Bewegung statt Eifer So gelingt der Sport-Einstieg im Alter
Bewegung tut gut – in jedem Alter. Wenn man jenseits der 60 mit dem regelmäßigen Sporttreiben beginnt, sollte man dem Körper allerdings etwas Zeit geben.
Der Gesundheit Gutes tun, vielleicht das eine oder andere Kilo loswerden, den Kopf freibekommen: Es gibt viele gute Gründe, sich mehr zu bewegen. Ganz egal, wie alt man ist.
Was ist zu beachten, wenn man mit 60+ in eine neue Sportart einsteigt?
Radfahren: Lieber kleinere Ausflüge als Mammut-Touren
Laut dem Orthopäden Prof. Sven Ostermeier von der Gelenk-Klinik Gundelfingen ist es nie zu spät, ins Radfahren einzusteigen. Vorausgesetzt, Hausarzt oder Hausärztin geben grünes Licht.
Bei akuten Kniebeschwerden ist das Radeln allerdings tabu.
Ansonsten tun sich ältere Radanfänger gut damit, sich nicht in ihrem Eifer zu verlieren. "Die Zeiten für Höchstleistungen sind vorbei. Deshalb Tempo und Fahrdauer bitte langsam steigern", so der Rat von Ostermeier. Also lieber mehrmals pro Woche für eine Stunde aufs Rad als eine große Mammut-Tour im Monat.
Gerade im Alter ist zudem wichtig, die Gelenke nicht zu stark zu belasten. Das gelingt laut Ostermeier, indem man am Fahrrad keine zu schweren Gänge einstellt – und sich zwischendurch auch mal rollen lässt. Nebeneffekt: So kann man die Landschaft noch besser genießen.
Joggen: Tägliches Training muss nicht sein
Es langsam angehen und sich am besten vorher durchchecken lassen – das gilt auch für den Einstieg ins Laufen. Denn Kreislauf, Gelenke und Bänder müssen sich erst an die neue Belastung gewöhnen. "Vor allem für Anfänger ist tägliches Joggen grundsätzlich zu viel des Guten", so Ostermeier.
Für den Start eignet sich eine Kombination aus Geh- und Laufphasen. Außerdem wichtig: Das Aufwärmen nicht überspringen und nach der Laufrunde Waden, Ober- und Unterschenkel gut dehnen.
Golf: Mit guter Technik bleiben Gelenke gesund
Die gute Nachricht: Das Risiko für Sportverletzungen ist laut Orthopäde Ostermeier beim Golfen gering. Im Alter eignet sich diese Sportart daher gut. Auch, weil man auf dem Platz bis zu 10 Kilometer Fußmarsch absolviert, was den Kreislauf in Schwung bringt.
Dennoch sollte man auch auf dem Golfplatz die Gelenke nicht ganz außer Acht lassen. Am besten lässt man sich vorab, etwa während einer Trainingsstunde, gelenkschonende Schlagtechniken zeigen. So kann man einer Golfschulter vorbeugen.
Und auch wer bereits Beschwerden in der unteren Lendenwirbelsäule hat, kann durch sauber ausgeführte Bewegungen verhindern, dass sie sich verschlimmern.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa