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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Oft besser als Antibiotika Wann bei Salmonellen Hausmittel reichen – und wann nicht
Um einen Darminfekt durch Salmonellen zu behandeln, sind Hausmittel meist ausreichend. Erfahren Sie, was am besten hilft und wann doch mehr nötig ist.
Salmonellen sind Bakterien, die beim Menschen eine Durchfallerkrankung auslösen können, wenn sie über den Mund in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Am häufigsten passiert das über verseuchte Lebensmittel. Neben Durchfall verursacht die Infektion Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und Fieber.
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Die teils heftigen Beschwerden klingen oft schon innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen wieder ab – auch ohne Medikamente: Für gewöhnlich heilen Magen-Darm-Infekte durch Salmonellen von selbst. Hausmittel können die Genesung aber unterstützen.
Zur Salmonellen-Behandlung ist ein Hausmittel besonders wichtig
Wer Durchfall hat und/oder sich erbricht, verliert viel Flüssigkeit und Mineralstoffe (bzw. Elektrolyte). Je nach Stärke und Dauer der Beschwerden kann der Körper dadurch regelrecht austrocknen. Das zu verhindern ist erst einmal das wichtigste Ziel. Um es zu erreichen, raten Ärztinnen und Ärzte bei Infektionen mit Salmonellen zu einem Hausmittel: über den Tag verteilt genug trinken. Zum Beispiel:
- Apfelschorle ohne Kohlensäure
- Tee (wie etwa Fencheltee)
- leicht salzige Brühe
- stilles (Mineral-)Wasser
Getränke mit viel Kohlensäure oder Koffein sowie zuckerhaltige Limonaden und unverdünnte Fruchtsäfte sind hingegen zu meiden, weil sie den Verlust an Flüssigkeit und Mineralstoffen noch verstärken können. Darum ist auch die Kombination aus Cola und Salzstangen bei Infektionen mit Salmonellen als Hausmittel ungeeignet.
Bei stärkerem (Brech-)Durchfall empfiehlt es sich, in der Apotheke ein spezielles Pulver zur Herstellung einer Trinklösung zu besorgen: Damit erhält der Körper die optimale Mischung aus Wasser, Mineralstoffen und Zucker. Zur Not tut es auch eine selbst hergestellte Ersatzlösung – etwa, wenn sich jemand auf Reisen fern von Apotheken mit Salmonellen infiziert. Für dieses Hausmittel folgende Zutaten miteinander verrühren:
- 1 Liter abgepacktes oder abgekochtes Wasser (ohne Kohlensäure)
- 4 Teelöffel Zucker
- ¾ Teelöffel Salz
- 1 Glas abgepackten Orangensaft
Wichtiger Hinweis
Egal, wie schwer es bei einer Salmonelleninfektion wegen Übelkeit und/oder Erbrechen fällt: Betroffene sollten immer wieder versuchen, wenigstens schlückchenweise zu trinken.
Daneben gilt während eines Magen-Darm-Infekts durch Salmonellen: Wenn möglich, weiterhin altersgerecht essen. Wer nur milde Beschwerden hat, kann dabei ruhig dem eigenen Geschmack oder Appetit folgen. Ansonsten ist als Hausmittel eher eine magenschonende Kost ratsam. Das heißt vor allem:
- leicht verdauliche Speisen (wie Reis, zerdrückte Bananen, Zwieback oder Salzstangen) bevorzugen und
- statt größerer Mahlzeiten lieber häufiger kleinere Portionen zu sich nehmen.
Wichtiger Hinweis
Wer selbst mit Salmonellen infiziert ist, sollte möglichst kein Essen für andere zubereiten.
Solange eine Infektion mit Salmonellen Beschwerden bereitet, ist ein weiteres einfaches Hausmittel hilfreich: körperliche Anstrengung vermeiden, damit der Körper all seine Kräfte auf die Genesung lenken kann. Um sich und andere nicht (wieder) anzustecken, ist zudem eine gute Handhygiene unverzichtbar. Das bedeutet: Regelmäßig gründlich die Hände mit Wasser und Seife waschen – vor allem
- nach jedem Toilettengang,
- vor der Zubereitung von Mahlzeiten,
- nach Kontakt mit rohen Tierprodukten,
- vor dem Essen und
- nach Kontakt mit Tieren (besonders mit Reptilien).
