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Corona-Pandemie: Wird die Welle im Herbst wie 2020? Ein Ausblick


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Wieder wie 2020?
So könnte sich das Coronavirus im Herbst ausbreiten


Aktualisiert am 15.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Herbstspaziergang (Symbolbild): Im kommenden Herbst könnte sich das Coronavirus wieder ähnlich ausbreiten wie noch 2020.Vergrößern des Bildes
Herbstspaziergang (Symbolbild): Im kommenden Herbst könnte sich das Coronavirus wieder ähnlich ausbreiten wie noch 2020. (Quelle: Arnulf Hettrich/imago-images-bilder)
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Wer viel reiste und mobil war, war wohl in der ersten Corona-Welle ein Pandemietreiber. Für die nächste Welle im Herbst erwarten Forscher jetzt eine ähnliche Entwicklung.

Wissenschaftler aus Rostock haben die sozioökonomischen Faktoren bei der Verbreitung des Coronavirus in unterschiedlichen Regionen während der ersten beiden Pandemie-Wellen untersucht. Die Ergebnisse könnten jetzt auch einen Ausblick auf die Corona-Welle im Herbst geben.

Was haben die Wissenschaftler untersucht?

Zu den Faktoren für die Ausbreitung des Coronavirus zählen in der Studie Bildung, Einkommen, Gesundheit, Mobilität, Alter und Geschlecht.

Die Wissenschaftler haben dazu Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zu mehr als 200.000 Covid-Diagnosen ausgewertet, die zwischen dem 1. Januar und dem 23. Juli 2020 entstanden sind.

Wie hat sich das Coronavirus 2020 ausgebreitet?

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass die erste Covid-19-Welle als Krankheit in wohlhabenderen ländlichen Kreisen in Süddeutschland begann und erst im Verlauf der ersten Welle in ärmere städtische und ländliche Kreise vordrang", erklärt Studienleiterin Gabriele Doblhammer. Sie leitet in Rostock den Lehrstuhl für Soziologie und Demografie.

Die hohe Inzidenz in Landkreisen mit niedrigem sozioökonomischen Status hat sich der Studie zufolge ab der zweiten Lockdown-Periode sogar noch stärker ausgeprägt. Als möglichen Grund führen die Wissenschaftler an, dass wohlhabendere Landkreise besser geschützt zu sein schienen.

Diese Schlussfolgerungen werden auch dadurch gestützt, dass nach dem ersten Lockdown vor allem Hotspots in Schlachthöfen und bei Kurzzeitarbeitern im Obst- und Gemüsesektor auftraten. Sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die fehlende Möglichkeit zum Homeoffice könnten Gründe dafür sein.

Den Ergebnissen der Studie zufolge war die Ausbreitung der Pandemie insgesamt zunächst durch Teile der Bevölkerung mit hoher Mobilität bestimmt – zum Beispiel durch Urlaube. Und sie verlagerte sich im Anschluss in die sogenannten systemrelevanten und vulnerablen Gruppen wie Pflegepersonal und ältere Menschen.

Was sagt die Studie über künftige Corona-Wellen aus?

Laut Daniel Kreft, der als sogenannter Postdoc an der Forschung beteiligt war, hat das Team etablierte Algorithmen aus dem maschinellen Lernen auf die Sozialwissenschaft übertragen. Deren Ergebnisse könnten künftig auch zur Vorhersage der Corona-Ausbreitung genutzt werden.

Insgesamt erwarten die Forscher für den Herbst ein ähnliches Pandemiegeschehen wie zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020. Demnach könnten sich wieder zuerst diejenigen mit einem höheren sozioökonomischen Standard infizieren, weil sie beispielsweise mehr verreisen. Im Anschluss greift die Welle dann vor allem in die sozial schwächere Bevölkerungsgruppe über. Wie hoch die Infektionszahlen sein werden oder wie sich Impfungen oder bisherige Infektionen auf die Entwicklung auswirken, haben die Wissenschaftler zunächst außer Acht gelassen.

Für die tatsächliche Entwicklung der Pandemie im kommenden Herbst ist auch ausschlaggebend, welche Corona-Varianten noch auf uns zukommen und wie sich diese verhalten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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