich abklären lassen", rät Kladny. "Dann können Krankheiten die Ursache sein, etwa eine entzündlich-rheumatische Erkrankung."

Ein Arztbesuch ist auch dann dringend angeraten, wenn zu dem steifen Rücken Begleitsymptome auftreten wie starke Schmerzen, anhaltende Bewegungseinschränkungen, Taubheitsgefühle oder "Ameisenkribbeln" in Armen und/oder Beinen. Auch wenn die Rückensteifigkeit in Folge einer Sportverletzung oder eines Unfalls auftritt, sollte diese ärztlich untersucht werden.

Steifer Rücken durch Verschleiß – was hilft?

Um verschleißbedingte Rückenbeschwerden zu lindern, ist es wichtig, die Wirbelsäule richtig zu betten. Die Wirbelsäule muss beim Schlafen gestützt sein und darf nicht durchhängen. Laut dem Experten sollte man nicht an einer guten Matratze sparen. Eine Beratung im Matratzengeschäft hilft, die Matratze zu finden, die zu den eigenen Bedürfnissen passt.

Ganz wichtig: Probeliegen. "Verlassen Sie sich für die finale Kaufentscheidung auf Ihr Körpergefühl. Sie müssen sich auf der Matratze wohlfühlen und gut schlafen können", rät Kladny. "Und achten Sie darauf, dass Ihr Kissen nicht zu hoch ist. Das bringt die Wirbelsäule in eine unnatürliche Position."

Tipp: Nach sieben Jahren sollte man eine neue Matratze kaufen. Dann ist sie durchgelegen und bietet dem Rücken nicht mehr die notwendige Stabilität.

Professor Bernd Kladny ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie.
Professor Bernd Kladny ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie. (Quelle: Glasow/dpa)

Professor Dr. Bernd Kladny ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie, m&i-Fachklinik Herzogenaurach. Der Orthopäde und Unfallchirurg war maßgeblich an der VersorgungsLeitlinie Kreuzschmerz beteiligt.

Tipps für ein schmerzfreies Aufstehen

Ist der Rücken morgens steif, kann man ihn mit der richtigen Aufsteh-Technik unterstützen. Falsch wäre es, einfach aufzuspringen oder den Oberkörper ruckartig von der Matratze zu heben.

Ein steifer Rücken sollte langsam wieder in Bewegung kommen – und wird beim Aufstehen idealerweise etwas unterstützt: "Drehen Sie sich an der Bettkante auf die Seite und stützen Sie sich dann beim Aufrichten des Oberkörpers mit den Händen auf der Matratze ab. Kommen Sie langsam in die sitzende Position und geben Sie Ihrem Rücken etwas Zeit, sich an die aufrechte Haltung zu gewöhnen", so der Rat des Experten.

Verspannungen lösen durch Bewegung

Vom Recken und Strecken im Bett vor dem Aufstehen rät Kladny bei Rückenbeschwerden eher ab. Dabei werde die noch unbewegliche Wirbelsäule leicht überlastet und es könne sich etwas verdrehen oder blockieren, was den Schmerz verstärke und die Bewegung einschränke.

Besser ist es, im Alltag auf ausreichend Bewegung zu achten, um den Rücken flexibel zu halten und Muskelverspannungen zu lösen: Sehnen und Bänder werden gedehnt, die stützende Muskulatur gestärkt und die Versorgung der Bandscheiben unterstützt.

Auf ruckartige Bewegungen beim Sport sollte man mit Rückenbeschwerden verzichten. Rückenschonend sind beispielsweise Walken, Wandern, Schwimmen und Radfahren. "Alle Sportarten, die ohne schnelle Richtungswechsel, plötzliche Stopps und Verdrehungen des Rückens auskommen, sind geeignet", sagt Kladny. "Auch spezielle Rückenkurse bieten sich bei Rückenproblemen und Muskelverspannungen an, ebenso eine Physiotherapie."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • awmf.org: "Nicht-Spezifischer Kreuzschmerz". Langfassung der Nationalen Versorgungsleitlinie der Bundesärztekammer (BÄK), Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Ärztekammern Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sowie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), AWMF-Registernummer nvl-007. (Stand: 2017)
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