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Corona-Impfung: StiKo empfiehlt neue Vorsichtsmaßnahme – wozu?


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Überraschende Stiko-Empfehlung
Aspiration bei Corona-Impfung – wozu ist das gut?


Aktualisiert am 25.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Impfung gegen das Coronavirus: Der Wirkstoff wird in den Muskel gespritzt.Vergrößern des Bildes
Impfung gegen das Coronavirus: Der Wirkstoff wird in den Muskel gespritzt. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa)

Die Ständige Impfkommission empfiehlt bei der Corona-Impfung jetzt eine Aspiration als neue Vorsichtsmaßnahme. Was hat es damit auf sich? Wurde bislang "falsch" geimpft?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat kürzlich überraschenderweise eine neue Impfempfehlung ausgesprochen. Für die Immunisierung gegen Covid-19 sei vor dem Spritzen eine sogenannte Aspiration sinnvoll. Was hinter dieser Technik steckt – und ob bislang "falsch" geimpft wurde.

Covid-Impfungen nur intramuskulär

Die Covid-19-Impfstoffe werden auf Empfehlung der Stiko intramuskulär verabreicht, das heißt, die Impfung erfolgt in einen Muskel. Nun kommt der Hinweis zur Aspiration hinzu.

Bei einer Aspiration wird vor der Injektion kurz angesaugt, um zu sehen, ob sich die Nadel in einem Blutgefäß befindet oder eben nicht. Bei einer Impfung sollte dies möglichst nicht der Fall sein.

"Wenn bei einer Injektion die Nadel in den Körper eindringt, dann ist es grundsätzlich möglich, dass man ein Gefäß trifft", beschreibt der Infektiologe und Facharzt für Innere Medizin Tomas Jelinek der "Welt" das Prozedere. "Um das auszuschließen, zieht man den Spritzenkolben etwas an und schaut, ob Blut angesaugt wird. Wenn das der Fall ist, wechselt man die Spritze und startet einen neuen Versuch."

Die Aspirations-Technik wird jedoch seit 2016 nicht mehr bei der Injektion von Impfstoffen empfohlen. Der Grund: Weitere Schmerzen bei der Impfung sollen vermieden werden. Warum aber wurde diese Entscheidung für Covid-19-Impfungen geändert?

Herzerkrankungen in Tiermodell nachgewiesen

Grund dafür sei der mögliche Zusammenhang mit Covid-19-Impfungen und dem Auftreten von Herzerkrankungen und Blutgerinnseln. In Tiermodellstudien seien nach direkter intravenöser Gabe – also nicht bei Verabreichung in den Muskel, sondern in eine Vene – Herzerkrankungen aufgetreten.

Infektiologe Jelinek erklärt im "Welt"-Interview, dass solche Herzmuskelentzündungen jedoch sehr selten auftreten würden und das vor allem bei jungen Männern. Außerdem hätten sie "nach derzeitigem Stand des Wissens eher etwas mit dem Testosteronspiegel zu tun".

Die Stiko argumentiert derweil mit einer "weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit" und empfiehlt die Aspiration ausdrücklich nur als Vorsichtsmaßnahme. Laut "Deutschem Ärzteblatt" gebe es bisher keine Berichte, dass Patienten wegen fehlender Aspiration gesundheitliche Folgen gehabt hätten.

Bereits ohne Aspiration Geimpfte müssen sich deshalb nicht sorgen. Die Stiko-Empfehlung soll nach Ansicht des Experten lediglich die Sicherheit erhöhen und die Möglichkeit unbeabsichtigter Injektionen in Blutgefäße reduzieren, die generell sehr selten auftreten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Beschluss der Stiko zur 18. Aktualisierung der Covid-19-Impfempfehlung
  • Ärzteblatt: "STIKO empfiehlt Aspiration bei COVID-19-Impfung als Vorsichtsmaßnahme", 18. Februar 2022
  • Welt.de: "Viele werden sich fragen, ob bei ihrer Impfung etwas falsch gemacht wurde", 21. Februar 2022
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