Wem Hausmittel gegen Salmonellen mehr helfen als Antibiotika
Antibiotika wirken zwar gegen Bakterien. Das heißt aber nicht, dass die Medikamente bei jeder Salmonelleninfektion helfen: Normalerweise – vor allem bei ansonsten gesunden Jugendlichen und Erwachsenen – heilen Infektionen mit Salmonellen auch ohne sie aus. Dann sind Hausmittel – allen voran die Zufuhr von Flüssigkeit und Mineralstoffen – sogar nützlicher als eine antibiotische Behandlung. Denn Letztere kann
- die Ausheilung eines Magen-Darm-Infekts durch Salmonellen nicht beschleunigen,
- aber dazu führen, dass die Betroffenen länger Salmonellen ausscheiden – und somit länger ansteckend sind.
Wann bei Salmonellen Hausmittel allein nicht reichen
Manchmal verläuft eine Infektion mit Salmonellen so schwer, dass Hausmittel zur Behandlung nicht ausreichen. Allgemeine Warnsignale, bei denen Betroffene möglichst bald eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen sollten, sind:
- schleimige oder durch Blut rot oder schwarz gefärbte Durchfälle
- hohes Fieber oder Schüttelfrost
- häufiges Erbrechen
- starke Schmerzen
- Kreislaufprobleme wie Schwindel
- Durchfall seit über 48 Stunden
- Anzeichen für hohen Flüssigkeitsverlust
Ein Risiko bei einem schweren Magen-Darm-Infekt durch Salmonellen besteht darin, dass Hausmittel allein eine Austrocknung nicht mehr verhindern können. Ohne angemessene Behandlung kann dies im Extremfall lebensbedrohlich sein. Gefährdet sind vor allem Babys sowie alte und vorerkrankte Menschen, da sie besonders empfindlich auf den Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen reagieren.
Daher ist bei einer Infektion mit Salmonellen ärztliche Hilfe – manchmal auch eine Behandlung im Krankenhaus – nötig, wenn Durchfall länger als 48 Stunden anhält, es immer wieder zu Erbrechen kommt oder Anzeichen einer Austrocknung auftreten. Bemerkbar macht sich ein zu hoher Flüssigkeitsverlust wie folgt:
- Der Allgemeinzustand verschlechtert sich.
- Augen, Wangen und/oder Gesicht sind eingefallen.
- Atmung und/oder Herzschlag sind beschleunigt.
- Die Haut ist unelastisch: Wenn man sie am Arm oder Bauch leicht zusammendrückt, bleibt eine kleine Falte stehen.
- Die Betroffenen sind sehr durstig.
- Die Betroffenen fühlen sich benommen.
- Der Urin ist dunkel oder der Harndrang fehlt.
- Augen, Lippen und/oder Zunge sind trocken.
- Ältere Menschen bekommen manchmal Brustschmerzen oder Muskelkrämpfe.
Zudem erfordert eine Infektion mit Salmonellen zur Behandlung mehr als Hausmittel, wenn die Bakterien sich im Körper ausbreiten und weitere Organe befallen. Mögliche Anzeichen hierfür können beispielsweise Fieber, Schüttelfrost oder Kreislaufprobleme wie Schwindel sein. Um die Ausbreitung der Infektion zu stoppen, erhalten die Betroffenen Antibiotika. In einigen Fällen erfolgt die Behandlung im Krankenhaus.
Ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf erhöht, verschreiben Ärztinnen und Ärzte oft auch bei einem leichten Magen-Darm-Infekt Antibiotika gegen Salmonellen: Das soll Komplikationen vorbeugen, während die üblichen Hausmittel die Genesung unterstützen. Ein erhöhtes Risiko haben bekanntlich:
- Babys und Kleinkinder
- ältere Menschen
- Menschen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche (wie Aids)
- Menschen mit Schädigungen der Herzklappen oder Gefäße
- Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen (wie Nierenversagen mit Dialysepflicht und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)
Fazit: Das Wichtigste in Kürze
Die meisten Menschen genesen von selbst von einem Magen-Darm-Infekt durch Salmonellen. Hausmittel sind aber unterstützend wirksam. Besonders wichtig ist es, viel zu trinken, um den bei (Brech-)Durchfall teils hohen Verlust an Wasser und Mineralstoffen auszugleichen. Stärkere oder länger anhaltende Beschwerden sollten Betroffene jedoch unbedingt ärztlich abklären lassen. Manchmal ist dann eine Behandlung mit Antibiotika und womöglich auch eine Einweisung ins Krankenhaus nötig.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Salmonellen-Enteritis". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 6.3.2023)
- "Durchfall". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 8.2.2023)
- Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Eigenverlag, Köln 2022
- "Salmonellose". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: gesund.bund.de (Stand: 21.1.2021)
- "Lebensmittelinfektionen: Diagnose & Therapie". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 16.6.2020)
- "Salmonellen". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Stand: 24.4.2018)
- "Helfen Cola und Salzstangen bei Durchfall?" Online-Informationen der Stiftung Warentest: www.test.de (Stand: 21.2.2018)